Und zwar nicht nur persönlich, sondern auch ganz praktisch in Form von Mundhygienehilfsmitteln. Das sagen uns Gesundheitswissenschaftlerin und Zahnarzthelferin Marina Pommée, M.Sc., sowie Dr. Ralf Seltmann von TePe. team hat die beiden Experten zum Thema Interdentalreinigung befragt.
Worauf kommt es bei der Zahnpflege besonders an?
Dr. Ralf Seltmann: Für die häusliche Zahnpflege ist die Interdentalreinigung unverzichtbar. Immer mit dem Ziel der Beseitigung oder zumindest weitgehenden Zerstörung des Biofilms. Auch auf jenen Zahnflächen am Approximalraum, die sich dem Zähneputzen weitgehend entziehen. Für ein gutes Ergebnis sind vor allem die Putzzeit, eine Putzsystematik, die alle Flächen einschließt, und die passenden Hilfsmittel entscheidend.
Worauf ist bei der Auswahl der Hilfsmittel für die Interdentalreinigung zu achten?
Marina Pommée, M.Sc.: Bei der Auswahl sollten die Patienten im Mittelpunkt stehen, also ihre Vorkenntnisse und Motivation, ihre Geschicklichkeit und Vorlieben im Umgang mit den Hilfsmitteln und ihre parodontale Situation. Ganz wichtig ist bei den Interdentalbürsten (IDB) die individuelle Größenauswahl. Denn passende IDB sind die effizientesten Mittel.
Und woran erkennt man die richtige Größe bei den IDB?
Seltmann: Sie haben einen leicht spürbaren Durchtrittswiderstand, füllen den Interdentalraum aus und ihre Filamente reichen im Idealfall auch etwas in den Sulkus hinein. Der Widerstand liegt bei ca. 50 Gramm. Ein Gefühl dafür bekommt man mit einer Haushaltswaage. Auf keinen Fall sollen sie forciert angewendet werden. Ist auch die kleinste ISO-Größe zu groß, kann Zahnseide die bessere Wahl sein.
Gibt es Faustregeln für die Auswahl?
Seltmann: Ja. Es sollten maximal 2–3 verschiedene Hilfsmittel empfohlen werden und: Je größer der Interdentalraum umso größer muss das Hilfsmittel sein. Außerdem sollte die Anwendung gut instruiert, gemeinsam geübt und dann regelmäßig geprüft werden.
Welche Tipps geben Sie Einsteigern?
Pommée: Gerade dann kommt es auf viel Motivation, erreichbare Ziele und Teilziele an. Studien zeigen, dass Dental Picks als besonders angenehm und einfach empfunden werden. Einerseits wegen der Silikonbeschichtung, andererseits weil sich mit langen konischen Formen unterschiedliche Interdentalräume mit einer einzelnen Größe reinigen lassen. Das macht ihre Verwendung komfortabel und kann später den Umstieg auf IDB erleichtern. Man kann auch anfangs nur zwischen den UK-Frontzähnen reinigen lassen. Oder die Anzahl erforderlicher Größen reduzieren, indem die „X-Technik“, also die Reinigung mit mesialer und distaler Auslenkung, instruiert wird. Für den Seitenzahnbereich kommen abgewinkelte IDB oder ein leichtes Vorbiegen in Frage.
Und was sagen Sie Skeptikern?
Seltmann: Wichtig ist eine patientenorientierte Gesprächsführung und im Verlauf Feedback zu geben. Es braucht Geduld und immer wieder (Re)Motivation. Kleine Erfolge zu feiern, ist ganz wichtig. Aufklären, zeigen, selbst machen lassen. Es hilft auch, Patienten die passenden Hilfsmittel gleich mitzugeben. So können sie Zuhause weiter üben und haben das richtige Hilfsmittel bereits parat.
Bei vernachlässigter Mundhygiene kann es hilfreich sein, vorab darauf hinzuweisen, dass es anfangs bei der Interdentalreinigung zu Blutungen kommen kann. Patienten sollen wissen, dass nicht die neuen Hilfsmittel, sondern die alten Entzündungen die Ursache sind. Der Vertrauensbildung dient es auch, vorab zu erklären, dass nach dem Rückgang von Schwellungen etwas größere Interdentalbürsten angezeigt sein können. Und für besonders Empfindliche gibt es die Soft-Varianten.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Interdentalpflege?
Pommée: Bei vielen lässt sie sich abends einfacher in die Putzroutine integrieren, weil Motivation und Geduld dann oft besser sind. Aber das ist kein Dogma – entscheidend ist die tägliche Reinigung, weil Biofilm innerhalb von 24 Stunden reift. Wir empfehlen sie vor dem Zähneputzen, weil sich dann keine abrasiven Zahnpastareste am Zahn befinden und Wirkstoffe saubere Zwischenräume besser erreichen.
Und wie können Patienten und Praxisprofis sich noch ausführlicher informieren?
Pommée: Nach dem Motto „Sharing is Caring“ finden beide Zielgruppen auf der Online-Wissensplattform TePe Share (www.tepe.com/share-de/) Studien, Newsletter, Broschüren, Webinare und Videos auch zur Interdentalreinigung. Dieses unterstützende Angebot ersetzt allerdings nicht das persönliche Gespräch in der Praxis und die Empfehlung für den Patienten.
Nachhaltigkeit ist inzwischen in aller Munde, auch mit Euren Interdentalbürsten?
Seltmann: Aber sicher! Die neuen TePe Interdentalbürsten, im Massenbilanzverfahren mit nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, haben eine um 80 Prozent verbesserte CO2-Bilanz bei identischer Qualität und Effizienz. Dies ist ein weiterer Schritt für unser großes Ziel bis Ende 2022. Das lautet: Klimaneutralität aller unser TePe-Produkte und Verpackungen.
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