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Azubis sind unsere Zukunft

Im Rahmen seines Botschafter:innen-Programms besucht der BVZP Berufsschulen in ganz Deutschland, um den zukünftigen Fachkräften im zahnmedizinischen Bereich alle Aspekte und Möglichkeiten ihres Berufs näherzubringen. BVZP-Botschafterin Heidrun Moser schildert ihre Erfahrungen an den Berufsschulen.

Die Botschafter:innen informieren die Berufsschüler:innen darüber, welche Förderungen und Gehaltsstrukturen ihnen zur Verfügung stehen. Der Hintergrund ist klar: Je besser die neuen Fachkräfte über ihre beruflichen Perspektiven informiert sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie ihrem Beruf langfristig treu bleiben. Derzeit ist die Absprungrate bedenklich hoch. BVZP-Botschafterin Heidrun Moser berichtet über ihre Besuche an den Berufsschulen und verleiht damit den Schüler:innen eine Stimme.

Wie viele Berufsschulen hast Du schon besucht und wie war Dein erster Eindruck von den Azubis?
Heidrun Moser: Seit 2023 habe ich bereits vier verschiedene Berufsschulen besucht, jeweils für ein bis zwei Tage. Mein erster Eindruck von den Azubis war, dass viele von ihnen wenig Vorstellung davon haben, was sie nach ihrer Ausbildung mit ihrem Beruf anfangen möchten. Viele wollen nach der Schule nicht weiter in einer Praxis arbeiten und zeigen kaum Wissen über Berufsverbände sowie die damit verbundenen Vorteile. Dennoch waren sie alle sehr interessiert und gespannt darauf, was ich zu erzählen hatte.

Welche Probleme der Azubis begegnen Dir am meisten?
Heidrun Moser: Am häufigsten begegnen mir Probleme wie eine geringe Wertschätzung seitens der Chefs und mancher Kolleg:innen. Zudem leiden viele Azubis unter Rückenschmerzen, da die Ergonomie während der Behandlungen oft vernachlässigt wird. Es gibt auch Überstunden ohne entsprechenden Ausgleich, und manchmal werden Arbeiten verlangt, die sie gemäß Ausbildungsgesetz noch gar nicht durchführen dürfen.

Was freut Dich am meisten bei der Arbeit in den Berufsschulen?
Heidrun Moser: Am meisten freue ich mich, wenn die Azubis viele Fragen stellen und echtes Interesse zeigen. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn die Schulstunde endet und die Schüler:innen zu mir kommen, um zu sagen, dass sie nun doch im Beruf bleiben möchten und sich fortbilden wollen. Solche Rückmeldungen sind für mich äußerst motivierend.

Was müsste Deiner Ansicht nach bei der Ausbildung dringend reformiert werden?
Heidrun Moser: Dringend reformiert werden sollten die Themen, die ich unter Punkt zwei erwähnt habe. Es sollte nicht sein, dass Azubis unter mangelnder Wertschätzung und fehlender Ergonomie leiden. Ich finde, es wäre wichtig, dass Zahnärzte und Zahnärztinnen auch in Bereichen wie Mitarbeiterführung und Ergonomie geschult werden.

Hattest Du das Gefühl, dass Dein Besuch in den Berufsschulen etwas bewirkt hat?
Heidrun Moser: Ja, auf jeden Fall. Die Azubis haben erkannt, dass sie nicht allein sind und dass wir sie unterstützen. Ich erkläre ihnen, dass unser Beruf viele Möglichkeiten bietet und dass eine Weiterbildung ihren Wert steigert und auch persönlich bereichernd ist. Die Lehrer sind zudem sehr dankbar, dass wir als Berufsverband die Schüler:innen über all diese Themen informieren.

Was möchtest Du anderen Botschafter:innen ans Herz 
legen? Worauf sollten sie achten?
Heidrun Moser: Ich lege anderen Botschafter:innen ans Herz, immer auf Augenhöhe mit den Schülerinnen und Schülern zu kommunizieren. Man sollte sich daran erinnern, wie man selbst in der Ausbildung war und welche Gefühle man hatte. Die Sorgen der Azubis sind ernst zu nehmen, gleichzeitig sollte man jedoch auch darauf achten, dass einige von ihnen die Tatsachen manchmal verdrehen und auf die Chefs schimpfen, obwohl nicht alles an ihnen liegt. Es ist wichtig zu vermitteln, dass es im Beruf ein Geben und Nehmen ist und dass man respektvoll miteinander umgeht.

Warum sollten Deiner Meinung nach mehr Deiner Kolleg:innen sich dem BVZP-Botschafter:innen Programm anschließen?
Heidrun Moser: Ich denke, dass alle Azubis in Deutschland die Möglichkeit bekommen sollten, von uns besucht und informiert zu werden, da wir viele Berufsschulen haben. Die hohe Absprungrate nach der Ausbildung ist bedenklich, und das sollte nicht sein. Unser Beruf ist so schön, aber es herrscht ein großer Fachkräftemangel. Die Azubis sind unsere Zukunft, und es wäre großartig, wenn viele Kolleg:innen aus ganz Deutschland in ihren Landkreisen die Schulen besuchen würden, da einzelne Botschafter:innen oft nicht in der Lage sind, diese Aufgabe allein zu bewältigen.

Der BVZP ruft alle Fachkräfte in der Prävention dazu auf, Teil des BVZP-Botschafter:innen-Programms zu werden, sowie die Auszubildenden, ihre Berufsschulen dazu zu motivieren, unsere Botschafter:innen zu Euch in die Klassen einzuladen.

Heidrun Moser
Dentalhygienikerin und Dentale Ernährungsberaterin
info@praeventdentcoach.de
www.praeventdentcoach.de
Instagram: @praeventdentcoach


Heidrun Moser an der Berufsschule in Rottweil und …

… an der Berufsschule in Karlsruhe.



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