Die Übernahme und Renovierung einer Praxis ist ein spannendes aber auch anstrengendes Vorhaben. Ein neuer Anstrich, neue Geräte und viele organisatorische Herausforderungen stehen an – eine Aufgabe für das gesamte Team. Doch wie viel Mitspracherecht haben die Praxismitarbeiterinnen bei dieser Mission? team hat bei der Zahnarztpraxis Dr. Friederike Listander aus Beimerstetten bei Ulm nachgefragt, die vor kurzem umgezogen ist.
Die Entscheidung fiel sehr schnell: Die Vorbesitzerin der Praxis hatte sich Ende 2013 dazu entschieden diese abzugeben, Dr. Friederike Listander schaute sich die Räumlichkeiten Anfang Februar 2014 das erste Mal an – „bereits am 1. April, also zum zweiten Quartal 2014, ging es dann mit der Behandlung los“, erinnert sich ZMF Jennifer Gröber. Die Patienten wurden über die Übernahme schon Ende Februar informiert, als feststand, dass Dr. Listander mit ihrem Team die Praxis übernehmen würde. „Beimerstetten ist circa zehn Kilometer von Ulm entfernt, daher waren die Patienten sehr froh, als sie erfahren haben, dass der Praxisstandort erhalten bleibt“, sagt Gröber. Die umfangreichen Umbaumaßnahmen erfolgten dann im dreiwöchigen Praxisurlaub im August und September.
Kein Stein bleibt auf dem anderen
Die Praxis wurde dann im wahrsten Sinne des Wortes von Grund auf renoviert: Zuerst wurde ein neuer Boden verlegt, eine neue Heizungsanlage wurde installiert und die Praxis erhielt einen frischen Anstrich. Hinzu kam ein komplett neues Behandlungszimmer. „Hier war die Einrichtung besonders aufwendig. Unter anderem mussten Türen versetzt werden und eine Kernbohrung wurde durchgeführt“, erzählt Gröber. Im neuen Behandlungszimmer kann nun digital geröntgt werden. Darüber hinaus wurde ein Praxislabor eingerichtet sowie ein kleines Büro und auch die Rezeption und das Wartezimmer wurden erneuert. „Wir hatten viel Mitspracherecht bei der Ausstattung. Frau Dr. Listander sagte uns, dass wir jetzt die Chance haben, alles so einzurichten, wie wir es für unser tägliches Arbeiten benötigen“, freut sich Gröber. Die Meinung des Praxisteams sei der Chefin wichtig gewesen. „Wir haben uns sehr gefreut, dass Frau Dr. Listander uns um unsere Meinung und Erfahrung gebeten hat, was Instrumente und Materialien angeht“ – auch die neuen Behandlungseinheiten wurden gemeinsam ausgewählt. „So konnten alle im Team sagen, womit sie am liebsten arbeiten.“ Das Aufstellen der Behandlungseinheiten stellte sich dabei als besonders zeitaufwendig dar. „Diese werden wirklich in gefühlten 100 000 Einzelteilen geliefert und montiert – das war sehr spannend“, sagt Gröber. Auch der Aufenthaltsraum wurde gemütlicher gestaltet und mit einer neuen Küchenzeile inklusive Spülmaschine ausgestattet.
Der Großteil der nötigen Umbauarbeiten konnte während des Praxisurlaubs abgeschlossen werden, manche Maßnahmen wurden allerdings auch während des Alltags parallel zum Praxisbetrieb durchgeführt. „Da hieß es improvisieren und zusammenhalten“, sagt Gröber. Manchmal sei es laut gewesen, wenn die Handwerker in der Praxis waren. Die Patienten seien jedoch sehr verständnisvoll gewesen, mit Kopfhörern und Musik konnte das Praxisteam Abhilfe schaffen. Gröbers Fazit fällt daher sehr positiv aus: „Am Ende kann sich das Ergebnis sehen lassen und damit haben sich alle Strapazen gelohnt!“
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