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Südkoreanisches Forschungsprojekt

Mundgeruch durch Sensor erkennen

Der Sensor könnte in sehr kleine Geräte eingebaut werden, um Mundgeruch schnell und einfach selbst zu diagnostizieren, so die Forscher.

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Mundgeruch ist ein lästiges und für Patienten oftmals unangenehmes Thema. Hartnäckiger Mundgeruch kann auch ein Hinweis auf Erkrankungen des Zahnhalteapparates sein. Künftig müssen Patienten mit Halitosis nicht mehr die beliebte Methode, in die hohle Hand aus- und dann wieder einzuatmen, anwenden. Denn südkoreanische Forscher feilen daran, Mundgeruch durch einen Sensor zu erkennen.

Optische Mängel wie eine schlecht sitzende Frisur kann man selbst einfach im Spiegel kontrollieren. Bei Mundgeruch ist das Ganze nicht mehr so einfach. Denn die Methode des Atmens in die hohle Hand hat nur eine begrenzte Aussagekraft. Denn unsere Nase gewöhnt sich schnell an Gerüche – möglicher Mundgeruch wird dann eventuell gar nicht mehr wahrgenommen oder nicht so stark. Die zuverlässige Variante ist die Nachfrage bei unseren Mitmenschen, die wir jedoch eigentlich nicht mit solchen unangenehmen Gerüchen belästigen wollen. Abhilfe könnte aber bald schon ein kleines Gerät schaffen.

Mundhygiene verbessern und Erkrankungen ausschließen

Denn Forscher des Advanced Institute of Science and Technology im südkoreanischen Daejeon haben einen Sensor entwickelt, der Schwefelwasserstoff aufspüren kann. Ebenjenes Gas ist es, das im Mundgeruch als unangenehm empfunden wird. Mundgeruch kann gelegentlich auftreten oder ein chronischer Zustand sein, der als Halitosis bezeichnet wird. Er kann durch Lebensmittel, schlechte Mundhygiene, Krankheiten oder andere Faktoren verursacht werden.

Patienten mit Mundgeruch sollten also als erste Maßnahme die Mundhygiene verbessern, die in den meisten Fällen ausschlaggebend ist. Verbleiben Zahnbeläge und Essensreste zu lange im Mund, entstehen Fäulnisbakterien, die Schwefelwasserstoff absondern. Zudem leistet mangelnde Mundhygiene Erkrankungen Vorschub, die ihrerseits die Entstehung von Mundgeruch begünstigen können, aber auch aus anderen Gründen dringend behandlungsbedürftig sind. Also ist auch der regelmäßige Gang zur professionellen Zahnreinigung für Patienten mit Halitosis essentiell. Sollte der Mundgeruch dann trotzdem nicht verschwinden, kann er auch Symptom für Erkrankungen wie Karies, Parodontitis oder Gingivitis sein. Auch das sollten Patienten bei Euch in der Praxis abklären lassen.

Reaktionen mit Schwefelwasserstoff

Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Il-Doo Kim unterzog in ihrem Projekt eine Lösung aus Metallsalz, Natriumchlorid, Platinmetall-Nanopartikeln und Wolfram, einem seltenen Metall, einem Herstellungsverfahren namens Elektrospinning, bei dem winzige Fasern entstehen. Frühere Studien haben gezeigt, dass Metalloxide, wenn sie mit schwefelhaltigen Gasen reagieren, elektrische Veränderungen aufweisen, die gemessen werden können. Also erhitzten die Forscher ihre Nanofasern, wodurch das Wolfram oxidiert wurde.

Die Nanofasern reagierten am stärksten auf Schwefelwasserstoff, wenn ihre Lösung gleiche Mengen an Platin und Wolfram enthielt. Die Forscher testeten eine Reihe anderer schwefelhaltiger Gase, wie Dimethylsulfid und Methylmercaptan, aber ihre Fasern reagierten am empfindlichsten auf Schwefelwasserstoff.

Mundgeruch-Sensor erkennt Halitosis in 86% der Fälle

Ein Prototyp zur Erkennung von Mundgeruch kombiniert mit Nanofasern beschichtete Goldelektroden mit Sensoren, die Gas, Feuchtigkeit, Temperatur und Druck messen. Der Mundgeruch-Sensor erkennt in 86 % der Fälle Halitosis in der ausgeatmeten Luft, ohne dass eine spezielle Sammel- oder Filterausrüstung erforderlich ist. Ein kleines Gerät könnte für eine schnelle und einfache Selbstdiagnose von Mundgeruch hergestellt werden, so die Forscher, die derzeit an der Weiterentwicklung ihres Prototypen arbeiten.

 

Literatur: Hamin Shin et al. Surface Activity-Tuned Metal Oxide Chemiresistor: Toward Direct and Quantitative Halitosis Diagnosis. ACS Nano, published online June 25, 2021; doi: 10.1021/acsnano.1c01350



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