Er ist nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für alle anderen im Umfeld eine Belastung: Mundgeruch. Schätzungsweise sechs Prozent der Deutschen leiden darunter. Aber nur wenige nehmen professionelle Hilfe in Anspruch. Wenn Du in bei Deinen Patienten einen schlechten Atem feststellen solltest, kannst Du ihnen mit diesen Tipps helfen, ihren Mundgeruch zu besiegen.
In fast allen Fällen kann das Problem des Mundgeruchs auch im Mund gefunden werden. Seltener wird er durch allgemeinmedizinische Probleme verursacht. Der Hauptauslöser für schlechten Atem sind Bakterien. Sie verstoffwechseln die aufgenommene Nahrung, wobei Schwefelverbindungen entstehen, die für den unangenehmen Geruch sorgen.
Ursache für Mundgeruch: oftmals schlechte Mundhygiene
Dementsprechend liegen die Ursachen für Mundgeruch meistens in der mangelnden Mundhygiene. Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen wird vernachlässigt, ebenso der Gebrauch von Zahnseide und Mundspülungen sowie die Zunge von Belägen zu reinigen. Auch eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt und eine professionelle Zahnreinigung sind notwendig, um bakterielle Beläge auf Zahnflächen zu entfernen, die man bei der täglichen Pflege nicht erreicht.
Auch andere Erkrankungen sorgen für Mundgeruch
Ist das Problem aber nicht im Mund zu finden, können zum Beispiel Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie chronische Gastritis, Reflux oder Zenker-Divertikel der Auslöser sein. Möglich sind auch Erkrankungen des Nasen-Rachen-Raums oder Stress als Risikofaktor. Dadurch kann es zu einem verminderten Speichelfluss kommen, sodass der Mund austrocknet. Zahnbeläge und Speisereste werden dann schlechter abtransportiert und das Risiko für Karies steigt.
Solltest Du bei einem Deiner Patienten Mundgeruch feststellen, kannst Du ihm diese einfachen Tipps geben und ihm damit helfen, seinen schlechten Atem loszuwerden.
Tipp 1: Schnelle Helfer
Als Erste Hilfe gegen Mundgeruch kann dein Patient Zungenschaber und Zahnbürste verwenden. Sie helfen, bakterielle Beläge auf Zunge und Zähnen schonend zu entfernen.
Tipp 2: Tägliche Pflege
Für Dich ist das ein alter Hut, aber viele Patienten achten nicht darauf. Zweimal täglich sollten sie ihre Zähne putzen und außerdem Zahnseide und Interdentalbürsten zusätzlich verwenden.
Tipp 3: Mehr Speichel
Der Speichelfluss spielt bei der Bekämpfung von Mundgeruch eine große Rolle. Er neutralisiert den Mundraum, wirkt antibakteriell und sorgt dafür, dass die Schleimhäute nicht austrocknen. Zitrusfrüchte, Gemüse und ballaststoffreiche Lebensmittel führen zu einer erhöhten Speichelproduktion. Auch das Kauen von Kaugummis kann helfen. Außerdem sollte Dein Patient ausreichend Wasser trinken.
Tipp 4: No-go-Lebensmittel
Bestimmte Lebensmittel können schlechten Atem verursachen. Auf die sollte Dein Patient verzichten. Dazu gehören Tabak, Alkohol, Kaffee, Knoblauch, Zwiebeln, bestimmte Käsesorten, Thunfisch und Erdnüsse. Für einen frischen Atem dagegen sorgen Kräuter und Gewürze wie Thymian, Minze oder Petersilie sowie das Kauen von Ingwer oder säurehaltigen Lebensmitteln wie Äpfel und Zitronen.
Tipp 5: Mundspülung und Kautabletten
Es gibt Produkte, die Mundgeruch entgegenwirken. Dazu gehören zum Beispiel Kaudrops mit Chlorophyll oder Mundspülungen mit Zinkverbindungen. Durch sie werden geruchserzeugende Verbindungen im Mund neutralisiert. Das hilft aber nur für eine kurze Zeit, weshalb sie regelmäßig verwendet werden müssen, um gegen Mundgeruch zu helfen.
Tipp 6: Viel trinken
Für Deinen Patienten ist es wichtig, viel zu trinken. So wird einem trockenen Mund vorgebeugt und Zahnbeläge und Speisereste können einfacher abtransportiert werden.
Tipp 7: Salbei und Pfefferminz
Salbei- und Pfefferminztee haben nicht nur einen angenehm frischen Geschmack, sondern wirken auch antibakteriell. Ein Teeaufguss kann also von Deinem Patienten nicht nur getrunken, sondern auch lauwarm als Mundspülung oder zum Gurgeln verwendet werden. Auch eine Möglichkeit: zwischendurch Salbei- und Minzblätter kauen.
Tipp 8: Entzündungen auskurieren
Es ist sehr wichtig, dass Dein Patient Entzündungen oder Erkrankungen im Mundraum auskuriert, denn auch sie können zu Mundgeruch führen. Dazu gehören zum Beispiel Karies, Zahnfleischentzündungen, Parodontitis, Zahnwurzel-, Rachen- oder Mandelentzündungen sowie Pilzbefall der Mundhöhle.
Tipp 9: Andere Krankheiten ausschließen
Sollte das Problem des Mundgeruchs trotz aller anderen Maßnahmen der Mundhygiene nicht besser werden, sollte Dein Patient einen Arzt aufsuchen. Denn dann könnte das Problem nicht im Mund liegen. Auslöser könnten zum Beispiel Sodbrennen, Diabetes, Magenkatarrh, eine Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündung sowie eine Leber- und Nierenfunktionsstörung sein.
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