ZMF Arbeitsgebiet und Aufgabenbereich
Eine Zahnmedizinische Fachassistentin (ZMF) besitzt umfassende Kenntnisse über die Verwaltung und Prophylaxe einer Zahnarztpraxis. Er/sie klärt Patienten über optimale Mundhygiene, mundgesunde Ernährung, orale Prävention und Therapie auf. Zu ihren Aufgaben gehört zudem die Entwicklungspsychologie, die Gesundheitserziehung, das Abrechnungswesen sowie Praxismarketing und -organisation. Unter Anweisung des Zahnarztes darf eine zur Zahnmedizinischen Fachangestelltenin weitergebildete ZFA selbstständig Prophylaxemaßnahmen am Patienten (z. B. professionelle Zahnreinigung, Fissurenversiegelung) durchführen. Zusätzlich unterstützt die ZMF die Aus- und Weiterbildung der Auszubildenden.
Zulassungsvoraussetzungen zur ZMF-Fortbildung
Um zur Aufstiegsfortbildung zur Zahnmedizinischen Fachassistentenin zugelassen werden zu können, sollten folgende Nachweise erbracht werden:
- der Abschluss als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA), Zahnarzthelferin oder ein gleichwertiger Abschluss sowie eine einjährige Berufstätigkeit
- Ferner muss ein Kurs „Maßnahmen im Notfall (Herz-Lungen-Wiederbelebung)“ mit mindestens 16 Unterrichtsstunden besucht worden sein. Die Teilnahme darf nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.
- Aktuelle Kenntnisse im Röntgen und Strahlenschutz gemäß §18 a RöV
- das erfolgreiche Bestehen einer geforderten Aufnahmeprüfung, falls diese bei der zuständigen Stelle ein obligatorisches Zulassungskriterium ist
ZMF-Fortbildungsinhalte und -umfang:
Der Fortbildungsumfang beläuft sich auf mindestens 700 Stunden und kann kompakt oder modular, in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. Folgende Inhalte und Bereiche sollen in der Weiterbildung zur Zahnmedizinischen Fachassistentin vermittelt werden:
- Allgemeinmedizinische Grundlagen (Anatomie und Histologie, Funktion des Blutes/ der Blutgerinnung/ des Immunsystems/ des Verdauungstraktes, Pathologie, Mirkobiologie/Hygiene, Pharmakologie)
- Zahnmedizinische Grundlagen (Ätiologie und Pathogenese von Zahnsubstanzdestruktion, Ätiologie und Pathogenese von Gingivitiden und Parodontopathien)
- Ernährungslehre (Stoffwechsel und Ernährung, Ernährung und Plaquebildung, Zucker und andere Kohlehydrate, zahngesunde Ernährung, Ernährungsanamnese und -beratung)
- Prophylaxe oraler Erkrankungen (Möglichkeiten der Mundhygiene, Fluoridierungsmaßnahmen, Fissurenversiegelung, professionelle Zahnreinigung, Parodontalinstrumente, Füllungspolitur, Abformung)
- Zahnmedizinische Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf
- Klinische Dokumentation (Anamnese, Untersuchung der Mundhöhle, Mundhygienebefund, Parodontalbefunde, Speicheldiagnostik)
- Kommunikation, Rhetorik, Psychologie (Gesprächsführung, Kommunikation, Beziehungsstrukturen und Stress, Besonderheiten der Behandlung in der Zahnarztpraxis, Umgang mit Problempatienten, Angst, Schmerz, Grundlagen klinischer Psychologie, Entwicklungspsychologie)
- Arbeitssicherheit und Ergonomie (Bestimmungen und Verordnungen, Systematik der Arbeitsabläufe, ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze)
- Unterstützung bei kieferorthopädischen Behandlungen
- Grundlagen Abrechnungswesen (gesetzliche Grundlagen und vertragliche Bestimmungen, Abrechnung zahnärztlicher/labortechnischer Leistungen)
- Grundlagen Praxisorganisation und -management, Qualitätsmanagement (Aufgaben und Ziele/ Verfahrens- und Lösungsansätze rationeller Arbeitsbewältigung, interner und externer Informationsaustausch, praxismarketing)
- Grundlagen Rechts- und Wirtschaftskunde (allgemeine Rechtsbegriffe, Rechnungs- und Mahnwesen, Gesetze und Verordnungen, Arbeitsrecht und Arbeitsschutzbestimmungen)
- Grundlagen Informations- und Kommunikationstechnologie
- Grundlagen Ausbildungswesen/Fortbildung/Pädagogik (allgemeine Grundlagen der Berufsbildung, Mitarbeit bei der Planung und Durchführung der Ausbildung)
Muster-Weiterbildungsordnung für ZMF
Hier findest Du die Muster-Weiterbildungsordnung für ZMF von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK).