Mit dem Herbst startet jetzt auch wieder die Erkältungs- und Grippezeit. Wer in einem medizinischen Beruf arbeitet und viel Kontakt zu Menschen hat, ist einem höheren Risiko ausgesetzt, an Grippe zu erkranken – und kann die Viren auch an Patienten mit einem schwächeren Immunsystem weitergeben. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb eine Influenza-Impfung für medizinisches Personal. Dazu gehören auch die Mitarbeiter in Zahnarztpraxen.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer echten Grippe (Influenza) und einem grippalen Infekt? Grob gesagt: Eine Grippe ist nicht einfach nur eine Erkältungskrankheit – sie ist eine ernstzunehmende Infektion und wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Meistens beginnt die Grippe mit hohem Fieber, das plötzlich auftritt. Dazu kommen ein starkes allgemeines Krankheitsgefühl, trockener Husten und starke Kopf- und Gliederschmerzen.
Grippeimpfung schützt – auch andere
Wer zum Beispiel in einer Arzt- oder Zahnarztpraxis, in der Pflege oder in einem Krankenhaus arbeitet, hat viel Kontakt zu Menschen und kann sich entsprechend leichter anstecken. Gerade ältere oder kranke Menschen haben oft ein schwaches Immunsystem und infizieren sich schneller – außerdem ist bei ihnen auch das Risiko für gefährliche Komplikationen höher. Mit einer Impfung schützt man also nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen. Fachleute sprechen von der so genannten “Herdenimmunität”, weil nicht nur der Einzelne, sondern die ganze Gemeinschaft davon profitiert.
Die Impfstoffe werden jedes Jahr aufs Neue an die vorherrschenden Virustypen angepasst. Deshalb reicht die Impfung vom letzten Jahr inzwischen leider nicht mehr aus und sollte erneuert werden. Allerdings bietet auch eine Impfung mit dem aktuellen Impfstoff nie vollständigen Schutz – unter anderem, weil sich die Erreger ständig verändern. Bei einem gesunden Erwachsenen kann von ca. 60-70 Prozent Schutz ausgegangen werden. Wer also trotz Impfung entsprechende Symptome entwickelt, sollte eine Grippe nicht gleich ausschließen. Die Impfung selbst gilt als gut verträglich – es kann aber zu Reaktionen wie leichten Allgemeinbeschwerden und einer Rötung an der Einstichstelle kommen.
Grippeimpfung – wann?
Und wann ist ein guter Zeitpunkt, um sich impfen zu lassen? Am besten jetzt! Denn die Grippesaison startet im Oktober oder November und es dauert bis zu zwei Wochen, bis der Schutz vollständig aufgebaut ist. Aber auch, wer erst später an die Impfung denkt, kann noch davon profitieren: Es kann sogar noch während einer Grippewelle sinnvoll sein, sich impfen zu lassen.
Die Impfung gibt es normalerweise per Spritze in den Oberarm – zuständig ist in der Regel der Hausarzt. Die Kosten übernehmen in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen für Personen, für die eine Grippeimpfung von der STIKO empfohlen wird – darunter auch Menschen, die in medizinischen Berufen arbeiten.
Was kann man noch gegen Grippe tun?
Grippeviren können auf Oberflächen und Gegenständen mehrere Stunden überleben und werden per Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. Das heißt: Hygiene ist höchstes Gebot! Das gilt in der Zahnarztpraxis sowieso. Doch es hilft, auch außerhalb des Arbeitsplatzes aufmerksamer zu sein und einfache Maßnahmen zu befolgen: Häufiges Händewaschen ist beispielsweise eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme. Aber es ist auch sinnvoll, in ein Papiertaschentuch zu niesen oder zu husten. Und wer Abstand zu erkrankten Personen hält, kann ebenfalls dazu beitragen, sich selbst und andere gesund zu halten.
Mehr Infos zum Thema gibt’s auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter impfen-info.de.
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