Dass Patienten mit intraoraler Halitosis vom Langzeiteinsatz einer patentierten Mundspülung aus Zinkacetat und niedrig dosiertem CHX (CB12) profitieren, bestätigte nun erstmals eine randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Langzeitstudie mit Fokus auf klinischer Relevanz.
Während des gesamten Untersuchungszeitraums von sechs Monaten zeigte sich bei den Studienteilnehmern in der Verumgruppe eine signifikante Verbesserung subjektiver wie objektiver Halitosis-Parameter: Die für den Mundgeruch verantwortlichen flüchtigen Schwefelverbindungen (VSCs, Volatile Sulfur Compounds) in der abgeatmeten Luft wurden bis Studienende im Vergleich zu Placebo signifikant reduziert (Abb. 1 und 2). Dabei wurde – parameterabhängig – in bis zu 91 % der Fälle eine klinisch relevante Halitosiskontrolle erreicht, im Vergleich zu max. 43 % unter Placebo. Der organoleptische Score (OLS, von Kategorie 0 = kein Geruch bis 5 = extrem starker Geruch) konnte bis Studienende von 2,8 auf 2,0 verringert werden und fast drei Viertel der Verumpatienten erreichten Verbesserungen des OLS um eine oder zwei Kategorien (Abb. 3). Aufgrund der niedrigen und zugleich wirksamen Dosierung bietet CB12 somit langfristig die Sicherheit einer effektiven Behandlung der intraoralen Halitosis ohne Beeinträchtigungen, wie z. B. Verfärbungen des Zahnapparates.
Langzeiterfolg bei Halitosis
Ziel der aktuellen Untersuchung 1 war es, belastbare Daten zur Langzeiteffektivität der patentieren Zn/CHX-haltigen Mundspülung CB12 zu erhalten, wie sie gemäß Konsensus des 11. Europäischen Workshops zur Peridontologie gefordert werden 2. In die Langzeitstudie eingeschlossen wurden 46 nicht-schwangere Patienten mit intraoraler Halitosis, die gesund waren – d. h. frei von Karies, Parodontaltaschen ≤ 6 mm, keine Einnahme potenziell mundgeruchsfördernder Medikamente.
Die Studienteilnehmer wurden zu Beginn des 6-monatigen Studienzeitraums in eine Verum- (n = 24) und eine Placebogruppe (n = 22) randomisiert. Je nach individueller Notwendigkeit erfolgte eingangs ein einmaliges, nichtchirurgisches parodontales Debridement. Die Probanden wurden angewiesen, zweimal täglich die Zähne mit Colgate Caries Control zu putzen und die Zahnzwischenräume adäquat zu reinigen. Zudem sollte die Mundhöhle zweimal täglich je eine Minute mit 10 ml Mundspüllösung gespült werden: in der Verumgruppe mit CB12, das als aktive Wirkstoffe Zinkacetat 0,3 % und CHX 0,025 % enthält; daneben Wasser, Glycerin, hydrierte Maisstärke, Alkohol, Natriumfluorid, PEG-40, hydriertes Rizinusöl, Kaliumazesulfam, Zitronensäure und Aroma. Die Placebo-Gruppe erhielt eine Mundspülung, die – bis auf die aktiven Wirkstoffe – die gleichen Inhaltsstoffe wie die in der Verumgruppe enthielt. Messdaten wurden zu Studienbeginn, nach drei sowie nach sechs Monaten erhoben. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die für Patienten so wichtige klinische Relevanz der Messparameter gelegt. Dazu wurden objektive und subjektive Kriterien für einen klinisch relevanten Respons festgelegt.
Objektive Kriterien waren: Konzentration an Schwefelwasserstoff (H2S) < 112 ppb, Methylmercaptan-Konzentration < 26 ppb, VSC-Gesamtkonzentration < 160 ppb. Subjektives Kriterium war ein OLS < 2. Neben der H2S- und Methylmercaptankonzentrationen (per OralChroma) wurden die VSC-Gesamtkonzentrationen (per Halimeter) in der abgeatmeten Luft der Probanden gemessen. Zudem erfolgten Messungen der Zahntaschentiefe per Sonde, eine prozentuale Erfassung von Blutungen während des Sondierens und eine Bewertung der Plaque-Bildung.
Langfristige Halitosiskontrolle ohne Beeinträchtigung
Nach sechs Monaten hatten in der Verumgruppe 91 % der Patienten – in Hinblick auf die als klinisch relevant definierte Reduktion der H2S-Konzentration – eine effektive Halitosis-Kontrolle erreicht. Unter Placebo waren es 43 %. Hinsichtlich der Methylmercaptanreduktion waren es 82 % unter CB12, im Vergleich zu 24 % unter Placebo. Die VSC-Gesamtkonzentration wurde in der Verumgruppe signifikant reduziert (p < 0,01, Abb.1), ebenso wie die H2S-Konzentration (p < 0,001) und die Methylmercaptan-Konzentration (p < 0,01), siehe Abb. 2. Zwar wies die Placebogruppe bei Untersuchung nach drei Monaten ebenfalls eine Reduktion der VSC-Gesamtkonzentration im Vergleich zur Baseline auf (p < 0.05), bei Studienende war dieser Effekt jedoch nicht mehr feststellbar (Abb. 1). Unter CB12 wurde auch der OLS signifikant reduziert (p < 0,01): von im Mittel 2,8 zu Studienbeginn auf 2,1 nach drei und 2,0 nach sechs Monaten. Insgesamt erreichten bis Studienende 68,2 % der Verumpatienten eine Verbesserung von einer oder zwei OLS-Kategorien im Vergleich zu 19 % unter Placebo (Abb. 3). Messungen der Zahntaschentiefe, Blutungsstellen und Plaque-Bildung bei Studienende zeigten bei beiden Testgruppen vergleichbare Ergebnisse. Hinsichtlich Zahnverfärbungen waren keine Unterschiede feststellbar.
Weitere Studiendaten zur Mundspülung mit Zn und CHX finden Dentalfachkräfte im Studien-Booklet „Evidenzbasierter Umgang mit Halitosis in der Praxis“, das im Fachbereich auf www.cb12.de zum Download bereit steht.
Für zahnmedizinische Fachangestellte stehen zudem auf www.halitosis-fortbildung.de Schulungspodcasts zum Thema sensible Patientenansprache bei Mundgeruch „Halitosis – wie sage ich es meinem Patienten?“ zur Verfügung.
Quellen:
1 Erovic Ademovski S et al. J Clin Peridontol. 2017; 44(10):1010-1019.http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jcpe.12779/abstract
2 Sanz M et al. J Clin Peridontol 2015; 42:214-220.
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