Die allgemeine und psychische Gesundheit der Bevölkerung leidet unter der gegenwärtigen Pandemie. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der NAKO Gesundheitsstudie. Besonders stark sind durch die Corona-Krise die Auswirkungen auf die Psyche z.B. in Form von Depressionen.
Seit Anfang November befindet sich Deutschland, ähnlich zum Frühjahr, wieder in einem Lockdown. Diese und weitere Schutzmaßnahmen vor einer Corona-Infektion können starke Auswirkungen sowohl auf die Allgemeingesundheit als auch auf die Psyche der Menschen haben. Die NAKO Gesundheitsstudie befragte dazu etwa 205.000 Teilnehmer.
Depressive Symptome nehmen zu
An der Sonderbefragung während des Frühjahr-Lockdowns nahmen 159.562 Personen teil. Eine erste Datenauswertung erfolgte anhand der im Mai eingegangenen Rückantworten, insgesamt 113.928. Deutschlandweit wollte die Studie von den Teilnehmern wissen, ob bei ihnen ein Corona-Test durchgeführt wurde und welche Corona-spezifischen Symptome aufgetreten sind. Auch der subjektiv empfundene Gesundheitszustand spielte eine Rolle, besonders bei Fragen zu depressiven und Angstsymptomen sowie Stress.
4,6 Prozent der Befragten hatten sich bis Mai einem Corona-Test unterzogen, aber nur 0,3 Prozent davon fielen positiv aus. Besonders junge Frauen litten zunehmend unter depressiven und Angstsymptomen. Moderate bis schwer ausgeprägte, depressive Symptome mit klinischer Relevanz stiegen von 6,4 auf 8,8 Prozent an. Bezüglich des selbst empfundenen Stresses zeigen die Ergebnisse, dass er in allen Altersgruppen und beiden Geschlechtern zunahm. Dabei war die Zunahme bei den 30-49-Jährigen am größten.
Subjektive Einschätzung besser als vor fünf Jahren
„Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass im Frühjahr während der ersten Welle der Pandemie und der ergriffenen Gegenmaßnahmen – wie „social distancing“, Kontaktbeschränkungen und Betriebsschließungen – sich die Ausprägung depressiver Symptome, sowie von Angst- und Stresssymptomen in der Bevölkerung verstärkt hat“, fasst Prof. Dr. Klaus Berger, Sprecher der NAKO Expertengruppe „Neurologische und Psychiatrische Erkrankungen“ und Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster, zusammen. Doch die Studie zeigt auch Positives, denn 32 Prozent der Teilnehmer schätzen im Vergleich zur Erstbefragung vor fünf Jahren ihre eigene Gesundheit als besser ein.
Quelle: nako.de
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