Anzeige
Rückkehr in den Beruf

Wiedereinstieg nach der Elternzeit

Schwangeren Patientinnen empfiehlt Jasmin Wagishauser die Verwendung einer Mundspüllösung mit antibakterieller Wirkung, wie Listerine. Dann allerdings eine alkoholfreie und milde Variante.

Copyright © Kzenon/adobestock.com

Job und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist nicht immer einfach. Wie der Wiedereinstieg nach der Elternzeit funktionieren kann und welche Rolle Prophylaxe für Schwangere und junge Mütter spielt, bespricht die Dentalhygienikerin Julia Haas (Fachbereich Dentalhygiene & Präventionsmanagement an der EU I FH Campus Köln) mit Jasmin Wagishauser, Zahnmedizinische Prophylaxefachkraft (ZMP) in der Praxis für Zahnheilkunde an der Rheinaue.

Liebe Jasmin, Du bist ZMP. Wie lange arbeitest Du schon in Deinem Beruf und wie hast Du die Liebe dazu entdeckt?

Jasmin Wagishauser: Nach meiner Ausbildung zur Zahnarzthelferin habe ich lange in einer Praxis in Bonn gearbeitet und mich dort im Bereich Verwaltung und Praxismanagement spezialisiert. Nach zehn Jahren war der Wunsch da, stärker praktisch zu arbeiten und mehr Zeit unmittelbar am und mit dem Patienten zu verbringen. Die Idee, eigenverantwortlich in der Prophylaxe arbeiten zu können, hat mich angespornt. Deshalb begann ich 2008 die Ausbildung zur ZMP (Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin). Besonders glücklich an der direkten Arbeit mit meinen Patienten macht mich die Wertschätzung, die ich nach einer Prophylaxesitzung erfahre. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Du bist Mutter eines kleinen Sohnes und hast den Wiedereinstieg in den Beruf nach einem Jahr Elternzeit gewählt. Mit welchen Herausforderungen fühlst Du dich konfrontiert?

Wagishauser: Bei der Einteilung meiner Arbeitszeiten kam mir mein Chef beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit glücklicherweise sehr entgegen. So ist es mir möglich, meinen kleinen Sohn in dieser Zeit von meiner Schwiegermutter betreuen zu lassen. Ich habe Glück, dass ich so durch meine Familie unterstützt werden kann. Freundinnen von mir, die ebenfalls kleine Kinder haben, helfen sich zum Beispiel durch eine stundenweise Betreuung bei einer Tagesmutter – das funktioniert oft richtig gut.

Familie und Beruf miteinander zu vereinen fällt häufig schwer. Welche Erfahrungen hast Du bei Deinem Arbeitgeber bisher gemacht? Welche Tipps kannst Du anderen für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit geben?

Wagishauser: Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, sofort zu sagen, dass ich schwanger war. So konnten mein Chef und ich gleich in die Planung gehen und es war fair für alle. Das lässt sich aber vermutlich nicht auf alle Situationen übertragen und ist individuell verschieden. Für die Zeit des Wiedereinstiegs in den Beruf ist auf jeden Fall viel Flexibilität gefragt und auch eine gehörige Portion Organisationstalent. Ich denke, eine Familie zu haben, die einen unterstützt, ist da von Vorteil, aber ich kenne auch einige Beispiele, die es sehr gut allein oder mit Partner schaffen.

Welche Mundhygienemaßnahmen für Zuhause empfiehlst Du Deinen Patienten? Gibt es hier Unterschiede, die Du machst, in Bezug auf Schwangere oder Mütter?

Wagishauser: Ich empfehle meinen Patienten in der Regel die Reinigung mit der Zahnbürste und Zahnzwischenraumbürsten oder je nach Zahnstellung auch Zahnseide – das gilt auch für Schwangere oder junge Mütter. Zusätzlich empfehle ich die Verwendung von Mundspüllösungen mit antibakterieller Wirkung, wie beispielsweise von Listerine. Ich persönlich würde dabei in der Schwangerschaft, aber auch bei stillenden Müttern, zu einer alkoholfreien Variante raten. Viele Frauen sind in der Schwangerschaft geschmacksensibel, deshalb eignet sich häufig eine milde und nicht so scharfe Mundspüllösung besser.

Gibt es darüber hinaus Tipps, die du in Bezug auf die Mundhygiene an Schwangere oder ebenfalls jungen Müttern weitergeben kannst?

Wiedereinstiegt Elternzeit

ZMP Jasmin Wagishauser

Copyright © Privat

Wagishauser: Gerade Patientinnen, die mit Schwangerschaftsübelkeit kämpfen, fällt die morgendliche Mundhygiene oft schwer. Ein guter Tipp ist hier, im wahrsten Sinne des Wortes auf den Bauch zu hören und für die Zahnpflege einen anderen Tageszeitpunkt zu wählen, denn häufig fällt die Mundhygiene nach einer kleineren Mahlzeit am Vormittag leichter. Wenn das Baby erst einmal da ist, dreht sich alles um das kleine Wesen. Da kann es schon mal passieren, dass die eigene Körperpflege etwas zu kurz kommt. Sollte das Zähneputzen mal etwas knapper ausfallen, dann hilft es der Mundhygiene sehr, die Reinigung beim nächsten Mal besonders gründlich vorzunehmen.



Ähnliche Artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme den Allgemeinen Nutzungsbedingungen sowie Datenschutzbestimmungen zu, die ich hier eingesehen habe. *