Die knallpinken Zwergflamingos hätten vor Schreck fast ihr Gleichgewicht verloren, als sie sahen, wer da am Freitagmorgen so alles an ihrem Gehege vorbeischreitet. Die rund 180 Damen waren allerdings nicht auf dem Weg, die prächtige Tiervielfalt des Karlsruher Zoos zu bestaunen – vielmehr war das anliegende Gartenhaus das Ziel ihrer Reise. Hier fand der Karlsruher Tag der Zahnmedizinischen Fachangestellten statt. Viele spannende Themen gab es für die Teilnehmerinnen dann aber – die Referenten lieferten interessante Vorträge zu verschiedenen Prophylaxethemen.
Nach der Begrüßung durch Dr. Robert Heiden, Referent für Zahnmedizinische Fachangestellte der Bezirkszahnärztekammer (BZK) Karlsruhe, startete PD Dr. Bernadette Pretzl aus Heidelberg mit ihrem Vortrag zum Thema „Mundspüllösungen und Medikamente – hilfreich für die Prävention?“ Sie machte deutlich, dass sich die verschiedenen Präparate zur Unterstützung der täglichen mechanischen Plaquekontrolle eignen, und gab den Zuhörerinnen so lehrreiche Informationen mit, worauf bei den einzelnen Wirkstoffen zu achten ist.
Dr. Christian Engel beschäftigte sich mit dem Thema Weichgewebsmanagement, und stellte verschiedene chirurgische Techniken zur funktionellen und ästhetischen Verbesserung der gingivalen Verhältnisse vor. Er zeigte Fallbeispiele aus seiner eigenen Praxis, und unterstrich seine Thesen auch optisch mit Bildern verschiedener Patientenfälle.
Keine Berührungsängste bei behinderten Patienten
Richtig spannend wurde es im Anschluss, als sich Dr. Guido Elsäßer dem Thema „Patienten mit Behinderung – wie gehen wir damit um?“ widmete. Er stellte hierfür seine eigene Praxis in Kernen vor, an der es jeden Donnerstag einen reinen Behandlungstag für Menschen mit Behinderung gibt. Zu seinen Patienten gehören sowohl Menschen mit einer Sinneseinschränkung, wie Blindheit, aber auch Menschen mit einer körperlichen beziehungsweise geistigen Behinderung. Mit viel Leidenschaft erzählte Elsäßer von seiner regelmäßigen Arbeit mit den Patienten, und konnte den Zuhörerinnen so eventuelle Berührungsängste und Unsicherheiten nehmen.
Wenn es um Abrechnung und Dokumentation geht, erwartet man nicht unbedingt spannende Vorträge. Doch das Trio um Anette Lohmüller (ZMV), Diana Knauer (ZMF) und Nicole Oleksiuk (ZMF) schaffte es, dieses Thema dem Publikum auf spannende Art und Weise darzustellen. Fast schon theaterreif, spielten sie eine Praxis-Szene nach, und zeigten den Zuhörerinnen so, welche Fehler passieren können und worauf zu achten ist.
„Wir hatten eine tolle Resonanz. Das Publikum hat nach jedem Vortrag weitere Fragen gestellt, das zeigt, dass wir mit den Themen genau die richtigen Punkte getroffen haben“, sagte Pretzl über den gelungenen Tag.
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