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Prophylaxe, Implantologie und Nahkampf

Bodenseetagung 2018

Prophylaxe, Implantologie und Nahkampf

Das war die Bodenseetagung 2018.

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„Was war – was ist – was ist in der Zukunft denkbar?“ Unter diesem Motto jährte sich am 14. und 15. September 2018 zum 25. Mal die Tagung für ZFA der Bezirkszahnärztekammer Tübingen. Im Stadttheater Lindau kamen zahlreiche Besucherinnen zusammen, um den Vorträgen der Referenten zu lauschen.

„Ich bin unheimlich stolz, dass mittlerweile so bekannte Referenten den Weg hierhin finden. Und dass trotz des guten Wetters die Besucherzahlen so gut sind, spricht natürlich auch für sich“, sagte Veranstalter Dr. Bernd Stoll. Rund 200 Teilnehmerinnen waren an beiden Tagen vor Ort.

Nach der Begrüßung durch Dr. Stoll startete Prof. Dr. Adrian Lussi aus Bern am Freitagvormittag mit dem Thema „Häusliche Prophylaxe“ und stellte dabei vor allem die Wichtigkeit von Fluoriden in den Fokus. „Fluoride sind eine echte Erfolgsgeschichte“, lautete sein Resümee. Aber auch andere Produkte wie Erythritol werden zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. Für die ZFA gilt es individuell abzuwägen, welche Produkte für welchen Patienten am geeignetsten sind. Als Fazit gab Lussi allerdings mit: In der Kariesprophylaxe sind Fluoride sowie Zahnreinigung und Ernährungslenkung nach wie vor die Hauptpfeiler.

TEAM: “Toll, Ein Anderer Macht’s”

Prof. Dr. Johannes Einwag aus Stuttgart widmete sich im Anschluss dem Thema „Professioneller Prophylaxe“ und wiederholte für die Zuhörerinnen immer wieder ein Statement: „Der Dreck muss weg – und zwar schonend!“ Die Hilfsmittel dafür werden immer moderner – der Weg hin zur lebenslangen Mundgesundheit und Zahnerhaltung ist mittlerweile in Sichtweite und alles andere als Utopie.

Peter Edwin Brandt (Tübingen) sorgte mit seinem Vortrag zum Thema Kommunikation für unterhaltende Abwechslung

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Für unterhaltsame Abwechslung sorgte anschließend Kommunikationstrainer Peter Edwin Brandt aus Tübingen. Grundpfeiler für einen reibungslosen Ablauf in der Praxis sei die Kommunikation zwischen den einzelnen Teammitgliedern – dass diese immer wieder auf die Probe gestellt werde, sei dabei selbstverständlich. Für viele ist das Wort „TEAM“ einfach nur die Abkürzung für „Toll, Ein Anderer Macht’s“, außerdem durchläuft jedes Team immer wieder verschiedene Phasen, so der Kommunikationsexperte. Eine davon sei die sogenannte Nahkampf-Phase, in der die ersten Konflikte entstehen und ausgetragen werden. Erfrischend und mit viel Humor schaffte es Brandt, die Besucherinnen in seinen Bann zu ziehen und erntete anschließend zurecht viel Applaus.

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Der Samstag startete mit Dr. Ali-Reza Ketabi aus Stuttgart. In seinem Vortrag zum Thema „Die zahnärztliche Implantologie“ machte er auf die vielen positiven Veränderungen in den letzten Jahrzehnten in diesem Bereich aufmerksam. Ketabi sagte, dass die Implantate in Zukunft immer kürzer werden, ohne an Stabilität zu verlieren. Auch sonst gelte in der Chirurgie, dass durch den digitalen Workflow, durch die Planungssicherheit und durch das minimalinvasive Arbeiten die Behandlung deutlich erleichtert wird. Auch in der Prothetik sind deutliche Veränderungen sichtbar – neben besseren Materialien und einer vereinfachten hygienischen Gestaltung sorgt auch die präzisere Ausformung des Emergenzprofils und die individuellen CAD/CAM-Abutments für eine deutliche Qualitätssteigerung.

Das Lindauer Stadttheater war gut besucht

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Zum Abschluss referierte noch Dr. Dirk Vasel zum Thema „Die parodontologische Behandlung“. In den sechziger und siebziger Jahren galten das Alter und die Mundhygiene als die Hauptrisikofaktoren für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis. Seit den achtziger und neunziger Jahren ist allerdings klar, dass andere Risikofaktoren (Rauchen, Diabetes, …) ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Vasels Blick richtet sich außerdem auf den „Lifestyle“, den viele Patienten leben und der ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Zahngesundheit ist. So appelliert er an die Teilnehmerinnen, die Patienten auch in dieser Hinsicht aufzuklären. Dazu gehören unter anderem Raucherentwöhnung, Stressabbau sowie die Stärkung des Immunsystems durch Ernährungslenkung und Zuführung von Vitaminen und Nahrungsergänzungsstoffen. Eine effektive Mundhygiene ist weiterhin wichtig. Ihr Einfluss auf Entstehung und Verlauf einer Parodontitis gilt aber als begrenzt.



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