Die Messe-Hallen in Köln füllen sich, schon rechnet man mit über 2000 Ausstellern. Und was noch mehr interessiert, ist die erwartbar hohe Innovationsdichte – gerade in der Prophylaxe. Da heißt es: jetzt das Ticket für die 41. Internationale Dental-Schau (IDS) vom 25. bis zum 29. März 2025 sichern!

Die professionelle Prophylaxe stellt einen Eckpfeiler der zahnärztlichen Tätigkeit dar. Für die Assistenz ist sie eine Aufstiegschance, insbesondere in Verbindung mit geeigneten Fortbildungen. Aktuelle Trends treiben die zahnärztliche Prophylaxe voran und erweitern die Möglichkeiten. Auf der IDS erfüllen sie sich mit Leben in Form geeigneter Produkte. Um nur ein Beispiel zu nennen: Seit das Auftragen von Fluoridlack zur Zahnschmelzhärtung für alle Kinder bis zum sechsten Geburtstag eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung darstellt, werden für IDS-Besucher die ausgestellten Präparate, ihre unterschiedlichen Eigenschaften und Darreichungsformen noch interessanter. Auf der IDS lassen sich beispielsweise Lacke mit der Fluoridquelle Natriumfluorid (5 %) und, alternativ dazu, mit Ammoniumfluorid in geringerer Konzentration vergleichen. Auch nimmt der Besucher Lacke mit zähfließenden und dünnfließenden Charakteristika in Augenschein. Hier kann er eine Vorauswahl für Patienten mit gesünderen und glatteren Zähnen und solchen mit Risikozonen (z. B. freiliegende Zahnhälse/Wurzeloberflächen, Brackets/Bänder, eher poröse Zahnhartsubstanz, gefährdete Pfeilerzähne) treffen.

Multifunktions-Systeme im Trend
Generell zeigt sich in der professionellen Prophylaxe ein Trend zu Multifunktions-Systemen: Sie sorgen mit einem Ultraschallhandstück und einem Pulver-Wasserstrahl-Handstück für hohen Komfort. Im Detail kann das zum Beispiel so aussehen: Das Ultraschallhandstück weist elliptische Schwingungen auf und lässt sich, ebenso wie das Pulverstrahl-Handstück, in zwölf verschiedenen Stufen feintunen (Wassermenge, Anwendungsstärke). Für ein schmerzarmes Vorgehen ist außerdem die Wassertemperatur auf vier unterschiedliche Stufen einstellbar. Des Weiteren stehen für die professionelle mechanische Plaqueentfernung einschließlich subgingivalem Debridement Handinstrumente, Ultraschallsysteme und Air-polishing-Geräte zur Verfügung. Und Winkelstücke mit besonders schlankem Hals und kleinem Kopf sowie darauf abgestimmte Polierkelche ermöglichen einen einfachen Zugang, auch zu „schwierigen“ Regionen der Mundhöhle.

Strahlmittel zur Auswahl
Beim Pulver-Wasserstrahl-Gerät werden Wasser und ein Pulver unter Druck vermischt und auf die Zahnoberflächen gestrahlt. Als pulverförmiges Strahlmedium stehen grundsätzlich Natriumbicarbonat- oder Aluminiumoxid-Pulver zur Verfügung sowie – besonders bei der subgingivalen Instrumentierung – glycin- oder erythritolbasierte Pulver. Diesen kann zum Schutz vor bakterieller Kontamination 0,3 Prozent Chlorhexidin beigemengt werden. Damit stehen für die professionelle Prophylaxe verschiedene Verfahren zur Verfügung. Je nach den Bedürfnissen des einzelnen Patienten kann das Team das individuell beste auswählen, wobei auch eine möglichst schmerzarme Anwendung den Ausschlag geben kann [1]. Sensible Patienten können auch Linderung durch spezielle Parodontal-Gels mit Lidocain oder mit Lidocain + Prilocain als Wirkstoff erfahren. Und weniger Schmerzen bedeutet immer auch für den Zahnarzt bzw. die Prophylaxeassistenz eine angenehmere Sitzung. Diese Sitzung sollte selbstverständlich für alle Beteiligten hohe Sicherheitsstandards erfüllen. Insbesondere heißt ja Prophylaxe immer auch Prophylaxe für das eigene Team. Dazu ein Beispiel: Die bei der subgingivalen Instrumentierung unvermeidlicherweise entstehenden Aerosole führen potenziell pathogene Keime aus dem Mund des Patienten mit und verteilen sie im Umkreis des Behandlungsstuhls. Darum ist es eine gute Nachricht, dass sich solche Aerosole jetzt mit Hilfe eines speziellen Gels um bis zu 99 Prozent reduzieren lassen. Damit vermindert sich auch die Wahrscheinlichkeit von luftübertragenen Infektionen. Als Voraussetzung muss das Ultraschallsystem einen externen Kühlmitteltank aufweisen. Das Gel lässt sich dort einfach dem Wasser beimengen.

Kariesprävention in der Kieferorthopädie
Spezielle Anforderungen stellt die KFO-begleitende Prophylaxe, denn hier ist die häusliche Mundhygiene für den Patienten aufgrund von vermehrten Rückzugsnischen für potenziell pathogene Keime erschwert. Regelmäßig alle drei Monate und idealerweise kombiniert mit einer ohnehin anstehenden kieferorthopädischen (Weiter-)Behandlung werden die Apparaturen (z. B. Bögen, Ketten) entfernt und Plaque durch eine Instrumentierung mit Polierkelchen und Polierbürstchen entfernt. Alternativ dazu kann ein Pulver-Wasserstrahlgerät unter Verwendung von Glycin- oder Erythritol zum Zuge kommen. Eine solche Reinigung kann bis in 4 Millimeter tiefe Taschen hinein erfolgen. Anschließend wird abwechselnd ein Fluoridlack und ein Chlorhexidinlack aufgetragen. Bei sehr hohem Kariesrisiko können zusätzlich mikrogefüllte fluoridhaltige Komposite (Säureätztechnik) oder langhaftende Fluorid-Glattflächen-Versiegler mit ihrer Barrierefunktion einer zukünftigen Demineralisierung vorbeugen [2]. Manifesten Initialkariesläsionen („White Spots“) lässt sich durch Remineralisierung, etwa mit Fluorphosphat- oder Hydroxyapatit-Präparaten, entgegenwirken.

Diagnostik mit therapeutischem Potenzial
Neue Horizonte eröffnen sich aktuell auch in der Diagnose: Mit Hilfe von DNA-Strang-beschichteten Eisenoxid-Nano-Partikeln, die in Form eines Arrays angeordnet sind, lässt sich durch Farbvergleiche die Frage beantworten: „Stammt eine Zahnbelagsprobe von einem gesunden Probanden oder von einer Person mit Karies?“ Und mehr noch: Das Detektionssystem lässt sich zur Zerstörung potenziell pathogener Bakterien einsetzen und wird dadurch sogar zum therapeutischen Mittel [3].

Startschuss für die 41. Internationale Dental-Schau 2025
Die Internationale Dental-Schau (IDS) öffnet vom 25. bis zum 29. März 2025 wieder ihre Tore für die globale Dental-Community. Die wichtigste Dentalmesse der Welt macht alle Innovationen, Technologien und die Trends der Branche in Köln erlebbar. Als das größte Forum der internationalen Dentalbranche bringt die IDS 2025 bereits zum 41. Mal die internationalen Top-Entscheider aus Zahnärzteschaft, Zahntechnikerhandwerk, Fachhandel, Bildung und Industrie an einem Ort zusammen. Mit der Freischaltung des Online-Formulars zur selbstständigen Anmeldung auf der IDS-Website fällt nun der offizielle Startschuss für die Teilnahme an der wegweisenden Fachmesse. Es haben sich bereits rund 2000 Aussteller angemeldet. Durch die vollumfängliche Abdeckung des gesamten Spektrums der Dentalwelt und die enorme Innovationsdichte wird die IDS ihrer Bedeutung als zukunftsweisender Taktgeber der Branche gerecht. Angesichts der globalen Reichweite der IDS empfiehlt die Koelnmesse allen Besuchern, frühzeitig mit der Planung ihres Besuches anzufangen. Bereits Mitte November 2024 geht der Ticket-Shop online. Alle Tickets zur IDS 2025 sind ausschließlich online buchbar und werden personalisiert ausgestellt. Das Ticket kann über die offizielle IDS-App verwaltet und in das Smartphone-Wallet geladen oder klassisch ausgedruckt werden.

Christian Ehrensberger

Literatur

1. Abdulbaqi HR, Shaikh MS, Abdulkareem AA, Zafar MS, Gul SS, Sha AM. Efficacy of erythritol powder air-polishing in active and supportive periodontal therapy: A systematic review and meta-analysis. Int J Dent Hyg. 2022; 20 (1): 62-74, wie zitiert auf https://dentalwelt.spitta.de/zahnmedizin/wirksamkeit-von-erythritol-in-der-aktiven-pa-therapie/?sc_src=email_13900058&sc_lid=872411425&sc_uid=Y40wx0NI2G&sc_llid=6325, Zugriff am 16.5.2024
2. Langer C: Prophylaxe in der Kieferorthopädie. Maßnahmen zur Gesunderhaltung von Zähnen und Parodont während der Behandlung mit festsitzenden Apparaturen. Zahnärzteblatt SACHSEN 7+8/2023: 26-29
3. https://www.bionity.com/de/news/1182849/kuenstliche-zunge-erkennt-und-inaktiviert-haeufige-mundbakterien.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=bionityde&WT.mc_id=ca0264, Zugriff am 9.3.2024