Motivierte Mitarbeitende sind das Rückgrat jeder erfolgreichen Zahnarztpraxis. Doch was bewegt Menschen wirklich dazu, sich mit voller Energie einzubringen? Während Gehalt und Prämien häufig im Fokus stehen, zeigen Praxis und Forschung: Nachhaltige Motivation entsteht dort, wo Menschen gesehen, gehört und wertgeschätzt werden.
Wer als Führungskraft motivieren will, muss mehr tun als fordern – er oder sie muss fördern, Vertrauen schenken und Potenzial entfalten.
Intrinsische vs. extrinsische Motivation
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen der Motivation:
- Extrinsische Motivation entsteht durch äußere Anreize – etwa Gehalt, Boni oder Statussymbole. Sie kann im Alltag kurzfristig wirken, etwa bei Zielvereinbarungen oder Projektabschlüssen, und gibt oft den nötigen Schub. Doch sobald diese Anreize zur Routine werden, verlieren sie an Wirkung. Was anfangs motiviert, wird schnell zur Erwartung – und reicht allein nicht aus, um dauerhaftes Engagement zu sichern.
- Intrinsische Motivation hingegen kommt von innen. Menschen engagieren sich, weil sie Sinn in ihrer Arbeit sehen, Freude an ihren Aufgaben empfinden oder den Wunsch haben, sich weiterzuentwickeln. Sie wollen nicht nur funktionieren, sondern wachsen – fachlich wie persönlich. Diese Form der Motivation ist deutlich nachhaltiger und entfaltet ihre Wirkung besonders dort, wo Führung auf Vertrauen, Wertschätzung und echte Unterstützung setzt.
Wie Führung intrinsische Motivation stärkt
Führungskräfte fördern intrinsische Motivation, indem sie Mitarbeitenden echte Freiräume zur Mitgestaltung eröffnen, Verantwortung bewusst übertragen und Entwicklung aktiv begleiten. Wer Vertrauen schenkt, Potenziale erkennt und gezielt fördert, schafft ein Umfeld, in dem Menschen ihr Bestes geben – und gerne bleiben.
Wertschätzung, Lob und Entwicklung
Wertschätzung ist das Fundament nachhaltiger Motivation. Leistung verdient Anerkennung – ob im Team-Meeting, im Mitarbeitergespräch oder durch ein ehrliches „Danke“ zwischendurch. Diese Gesten zeigen: Der Einsatz wird gesehen. Sie stärken die emotionale Bindung und motivieren für zukünftige Herausforderungen. Ebenso wichtig sind gezielte Entwicklungsmöglichkeiten, die Mitarbeitende fachlich und persönlich wachsen lassen. Wer spürt, dass seine Weiterentwicklung unterstützt wird, bleibt engagiert – und langfristig verbunden mit dem Team und der Praxis.
Kleine Gesten, große Wirkung
Motivation zeigt sich oft im Kleinen: ein freundliches Gespräch in der Pause, ein offenes Ohr bei Sorgen oder ein Glückwunsch zum Geburtstag. Solche Momente schaffen Nähe und zeigen, dass Mitarbeitende nicht nur ihre Rolle erfüllen – sondern als Menschen geschätzt werden. Auch das bewusste Feiern von Erfolgen – sei es ein gelungener Tag, ein Projektabschluss oder positives Patientenfeedback – stärkt den Teamgeist und trägt zu einer positiven, motivierenden Arbeitsatmosphäre bei.
Motivationskiller frühzeitig erkennen
So wichtig positive Impulse auch sind – ebenso entscheidend ist es, demotivierende Faktoren zu vermeiden. Zu den häufigsten Motivationskillern gehören:
- Fehlende Wertschätzung
- Unklare Kommunikation oder Zielsetzung
- Überlastung ohne Unterstützung
- Begrenzte Entwicklungsperspektiven
- Kritik ohne konstruktives Feedback
Führungskräfte, die solche Stolperfallen frühzeitig erkennen und gezielt gegensteuern, schützen nicht nur die Motivation – sondern auch die Gesundheit, Zufriedenheit und Bindung ihrer Mitarbeitenden.
Fazit: Motivation ist Führungsaufgabe
Motivation ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis einer gelebten Haltung. Wer Wertschätzung nicht als Zusatz, sondern als zentrales Führungsprinzip versteht, schafft ein Umfeld, das Engagement, Vertrauen und Entwicklung fördert. Nicht Boni oder große Worte motivieren dauerhaft – sondern das tägliche Erleben von Respekt, Sinn und persönlichem Wachstum. Denn am Ende bleiben Mitarbeitende nicht wegen des Jobs – sie bleiben wegen der Führung.
Quelle: Adobe Stock, Alla
KEINE KOMMENTARE