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Wie Crystal Meth Mund und Zähne zerstört

Orale Folgen von Drogenkosum

Wie Crystal Meth Mund und Zähne zerstört

Crystal Meth hat enorme negative Auswirkungen auf den Körper – besonders auch Mund und Zähne sind betroffen.

Copyright © Nolight - Fotolia

Wir alle haben sie schon einmal gesehen: Bilder von Crystal-Meth-Abhängigen. Depressionen, Schlaf- und Sprachstörungen oder Paranoia sind bloß einige wenige Auswirkungen der Droge auf den Körper. Die Verbreitung von Crystal Meth ist im letzten Jahrzehnt enorm angestiegen. Auch in der Zahnarztpraxis kommt Ihr wahrscheinlich früher oder später mit dem Thema in Berührung, denn der Konsum nimmt auch drastischen Einfluss auf Mund und Zähne.

N-methyl-alpha-Methylphenethylamin – oder auch einfach Crystal Meth genannt – ist bereits seit Jahren eine nicht nur in Deutschland verbreitete Droge. Schon durch wenige Anwendungen ist man abhängig. Eine Vielzahl an körperlichen und psychischen Langzeitwirkungen ist die Folge, u. a. Persönlichkeitsveränderungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch die Zahn-, Mund- und Kieferregion ist stark vom Konsum dieser Droge betroffen, das ergab eine Studie der Universitätsklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der TU München in Zusammenarbeit mit den Suchtkliniken des Bezirks Oberfranken.

Der „Meth Mouth“

Wird Crystal Meth regelmäßig konsumiert, zeigen sich die verheerenden Wirkungen auch optisch. Durch die Inhaltsstoffe Ammoniak und roten Phosphor wird der Zahnschmelz direkt angegriffen. Außerdem entsteht eine Schädigung des Zahnfleischgewebes und der Gesichtsmuskulatur. Dadurch ist das Risiko für Karies deutlich höher. In der Fachliteratur entstand der Begriff des „Meth Mouth“. Darunter fallen die Symptome grassierende Karies, Gingivitis und Parodontitis, Xerostomie, Bruxismus und Trismus, die optisch erkennbar sind.

Symptome hinterfragen

Die Zähne werden also nicht nur rapide geschädigt und fallen aus, sondern eine gehemmte Speichelbildung schützt auch nicht mehr vor Bakterien. Meist vernachlässigen die Betroffenen aufgrund ihrer psychischen Probleme darüber hinaus die Mundhygiene. Crystal-Meth-Konsum lässt folglich das Risiko für Kariesläsionen, Erkrankungen des Zahnhalteapparates und Kiefergelenkbeschwerden massiv ansteigen. Besonders junge Patienten, die über Zähneknirschen, Mundtrockenheit oder unbegreifliche Veränderungen der Mundhöhle klagen, solltet Ihr konkret dazu befragen, um einen Crystal-Meth-Konsum auszuschließen. Es ist eine ausführliche zahnärztliche und ärztliche Anamnese erforderlich.

Quellen:

https://www.zm-online.de/archiv/2019/09/titel/der-meth-mouth-symptomatik-diagnostik-therapie/

Rommel N., Kesting MR. „Crystal Meth“- Eine neue Szene-Droge mit hohem Schädigungspotenzial für das stomatognathe System. Zahnärzteblatt Sachsen 2015; 1: p. 25-27



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