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Musik im Bad, Magie im Kopf, verspielt und bunt

Musik im Bad, Magie im Kopf, verspielt und bunt

Jetzt wird’s bunt, musikalisch und richtig lustig im Badezimmer! Ob mit Zahnputz-Hexen, Zahnfeen, Pippi-Power-Zahnbürsten oder Zahnputzduellen vorm Spiegel – wie Eltern und Ihr mit Spaß und Fantasie aus Kindern und Patienten echte Zahnputzhelden macht, erfährst Du in diesem Artikel.

Wusstest Du, dass 1862 erstmals das Krankheitsbild der frühkindlichen Karies beschrieben wurde [1]? In den 1960er-Jahren wurde der Begriff nursing bottle mouth geprägt, da man einen Zusammenhang zwischen Karies im Milchgebiss und der Muttermilch vermutetet [2]. Diese These konnte wissenschaftlich jedoch nicht eindeutig belegt werden und sorgte unter stillenden Müttern für Unsicherheit. 1994 setzte sich daher ein neuer, neutralerer Begriff durch: Early Childhood Caries (ECC). Er bringt besser zum Ausdruck, dass es sich um eine multifaktorielle Erkrankung handelt, also nicht nur um das Ergebnis von Zuckerkonsum oder falschem Trinkverhalten [3].

Doch wie zeigt sich frühkindliche Karies (ECC) eigentlich? Wyne unterscheidet drei Schweregrade: Typ 1 beschreibt eine milde Form mit einzelnen kariösen Stellen an Molaren oder Schneidezähnen, meist zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr. Typ 2 ist eine fortgeschrittenere Variante mit deutlich sichtbarem Befall der oberen Frontzähne, während Typ 3 die schwerste Ausprägung darstellt mit Karies an nahezu allen Milchzähnen, oft bereits im Vorschulalter [4]. Heute spricht man von frühkindlicher Karies, wenn ein Kind bereits innerhalb der ersten drei Lebensjahre kariöse Läsionen aufweist [3].

Wie steht es heute um die Kleinsten?
Die gute Nachricht: Laut der aktuellen 
6. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS 6) sind viele Maßnahmen bereits spürbar erfolgreich – etwa durch Gruppenprophylaxe, Aufklärung oder gezielte Vorsorgeangebote. Bei den dreijährigen Kindern liegt die Kariesrate inzwischen „nur noch“ bei 13 Prozent [5,6]. Das zeigt, dass Prävention wirkt. Die schlechte Nachricht: Das reicht noch nicht. Gerade bei sozial benachteiligten Familien bleibt die Belastung hoch. Der Handlungsbedarf ist also weiterhin groß, besonders im Bereich der frühkindlichen Betreuung, Elternaufklärung und zahnmedizinischen Frühintervention. Was können wir also tun, um die Kleinen zu motivieren?

Mit Fantasie kindliche Zahnpflege stärken
Wenn wir frühkindlicher Karies wirksam begegnen wollen, reicht Fachwissen allein oft nicht aus. Entscheidend ist, wie wir Kinder und Eltern für die tägliche Zahnpflege begeistern. Hier bieten sich neben klassischer Aufklärung auch kreative, kultursensible Ansätze an.
Mythen und symbolische Figuren rund um den Zahnwechsel sind weltweit verbreitet und können in der zahnärztlichen Praxis wirksam zur Motivation genutzt werden. Ob Zahnfee [7], El Ratón Pérez [7] oder die Zahnputz-Hexe Irma: Diese kindlichen Erzählfiguren vermitteln Sicherheit, wecken Neugier und emotionalisieren das Thema Zahngesundheit auf altersgerechte Weise. In vielen Familien gilt: Nur gepflegte Zähne werden von der Zahnfee abgeholt oder belohnt. Ein spielerischer Anreiz, der sich auch in der Praxis aufgreifen lässt, etwa durch ein liebevoll gestaltetes Zahnfee-Zertifikat oder begleitende Materialien im Wartezimmer. Auch regionale Traditionen – wie das Werfen ausgefallener Milchzähne aufs Dach in Teilen Asiens – zeigen, wie stark das Thema Zähne symbolisch aufgeladen ist [7]. Nutze diese kulturellen Besonderheiten, um Gesprächsanlässe zu schaffen und Kindern sowie Eltern den Zugang zur Zahnpflege zu erleichtern.

Eltern stärken, Alltag erleichtern
Neben solchen symbolischen Impulsen braucht es vor allem alltagsnahe Strategien, um das tägliche Zähneputzen für Familien attraktiv zu machen. Denn der Grundstein für eine gute Mundgesundheit wird im Kleinkindalter gelegt – und dabei kommt es besonders auf das gemeinsame Erleben an.
Hilf Eltern, Zahnpflege als positives Ritual zu gestalten. Bunte Zahnbürsten mit beliebten Figuren – wie etwa die neuen TePe Kids Pippi Langstrumpf Zahnbürsten – bringen Spaß ins Badezimmer. Zähne so stark wie Pippi – wer will das nicht? Auch Musik ist ein wirkungsvolles Mittel: Zahnputzlieder wie das Zahnputz-Zauberlied führen spielerisch durch die KAIplus-Systematik und schaffen Struktur beim Putzen [8]. Gleichzeitig machen sie es leichter, den wichtigen Übergang zum Nachputzen zu gestalten, etwa durch klare Signale am Liedende: Jetzt sind noch die Eltern dran.
Denn so wichtig das eigenständige Üben auch ist, das gründliche Nachputzen durch die Eltern bleibt ein zentrales Element der Zahnpflege. Dabei geht es weniger ums „Verbessern“, sondern vielmehr darum, gezielt alle Flächen zu reinigen, damit die Zähne über Nacht besonders sauber sind und sich optimal remineralisieren können.

Empfiehl auch spielerische Ideen für den Familienalltag: Zahnputzspiele wie Spiegel-Wettputzen, Teamputzen zur Lieblingsmusik oder das Plaque-Färbespiel fördern Freude, Motivation und die aktive Beteiligung der Eltern: die besten Voraussetzungen für nachhaltige Mundgesundheit von Anfang an. Bei dem Plaque-Färbespiel werden nach dem Zähneputzen die Zähne von den Eltern und dem Kind angefärbt. Wer weniger Farbe an den Zähnen hat, also besser geputzt hat, gewinnt.

Fazit
Frühkindliche Karies ist vermeidbar und der Rückgang auf 13 Prozent zeigt: Prävention wirkt. Jetzt gilt es, kreative, altersgerechte Wege weiter auszubauen, um Familien im Alltag zu unterstützen. Denn aus kleinen Zahnputzritualen entstehen starke Gewohnheiten. Und daraus echte Zahnputzhelden!

Praxistipp zur Einschulung
Pippi-Zahnbürsten für die Schultüte!
Wie wäre es mit einer kleinen Aufmerksamkeit zur Einschulung? Die bunten Pippi Langstrumpf Zahnbürsten von TePe sind ideal für die Schultüten deiner kleinen Patienten – kindgerecht, motivierend und perfekt als Gesprächsanlass für Zahnpflege mit Spaß. Für Zähne so stark wie Pippi – von Anfang an!

DH Nora-Sophie Feulner B. Sc.
Clinical Affairs Specialist
TePe D-A-CH GmbH

 

Literatur

  1. Jacobi, A. (1862). Dentition and its derangements: a course of lectures delivered in the New York Medical College. Baillière Bros.
  2. Fass, E. N. (1962). Is bottle feeding of milk a factor in dental caries. J Dent Child, 29(7), 245-251.
  3. Borutta, A., Wagner, A., & Kneist, S. (2010). Bedingungsgefüge der frühkindlichen Karies. Oralprophylaxe und Kinderzahnheilkunde, 2, 58-63.
  4. Wyne, A. H. (1999). Early childhood caries: nomenclature and case definition. Community dentistry and oral epidemiology, 27(5), 313-315.
  5. Institut der Deutschen Zahnärzte. (2021). Epidemiologische Begleituntersuchung zur Gruppenprophylaxe 2016–2021 (5. Studie). IDZ. https://www.idz.institute/fileadmin/Content/Publikationen/PDFs/Studien/IDZ_5.Epi_Studie_2021.pdf
  6. Jordan, R. A., Schiffner, U., Micheelis, W., Reich, E., & Schwendicke, F. (2023). Mundgesundheit in Deutschland – DMS  Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie. Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ). https://www.idz.institute/publikationen/studien/dms-6/
  7. Parsons, C. L. B., Mountain, R. V., Jacobsson, K., Bidlack, F. B., Lehmann, L. S., & Dunn, E. C. (2024). Cultural diversity of traditions for the disposal of exfoliated teeth: Implications for researchers. Community dentistry and oral epidemiology, 52(2), 139–149. https://doi.org/10.1111/cdoe.12928
  8. Thmeyer, A. (2025). Zahnputz‑Zauberlied [Musik‑Interpretation]. In Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen (Hrsg.), Materialien/KAIplus Systematik. LAGH.

 



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