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Geplatzter Rettungsschirm für Zahnarztpraxen

Arbeitsplätze von ZFA in Gefahr

Keine besonderen finanziellen Hilfen für Zahnarztpraxen bedeuten auch einen möglichen Verlust des Arbeitsplatzes für viele ZFA.

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Viele haben auf ihn gehofft: den Rettungsschirm für Zahnarztpraxen. Doch die Bundesregierung hat beschlossen, den Schutzschirm einzuklappen – Zahlungshilfen werden nur noch als Kredit vergeben. Dadurch werden die Arbeitsplätze vieler ZFA gefährdet.

Die Versorgungsstrukturen-Schutzverordnung im Rahmen der Corona-Krise trifft die Zahnarztpraxen hart. Im ersten Entwurf waren noch Liquiditätshilfen geplant, doch in der Verordnung, die am 6. Mai in Kraft tritt, werden die Hilfen jetzt nur noch als Kredit vergeben. Und alle Gelder müssen in den folgenden zwei Jahren komplett zurückgezahlt werden.

Das wirkt sich auch unmittelbar auf die Arbeits- und Ausbildungsplätze der mehr als 200.000 ZFA aus, wie der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (VmF) mitteilte. Viele der ZFA würden ihren Job verlieren, Azubis ihren Ausbildungsbetrieb. Auszubildende gebe es derzeit mehr als 30.000.

Arbeiten in anderen Branchen

Sylvia Gabel, Referatsleiterin ZFA im Verband medizinischer Fachberufe e.V. zeigt sich mehr als besorgt. Vor der Corona-Pandemie sei die Nachfrage bei den Arbeitsplätzen von ZFA groß gewesen, es hätte mehr freie Stellen als Arbeitslose gegeben. Das habe sich unter anderem auch positiv auf die Gehälter ausgewirkt, auch wenn dort noch immer Verbesserungsbedarf herrsche. Ein ZFA-Gehalt liegt oft unter der Niedriglohngrenze von 2.203 Euro brutto.

Wenn nun Zahnärzte ihre Mitarbeiter aufgrund der Krise entlassen müssten, würden viele der ZFA versuchen in anderen Branchen Fuß zu fassen. Damit können sie nicht mehr für die ambulante wohnortnahe zahnärztliche Versorgung eingeplant werden. Die Unzufriedenheit über ihren Beruf sei unter den ZFA bereits groß gewesen.

ZFA als systemrelevanten Beruf fördern

Das Arbeitsaufkommen in den Zahnarztpraxen ist seit Beginn der Corona-Pandemie bis zu 50 Prozent gesunken. Behandlungen mussten eingeschränkt werden und viele Patienten haben ihre Termine aus Angst vor einer Infektion abgesagt. „Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten in Zahnarztpraxen anders behandelt werden als unserer Kolleginnen und Kollegen in Facharztpraxen, die ebenfalls weniger Patientinnen und Patienten betreuen konnten“, erklärt Gabel. Sie fordert von der Politik, die Arbeitsplätze der ZFA im ambulanten Gesundheitswesen zu halten und als systemrelevante Berufe zu fördern.

Quelle: VmF



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