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Was ist dran am Hype?

Zahnpasta mit Aktivkohle

Weiße Zähne in nur wenigen Minuten – das versprechen zahnpflegeprodukte mit Aktivkohle. Aber halten können sie das nicht, eher im Gegenteil.

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Masken, Peelings, Waschgel – besonders bei Kosmetikprodukten findest Du immer häufiger solche mit Aktivkohle. Auch in der Zahnpflege häufen sich die Produkte mit dem allseits beliebten „Wundermittel“. Aber was ist wirklich dran an den Versprechen, dass die Zähne durch Zahnpasta mit Aktivkohle innerhalb weniger Minuten strahlend weiß werden?

Egal ob Pulver, Kapseln oder Zahnpasta mit Aktivkohle: Viele Zahnpflegeprodukte setzen auf diesen Beauty-Trend. Sie versprechen, Deine Zähne schnell, unkompliziert und ohne Chemie aufzuhellen. Die Aktivkohle soll Verschmutzungen und Schadstoffe an sich binden und so die Zähne reinigen.

Zahnschmelz wird angegriffen

In der Medizin ist Aktivkohle bereits seit langem im Einsatz. Sie wird in Form von Tabletten verabreicht, um zum Beispiel Giftstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt aufzunehmen. Denn an die raue Oberfläche der Kohle können sich Verschmutzungen anbinden.

Aber Aktivkohlepulver für die Zähne? Laut Forschung ist der Abrasionseffekt bei Aktivkohle in Pulverform größer als bei herkömmlichen Zahncremes. Dadurch könne der Zahnschmelz bei längerer Anwendung schneller zerstört werden. Der RDA-Wert bei Zahnpasta mit oder ohne Aktivkohle ist hingegen annährend gleich.

Zahnpasta mit Aktivkohle oft ohne Fluorid

Eine aktuellen Studie des King’s College London und der University of Manchester kam außerdem zu dem Ergebnis: Zahnpasta mit Aktivkohle führe zu keiner Aufhellung der Zähne und begünstige sogar das Kariesrisiko. Die Forscher bemängeln, dass viele dieser Zahncremes kein Fluorid beinhalten, was aber essentiell für die Kariesprophylaxe ist.

Besser reinigen können diese Zahnpasten die Zähne wahrscheinlich auch eher nicht. Denn in der Zahnpasta verbindet sich die Aktivkohle bereits mit anderen Inhaltsstoffen und kann deshalb keine weiteren Schmutzpartikel mehr aufnehmen. Darüber hinaus geben die Forscher zu bedenken, dass derselbe Abrasionseffekt auch durch eine herkömmliche Zahnpasta erreicht werden kann.

Mehr Marketing als Wirkung

Das Markante der Produkte mit Aktivkohle ist die auffallend schwarze Farbe. Die Forscher bezeichnen dies als reine Marketing-Strategie. Effektive Plaque-Entfernung sei mit diesen Zahncremes nicht möglich. Problematisch sehen die Forscher den Social-Media-Hype. Denn viele Prominente preisen auf ihren Accounts mit positiven Posts diese Zahnpflegeprodukte an. Aber besser als herkömmliche Zahnpasta scheinen die Produkte mit Aktivkohle nach diesen neuen Erkenntnissen nicht zu sein.

Quelle: British Dental Journal



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