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Fortbildung in Bremen

Zur DH in Kleingruppen

Die Zahnärztekammer Bremen bietet ab 2017 auch eine Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin an. team sprach mit Rubina Ordemann, Geschäftsführerin des Fortbildungsinstituts der Kammer, und den beiden Dozentinnen DH Nicole Graw und DH Sona Alkozei über das Konzept, die Inhalte und den Start der neuen Fortbildung.

Der Ansatz der kammergetragenen DH-Aufstiegsfortbildung in Bremen ist ein anderer als in den anderen Kammer-Fortbildungsinstituten. Welcher ist das und welche Vorteile bietet dieser?
Rubina Ordemann: Als erstes gehen wir in Bremen konsequent den Weg der berufsbegleitenden Qualifizierung. Die Erfahrung unserer Karrieresprechstunden zeigt, dass Qualifizierungen häufig daran scheitern, dass sich die Fortbildungsmaßnahme nicht mit dem Arbeitsplatz vereinbaren lässt. Weder die Mitarbeiter noch die Praxen (gerade kleinere Praxen) können es sich „leisten“, auf den Arbeitsplatz oder ihre Mitarbeiterin blockweise oder über einen längeren Zeitraum zu verzichten. Berufsbegleitend bedeutet bei uns auch nicht, dass der Unterricht komplett außerhalb der Arbeitszeit stattfindet – die Fehlzeiten lassen sich meist gut in das Arbeitsleben und den Praxisbetrieb einplanen. So orientieren wir unsere Angebote an den Bedürfnissen unserer Teilnehmerinnen und der Praxen. Die Kommunikation ist ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Wir haben einen sehr persönlichen Kontakt zu unseren Teilnehmern. Kommunikation und Ausbildung auf Augenhöhe liegen uns sehr am Herzen.
Unser wichtigstes Merkmal in Bremen ist die Kleingruppenausbildung. Wie schon in der ZMP-Ausbildung setzen wir auf kleine Gruppen, um nicht nur intensiv auszubilden, sondern auch intensiv unter persönlicher Anleitung zu trainieren. In der DH-Ausbildung sind das Teilnehmergrößen von sechs bis maximal zehn Teilnehmerinnen.

Wie sieht es mit Plätzen in dem 2017 beginnenden Aufstiegsfortbildungskurs aus?
Sona Alkozei: Aufgrund hoher Nachfrage bieten wir für 2017 zwei DH-Kurse an, beide Kurse sind bereits ausgebucht. Wartelisten werden geführt.
Welche Zugangsvoraussetzungen gibt es für eine interessierte Bewerberin?
Ordemann: Die Zugangsvoraussetzung ist, dass die Teilnehmerinnen vorher eine Fortbildung zur ZMP oder ZMF abgeschlossen haben.

Das Dozententeam der Dh-Fortbildung in Bremen: Sona Alkozei und Nicole Graw

Wie lässt sich die DH-Aufstiegsfortbildung in Bremen mit dem Praxisalltag verbinden?
Ordemann: Die zukünftigen DHs absolvieren an zwei Wochentagen in Vollzeit den theoretischen Unterricht. Danach folgt die praktische Ausbildung. Da heißt es Erfahrung sammeln und das Gelernte umsetzen. Um den Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis herzustellen, findet einmal wöchentlich bei uns im Institut im Phantomkopfsaal die praktische Ausbildung an den Behandlungseinheiten mit Patienten oder am Phantomkopf statt. Den Rest der Woche wird geübt, verzahnt und umgesetzt. Dann folgen der Recall und der Erwerb von neuem Wissen wieder im Institut. So entsteht ein Lernkreislauf. Die Praxisinhaber und die Teilnehmer kommen mit dem Konzept gut zurecht, bei entsprechender Planung können die ZMPs/ZMFs ihre Patienten entsprechend einbestellen und der Praxisbetrieb kann sich gut darauf einstellen. Nach Aussagen einiger Zahnärzte ist das Konzept für sie besser umzusetzen, als wenn eine Praxis im Blockunterricht oder mehrere Monate auf ihre ZMP/ZMF verzichten muss.

Welche Kosten erwarten die Teilnehmerinnen?

Nicole Graw: Eine Bremer DH investiert 14.500 Euro in ihre Ausbildung. Wie gewohnt, sind in Bremen sämtliche Kosten enthalten. Die DHs erhalten eigene Instrumenten-Sets im Wert von jeweils rund 1.000 Euro, die sie behalten dürfen. Prüfungsgebühren und mehrere hochwertige Lehrbücher sind ebenfalls inklusive.

Welchen Umfang und welche Inhalte haben die theoretische und die praktische Aufstiegsfortbildung?
Alkozei: Die kammerzertifizierte Ausbildung umfasst rund 950 Stunden. Die theoretische Ausbildung läuft von Januar bis Februar an zwei Wochentagen (ganztägig), die praktische Ausbildung von März bis Dezember an einem Wochentag (ganztägig). Die Inhalte decken alle Bereich von der Präventivmedizin/Kariologie über die Dermatologie bis hin zur Patientennachsorge ab.

Wer ist für die wissenschaftlichen Inhalte verantwortlich?

Ordemann: Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. Till Dammaschke von der Universität Münster. Leiterin der praktischen Ausbildung ist Dentalhygienikerin Sona Alkozei.

Was ist das Ziel am Ende der Aufstiegsfortbildung für die Teilnehmerinnen?
Graw: Der Beruf der Dentalhygienikerin ist dynamisch und innovativ. (zahn)medizinische Fortschritte in Forschung und Entwicklung vergrößern seine Vielseitigkeit und bereichern damit die zahnärztliche Praxis nachhaltig. Basierend auf wissenschaftlich erforschten und anerkannten Behandlungskonzepten, kann die DH nach ihrer Ausbildung in Bremen selbstständig Behandlungskonzepte in der Praxis integrieren. Darüber hinaus wird sie über ein umfassendes Wissen in anspruchsvollen medizinischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen verfügen und selbstständig die Organisation, Planung sowie Durchführung der Therapie und des Recalls ihrer Patienten – in Abstimmung mit dem Zahnarzt – übernehmen.



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