Über 30 Prozent der Deutschen rauchen [1]. Trotz zahlreicher Alternativen konsumieren auch heute noch viele Menschen klassische Zigaretten. Die im Dezember 2023 neu erschienene Studie „Barrieren des Rauchstopps 2023“ der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Philip Morris GmbH zeigt: Zigarettenraucher haben ähnliche Rauchstoppbarrieren wie Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern [2]. Jedoch wird ein entscheidender Unterschied deutlich: Zigarettenraucher wissen deutlich seltener, dass die primäre Ursache der Schädlichkeit durch die Verbrennung von Tabak entsteht.
Warum rauchen Menschen in Deutschland? Weshalb greifen so viele dabei auf die Zigarette zurück, der nachweislich schädlichsten Form des Konsums? Worin unterscheiden sich Konsumenten von klassischen Zigaretten und den verbrennungsfreien Alternativen [3,4,5]? Um diese Fragen zu klären, führte die Philip Morris GmbH erneut eine Studie durch und befragte hierfür 1.000 erwachsene Raucher und 200 Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern, die von der Zigarette auf verbrennungsfreie Alternativen umgestiegen sind. Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gaben rückblickend sehr ähnliche Barrieren zu denen von aktuellen Rauchern an, die vor ihrem Umstieg einen Rauchstopp verhindert hatten: „Ich rauche gerne“ war mit 50 Prozent damals die größte Barriere, gefolgt von „Gewohnheiten und Rituale“ (45 Prozent) sowie „zu viele rauchende Personen im Umfeld“ (35 Prozent). Bei Zigarettenrauchern war „ich rauche gerne“ mit 52 Prozent ebenfalls die größte Barriere, gefolgt von „es ist schwierig, Gewohnheiten und Rituale zu brechen“ (42 Prozent) (s. Abb. 1), „sowie fehlende Disziplin“ (33 Prozent). Der vollständige Verzicht auf Tabak- und Nikotinprodukte ist stets die beste Option, jedoch könnte der Wechsel auf verbrennungsfreie und somit schadstoffreduzierte Alternativen gerade für Raucher, die nicht mit dem Rauchen aufhören können oder wollen, eine effektive Strategie im Sinne der Schadensminimierung (Harm Reduction) sein.
Fehlende Wissensgrundlage bei Rauchern
Bei einer deutlichen Mehrheit der aktuellen Raucher zeigte sich allerdings laut Studie ein hoher Informationsbedarf hinsichtlich dieser Alternativen sowie deren Schadenspotenzial im Vergleich zu Zigaretten. Lediglich 18 Prozent der befragten Raucher sind sich bewusst, dass primär die Verbrennung des Tabaks und nicht das Nikotin für die Mehrzahl der mit dem Rauchen assoziierten Krankheiten verantwortlich sind. Obwohl Nikotin abhängig macht und nicht frei von Schadstoffen und Risiken ist, ist es nicht der Hauptfaktor für die Entstehung rauchbedingter Erkrankungen. Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern sind hier signifikant besser informiert (41 Prozent). Auch schätzen 67 Prozent der Raucher das gesundheitliche Risiko von E-Zigaretten und Tabakerhitzern als mindestens gleich hoch wie das von Zigaretten ein. Lediglich 21 Prozent schätzen das entsprechende Risiko niedriger ein, was im Einklang mit der aktuellen Fachliteratur steht [1,3,4]. Dies gewinnt insbesondere an Relevanz, da 49 Prozent der Raucher Unsicherheit über das Schadenspotential und fehlendes Wissen über Alternativen als Hauptgrund angaben, nicht auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer umzusteigen. 20 Prozent nannten widersprüchliche Aussagen und Informationen in den Medien als Grund. Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern waren mit 82 Prozent deutlich besser über das das relative Gesundheitsrisiko von E-Zigaretten und Tabakerhitzern im Vergleich zu Zigaretten informiert. Und diese Wahrnehmung war von großer Bedeutung: Für 88 Prozent derjenigen Nutzer von E-Zigarette und Tabakerhitzer, die das Schadenspotenzial niedriger einschätzten, war genau dies ein ausschlaggebender Grund für den Umstieg.
Aufklärung als Schlüssel für informierte Entscheidung
Die Umfrageergebnisse von Personen, die von herkömmlichen Zigaretten auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer umgestiegen sind, betonen die Bedeutung und das Potenzial von Informationsvermittlung. Insbesondere das Wissen über das geringere Schadenpotenzial von Produkten ohne Verbrennungsprozess unterstützte diese Nutzergruppe dabei, die Schwierigkeiten des Rauchstopps zu meistern und vom Zigarettenkonsum wegzukommen. Bei Rauchern führen jedoch Missverständnisse bezüglich alternativer Nikotinprodukte dazu, dass sie weiterhin die schädlichste Konsumform, das Zigarettenrauchen, beibehalten.
[1] DEBRA-Studie: https://www.debra-study.info (Stand März 2024): Prävalenz aktueller Tabak-Raucherin Deutschland.
[2] GfK-Studie: https://pmi.berlin/was-wir-tun/barrieren-des-rauchstopps/ : Barrieren des Rauchstopps.
[3] McNeill, A, Simonavičius, E, Brose, LS, Taylor, E, East, K, Zuikova, E, Calder, R and Robson, D (2022). Nicotine vaping in England: an evidence update including health risks and perceptions, September 2022. A report commissioned by the Office for Health Improvement and Disparities. London: Office for Health Improvement and Disparities.
[4] Tattan-Birch H, Hartmann-Boyce J, Kock L, Simonavicius E, Brose L, Jackson S, Shahab L, Brown J. Heated tobacco products for smoking cessation and reducing smoking prevalence. Cochrane Database of Systematic Reviews 2022, Issue 1. Art. No.: CD013790. DOI: 10.1002/14651858.CD013790.pub2.
[5] Mallock N, Böss L, Burk R, Danziger M, Welsch T, Hahn H, Trieu HL, Hahn J, Pieper E, Henkler-Stephani F, Hutzler C, Luch A. Levels of selected analytes in the emissions of “heat not burn” tobacco products that are relevant to assess human health risks. Arch Toxicol. 2018 Jun;92(6):2145-2149. doi: 10.1007/s00204-018-2215-y. Epub 2018 May 5. PMID: 29730817; PMCID: PMC6002459.
Abb.1: Top 3 Barrieren des Rauchstopps 2023 (Zigarettenraucher)
Quelle: Philip Morris International GmbH
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