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Frittierte Speisen – Gefahr für Herz und Kreislauf...

Ungesunde Ernährungsgewohnheiten

Frittierte Speisen – Gefahr für Herz und Kreislauf

Ein paar Pommes in Ehren kann niemand verwehren? Schon 100 Gramm pro Woche können laut Forschern einiges ausmachen.

Copyright © Augusto B. Clicks - stock.adobe.com

Manchmal müssen es einfach Pommes, ein Schnitzel oder süße Churros sein? In Maßen stellen frittierte Speisen kein Problem dar, doch in der westlichen Ernährungsweise gehören sie schon fast fest in den Ernährungsplan. Das kann schwere Folgen für Herz und Kreislauf haben.

Fett ist ein Geschmacksträger – diesen Spruch kennen wohl viele von uns. Doch nur, weil etwas gut schmeckt, heißt das leider nicht zwangsläufig, dass es auch gesund ist. Und zu viel Fett durch Frittieren in Nahrungsmitteln schmälere deren Nährwert und fördere die Bildung von Transfetten, betonen Ernährungswissenschaftler.

Deutlich höheres Risiko

Außerdem besitzen frittierte Speisen einen höheren Kaloriengehalt und sind häufig salziger, was zu einem größeren Durst führt. Auch die Kombination von süßen und frittierten Lebensmitteln ist bei vielen Verbrauchern gern gesehen.

Chinesische Forscher fassten nun in einer Metaanalyse Ergebnisse aus insgesamt 19 Studien zusammen, die sich mit den Auswirkungen solch einer Ernährung auf die Gesundheit befassen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Einfluss auf kardiovaskuläre Erkrankungen. Von den rund 562.400 Teilnehmern an den Studien erkrankten diejenigen, die häufig frittierte Speisen zu sich nahmen, 28 Prozent häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Viele frittierte Speisen sprechen für ungesunden Lebensstil

Auch das Risiko einer koronaren Herzkrankheit lag um 22 Prozent, das Risiko einer chronischen Herzinsuffizienz sogar um 37 Prozent höher. Dabei seien die Risiken dosisabhängig, was einen Kausalzusammenhang bedeute: Pro wöchentlich verzehrte frittierte Lebensmittel (114 Gramm) stieg das Risiko um drei (schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis), zwei (koronare Herzkrankheit) und zwölf (chronische Herzinsuffizienz) Prozent. Einen Zusammenhang zwischen dieser Ernährungsweise und Schlaganfällen oder der Gesamtsterblichkeit fanden die Forscher nicht.

Problematisch an der Studie ist jedoch die Erhebung der Ernährungsgewohnheiten mittels Fragebogen. Denn mittlerweile ist es durch die Komplexität vieler Lebensmittel für manche Verbraucher nicht ersichtlich, ob sie frittiert wurden oder nicht. Auch der hohe Kalorien- und Salzanteil spielt eine Rolle, sodass das Frittieren allein kaum untersucht werden kann. Deshalb kommen die Forscher zu dem Schluss, dass viele frittierte Speisen ein Zeichen für einen ungesunden Lebensstil sind, aber nicht zwangsläufig die Ursache von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein müssen.

 

Quelle: Qin P, Zhang M, Han M, et al. Fried-food consumption and risk of cardiovascular disease and all-cause mortality: a meta-analysis of observational studies. Heart Published Online First: 19 January 2021. doi: 10.1136/heartjnl-2020-317883



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