Vor vollbesetztem Saal im Karlsruher Kongresszentrum begrüßte Dr. Robert Heiden, Referent bei der BZK Karlsruhe, 360 Zahnmedizinische Fachangestellte und Prophylaxeassistentinnen zum Karlsruher Tag der Zahnmedizinischen Fachangestellten 2014.
Den Auftakt der Veranstaltung übernahm Dr. Carsten Ullrich aus Mannheim mit dem Thema „Aktuelle Anforderungen im Hygiene-Management“. Der stellvertretende Vorsitzende des Praxisführungsausschusses der LZK Baden-Württemberg führte aus, dass die Praxen – trotz einer Flut von Vorschriften und Dokumentationspflichten – mit dem “Praxishandbuch mit Navigator” der LZK, bestens ausgerüstet seien, um die zahnärztliche Praxishygiene zu organisieren und richtlinienkonform umzusetzen. Keiner müsse Angst vor Ansteckung mit Infektionskrankheiten haben, wenn den verantwortlichen Personen bewusst sei, dass ein perfektes Hygienemanagement nur mit Einbindung des gesamten Teams in der Umsetzung Erfolg haben werde. Das Wichtigste, verdeutlichte Dr. Ullrich, sei die Unterbrechung der Infektionskette. Dies beginne bereits bei der persönlichen Schutzausrüstung. Die häufigste Verletzungsgefahr stelle z. B. noch immer falsches Recapping benutzter Injektionsnadeln dar, mahnte Dr. Ullrich.
Tamara Jonitz, Praxismanagerin der chirurgischen Abteilung der Akademie Karlsruhe, stellte in ihrem Vortrag „Der chirurgische Eingriff – bessere Ergebnisse durch perfekte Vorbereitung“ die Frage, ob es überhaupt möglich sei, jede Planung perfekt umzusetzen. Von Vorteil seien kurze Teambesprechungen am Morgen. Die Tagesplanung, OP-Termine, Einteilung der Assistenzen, Aufgabenverteilung im Team und wichtige Informationen, die im Kontext zum gesamten Praxisablauf stehen, werden rekapituliert, situationsbedingt ergänzt oder geändert. Diese Form der Arbeitsvorbereitung vermittle Sicherheit und bringe Ruhe in den bevorstehenden Arbeitstag. Wöchentliche Meetings werfen für eine Stunde einen kritischen Blick auf die zurückliegende Arbeitswoche.
„Sieg oder Niederlage: Wenn Erfolg erkämpft werden muss – die Betreuung von Patienten mit schweren Formen der Parodontitis“ darüber berichtete PD Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc. aus Göttingen. Um einen langfristigen Behandlungserfolg bei einem parodontal erkrankten Patienten zu erreichen, sind ein strukturierter Behandlungsplan und eine gute Risikoanalyse notwendig. Dabei sei die Prophylaxeassistentin, als wichtige Schlüsselperson aus der unterstützenden Parodontaltherapie nicht mehr wegzudenken. Sie kann – mit der richtigen Beurteilung bei der UPT und nach Rücksprache mit dem Zahnarzt – gezielt eingreifen. Neuinfektionen zu erkennen und den Patienten gezielt aufzuklären und zu motivieren fallen in ihr Aufgabengebiet.
„Gekonnt abrechnen macht Freude“ versprach Anette Lohmüller, Leitende ZMV der Akademie Karlsruhe. Sie gab Tipps und Tricks aus ihrem umfangreichen Arbeitsalltag, um ihren Berufskolleginnen zu vermitteln, dass das komplexe zahnärztliche Abrechnungsverfahren gekonnt durchzuführen mit viel Freude am Tun verbunden sei. Sie klärte unter anderem darüber auf, worauf bei Versicherten zu achten ist, die bei Polizei und Bundeswehr beschäftigt sind, bei solchen die staatliche Sozialleistungen in Anspruch nehmen oder nach EU-Recht behandelt werden, damit am Ende die Praxis nicht auf ihr Honorar verzichten muss. Sie ermutigte die Teilnehmerinnen, sich bei offenen Abrechnungsfragen Hilfe bei den Profis von BZK, KZV und LZK zu holen.
Den Abschluss dieses Fortbildungstages gestaltete Friedrich W. Schmidt aus Herdecke. „Professionelle Kommunikation – wie spreche ich mit Patienten über Zuzahlungsleistungen“. Den Grundstein für einen guten Eindruck legt das Praxisteam schon beim ersten Telefonat mit dem Patienten. Menschen wollen sich wohlfühlen, besonders wenn sie den unangenehmen Gang zum Zahnarzt vor sich haben. Schmidt forderte dazu auf, durch gekonnte Fragestellungen den Patienten auf seine Seite zu holen. Er soll sich als Gast fühlen und nicht als Kunde.
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