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DGDH-Roadshow in ganz Deutschland unterwegs

Netzwerken und lernen

DGDH-Vorsitzende Sylvia Fresmann eklärt Euch im kostenlosen Dentalhygiene-Seminar von DENTAL team, was Ihr zu Prävention, UPT und Paro-Klassifikation wissen müsst.

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Leitlinien, Prophylaxekonzepte und mehr – Sylvia Fresmann verrät erste Details zum Programm und den Vorträgen der im März startenden DGDH Roadshow 2020.

Die Deutschen Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen (DGDH) startet im Frühjahr wieder ihre beliebte Fortbildungsreihe. Worauf können sich die Teilnehmer in diesem Jahr besonders freuen?

Sylvia Fresmann: Ganz einfach: Fortbildung und Referenten der Extraklasse! Es tut sich viel in der Dentalhygiene und Parodontologie … wir erwarten zum Beispiel mit Spannung die neuen Therapieleitlinien. Im November trafen sich die führenden Parodontologen in Spanien zum Perio-Workshop.

Das wissenschaftliche Meeting wurde vom Europäischen Verband für Parodontologie (EFP) organisiert. Mehr als 90 führende Parodontologen aus der ganzen Welt haben im Rahmen des Meetings S3-Leitlinien für Stage I, II und III der Parodontitis entwickelt – ein großer Schritt vorwärts für eine evidenzbasierte und effektivere Behandlung unserer Stage-I- bis -III-Patienten. Für uns ein Grund, Prof. Dr. Dirk Ziebolz von der Universität Leipzig einzuladen und das Thema in der Kursreihe aufzugreifen. Aktueller geht’s nicht!

Wir betrachten Dentalhygiene, Prävention und Parodontologie heute aus unterschiedlichen Richtungen – gibt es biologische Ansätze? Dazu wird uns Dr. Margit Schütze-Gössner in die Welt der Zellen entführen und in die Welt der Mitochondrien eintauchen.

Das biologische Konzept sieht die Stärkung der Mitochondrien (unserer Zellkraftwerke) vor. Innerhalb dieser Mitochondrien nimmt Coenzym Q10 eine „Sonderstellung“ ein. Ohne ausreichend Coenzym Q10 wird zu wenig Zellenergie bereitgestellt. Damit fehlt dem Immunsystem die Energie für den Stopp einer Entzündung. Denn nicht die Bakterien lassen die Parodontitis fortschreiten, sondern das anhaltende Entzündungsgeschehen. Die Zufuhr von Coenzym Q10 scheint da ein Lösungsansatz in der Therapie und Prävention der Parodontitis zu sein. Interessant sind diese Zusammenhänge aber auch in Bezug auf unsere Allgemeingesundheit – jede Menge Energie und Wohlbefinden, das wollen wir doch alle!

Neben den Vorträgen haben wir bei der DGDH Roadshow 2020 auch wieder Workshops geplant – in Kleingruppen können die Teilnehmer die Workshopleiter alles zum Thema fragen und werden sicher das eine oder andere „Pröbchen“ zum Ausprobieren bekommen. Zwischendurch und auch am Ende ist genügend Zeit für Gespräche – Netzwerken, denn wir „Prophylaxeleute“ sind nicht allein, und solche Treffen befeuern immer nicht nur die eigene Motivation, sondern auch die Abstimmung im Team gelingt besser. Am Ende beschließen wir den Tag mit ein wenig Prosecco und Fingerfood.

Termine der DGDH-Roadshow
  • 11.03. in Leipzig
  • 22.04. in Bremen
  • 21.08. in Rostock
  • 30.09. in Köln
  • 18.11. in Freiburg
  • 25.11. in Kassel

Mehr Infos unter dgdh.de/fortbildungen

Ein Thema der Fortbildung wird die neue PA-Klassifikation sein. Ist die Verunsicherung zur Klassifikation in den Praxen immer noch so groß? Was hat sich für die Kolleginnen in der Prophylaxe dadurch bisher wirklich verändert?

Fresmann: In unserer DGDH Roadshow 2020 wird unter anderem auch die neue Paro-Klassifikation thematisiert. Muss ich das in der Praxis nun anwenden? Wann werden die Vordrucke der gesetzlichen Krankenversicherung geändert? Viele Fragen und Abwehrhaltungen in den Praxen – aber ist die Klassifikation wirklich so kompliziert? Die alte Klassifikation war aus dem Jahre 1999 – also 20 Jahre alt. Die neue Klassifikation definiert erstmals parodontale Gesundheit, die periimplantären Erkrankungen wurden integriert und auch der erfolgreich behandelte Patient wird eingestuft – eine überfällige Maßnahme! Mit der neuen Klassifikation können wir unseren Erfolg in der PA-Therapie dem Patienten noch besser zeigen.

Jedoch müssen wir unsere parodontalen Befunde dokumentieren und auswerten – viele Zahlen, viel Arbeit. Aber es geht auch einfacher; der „Kollege“ Computer hilft uns alles ganz schnell einzustufen und zu dokumentieren – auch das werden wir in einem Workshop zeigen. Also keine Angst vor der neuen Klassifikation – sie ist da – sie wird in die Formulare der gesetzlichen Krankenversicherung integriert – sie ist gut und wir werden uns daran gewöhnen!

Dentalhygiene ist ein Wirtschaftsfaktor. Auch dieses Thema wird in der DGDH-Fortbildung aufgegriffen. Haben die deutschen Zahnärzte denn alle verstanden, dass die Prophylaxe ein wirtschaftlicher Vorteil für die Praxis ist?

Fresmann: Mein Eindruck ist, dass die Potenziale bei Weitem noch nicht genutzt werden. Prävention und Parodontologie werden in vielen Praxen sehr unterschiedlich durchgeführt – fragt man Praxen, so sagen viele, dass die Prophylaxe gut läuft … Aber ist das auch so? Handelt es sich um einen „gefühlten“ Wert oder liegt eine durch Zahlen untermauerte Analyse zugrunde? Mit Yvonne Kasperek haben wir eine Referentin für das Thema „Wirtschaftsfaktor Dentalhygiene“ gewonnen, die seit vielen Jahren mit ihrem Unternehmen Synchrodent Zahnarztpraxen berät, um noch erfolgreicher zu werden. Ihre Werkzeuge sind Fakten und Daten, mit denen sie sich der Frage stellt, wann ist Dentalhygiene wirtschaftlich erfolgreich? Was kann dazu beitragen und welche „Schrauben müssen gedreht“ werden, um mehr Patienten für die Dentalhygiene zu begeistern?

Die DGDH hat im vergangenen Jahr ein eigenes Fortbildungspunktesystem eingeführt. Was ist der Grund dafür und wie viele Punkte bekommt man für den Besuch bei einem Termin der Fortbildungsreihe?

Fresmann: Die DGDH-Qualitätsleitlinien zur fachlichen Tätigkeit der DH und das eigene DH-Fortbildungspunktesystem sind wichtige Bausteine zur qualitätsorientierten Zusammenarbeit in der Praxis. Zur Orientierung der Patienten werden die DHs, die sich den Qualitätsleitlinien verpflichten, ein Gütesiegel erhalten. Damit haben wir auf neue Erkenntnisse und aktuelle Empfehlungen reagiert, die eine kontinuierliche Fortbildung erforderlich machen.

So haben zahlreiche Studien Wechselwirkungen zwischen Mundgesundheit und Allgemeingesundheit belegt, dies ist vielen Patienten allerdings häufig nicht bekannt. Dabei können sich Entzündungen in der Mundhöhle, an der Schleimhaut und in den parodontalen Taschen negativ auf den gesamten Körper, dessen Leistungsfähigkeit sowie auf Grunderkrankungen und deren Therapien auswirken.

Die dauerhafte Betreuung in der Zahnarztpraxis und die regelmäßige risikoorientierte Dentalhygienebehandlung helfen die Mundgesundheit zu erhalten oder zu stabilisieren. Allerdings werden die Sitzungen in den Zahnarztpraxen häufig unterschiedlich durchgeführt und organisiert. Behandlungsdauer, einzelne Behandlungsschritte und die Qualifikation der Behandler/-innen differieren häufig von Praxis zu Praxis; und da setzen die Qualitätsleitlinien der DGDH an. DHs sind intensiv in den Bereichen Dentalhygiene, Prävention und Parodontologie weitergebildet und daher mit ihrem Know-how ein wertvolles und zunehmend auch von Patienten beachtetes Qualitätsmerkmal einer modernen, präventionsorientierten Zahnarztpraxis.

Sie entlasten den Praxisinhaber in erheblichem Umfang in fast allen Bereichen und können so einen Wettbewerbsvorteil darstellen. Patienten können sicher sein, von einer spezialisierten Fachkraft behandelt zu werden. DHs der DGDH belegen dies mit einem Gütesiegel – ein Versprechen an die Patienten, auf aktuellem Stand zu sein.

Selbstverständlich wird auch jeder Kurstermin mit sechs Punkten gemäß DGDH, BZÄK und DGZMK bewertet. Es wird also auf jeden Fall ein spannender Nachmittag, der sich für das ganze Praxisteam lohnt – denn: Wir sind alle NUR im Team gut!

 



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