Die Ansprüche an den ZFA-Beruf sind hoch: Im Umgang mit Patientinnen und Patienten müsst Ihr feinfühlig sein. Beim Qualitäts- und Hygienemanagement braucht Ihr Verantwortungsbewusstsein, in der Assistenz bei zahnärztlichen Behandlungen komplexes (zahn)medizinisches Fachwissen und in der Dokumentation und Abrechnung zusätzlich verwaltungstechnische Kenntnisse. Ohne Fähigkeit zum Multitasking ist der Praxisalltag schwer zu bewältigen und ohne Verständnis für physikalische Grundlagen könnt Ihr keine Röntgenaufnahmen erstellen.
Dennoch erfahrt Ihr im ZFA-Beruf im Praxisalltag oft nur wenig Wertschätzung. Der Beruf wird in der Öffentlichkeit einseitig dargestellt. Die oftmals niedrigen Gehälter locken auch kaum Schulabgänger*innen in die Ausbildung. Viele gute ausgelernte und fortgebildete ZFA wollen raus aus dem Beruf oder überlegen es zu tun. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit lag der mittlere monatliche Bruttolohn einer Vollzeitkraft zum 30.06.2020 bei 2.149 Euro.
„Diese Situation hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zugespitzt“, erklärt Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. (VmF), der Gewerkschaft für Medizinische, Tiermedizinische, Zahnmedizinische Fachangestellte und Zahntechniker*innen. „Seit 2019 gehören ZFA zu den Engpassberufen.“
Scharfe Kritik an der Politik
Die fehlende Wertschätzung für ihre Kolleginnen und Kollegen bei vielen Verantwortlichen in der Politik, in Institutionen und Verbänden hatten die Mitglieder der Bundeshauptversammlung bereits 2020 scharf kritisiert und dazu aufgefordert, verstärkt über die Kompetenzen von MFA, TFA, ZFA und Zahntechniker*innen aufzuklären und entsprechende Anerkennung einzufordern.
„Wir haben gemeinsame offene Briefe mit Bundesärzte- und Bundeszahnärztekammer sowie Kassenärztlicher und Kassenzahnärztlicher Vereinigung sowie mit anderen Verbänden und Institutionen an die Gesundheitsministerien auf Landes- und Bundesebene geschrieben, Politikerinnen und Politiker über unseren 10-Punkte-Plan als Konsequenz aus der Pandemie informiert und unsere Öffentlichkeitsarbeit verstärkt“, resümiert Hannelore König. Zudem wurden persönliche Kontakte zur Politik intensiviert.
ZFA-Beruf in den sozialen Medien zeigen
Nun will der VmF auch über die sozialen Medien zeigen, wie vielseitig und verantwortungsvoll die Aufgaben im ZFA-Beruf sind. Eine Projektgruppe aus ehren- und hauptamtlichen Aktiven hat die Aktion geplant und authentische Fotos und Kurzvideos aus dem Berufsalltag aufgenommen.
Unter dem Slogan: „ZFA in der Praxis – wertvoll und facettenreich wie ein Diamant“ zeigen ZFA sowie Auszubildende und Fortgebildete die vielen Seiten ihres Berufs, der für sie Berufung ist und ziehen – manchmal mit einem Augenzwinkern – Parallelen zu den Eigenschaften von Diamanten: abwechslungsreich, funkelnd, hart, hochkarätig, strahlend, widerstands-fähig, transparent, selten und wertvoll.
Die Aktion läuft auf den Kanälen des VmF von Facebook und Instagram.
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