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Halitosis

Fauler Atem

Von Mundgeruch ist nach Schätzungen jeder vierte Patient in Deutschland betroffen. Die Ursachen für die Halitosis sind vielfältig, doch meist kann leicht Abhilfe geschaffen werden.

Mundgeruch (Halitosis) kann viele Ursachen haben. Diese liegen jedoch meist nicht, wie oft angenommen wird, im Magen. „Zu fast 90 Prozent sind die Ursachen in der Mundhöhle zu finden“, sagt Dr. Frank Marahrens, Zahnarzt, der vor allem im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Praxismitarbeitern tätig ist.

Gründe für Mundgeruch sind dann etwa: Karies, parodontale Erkrankungen wie Parodontitis, ungepflegter Zahnersatz oder lokale Infektionen. Häufig ist für den schlechten Atem aber schlicht eine mangelnde Mundhygiene verantwortlich. Wenn im Mund organisches Material zersetzt wird, entstehen flüchtige Schwefelverbindungen, die zu dem typischen faulig-ranzigen Geruch führen, erklärt der Experte.

Weitere Gründe für Mundgeruch können auch sein: reduzierter Speichelfluss aufgrund zu geringer Flüssigkeitsaufnahme, starker Kaffee- und Alkoholkonsum, Rauchen, Mundatmung, einseitige Eiweißernährung, zu hohes Gewicht und zu viel Stress.

Selten ist der Magen schuld

Bei etwa sechs Prozent der Betroffenen hängt der Mundgeruch mit dem HNO-Bereich zusammen. „Das kann eine Mandelentzündung, eine Nasennebenhöhlenentzündung oder auch eine Kieferhöhlenentzündung sein“, sagt Marahrens. In einigen Fällen ist der Auslöser für Mundgeruch auch im Magen zu finden: „Nur bei vier Prozent liegen die Ursachen tatsächlich im Magen-Darm-Trakt, etwa bei einem Ösophagusdivertikel (Aussackung im Speiseröhrenbereich).“

Viele von Halitosis Betroffene versuchen das Problem allein in den Griff zu bekommen. Man spricht nicht gerne über den eigenen schlechten Atem. Dabei ist es, in Anbetracht der vielfältigen Auslöser, jedoch wichtig, erst einmal die genaue Ursache für den Mundgeruch zu finden. Da können Praxismitarbeiterinnen wichtige Ansprechpartner für die betroffenen Patienten sein.

Aufgrund ihrer Schulungen in der Gesprächsführung können sie diskret im Behandlungszimmer, meist auch ohne den Zahnarzt, das Thema ansprechen: „Haben Sie gelegentlich das Gefühl, einen schlecht riechenden Atem zu haben? Dann sind Sie nicht allein, denn dieses Problem hat jeder Vierte.“

Als Spezialisten für die Mundgesundheit kann das Praxisteam in gut 90 Prozent der Fälle Abhilfe schaffen. Etwa mit einer Professionellen Zahnreinigung oder, wenn nötig, durch eine Gesamtsanierung. Außer den Zähnen gibt es aber noch andere sensible Bereiche, die für Mundgeruch verantwortlich sein können – etwa die Zunge.

Die Zunge nicht vergessen

„Aufgrund ihrer Anatomie mit zahlreichen Makro- und Mikrorauigkeiten bietet die Zunge einen idealen Nährboden für Bakterien“, sagt Marahrens. Daher sei es wichtig, insbesondere im hinteren Bereich den sogenannten Zungengrund zu reinigen. „Dazu empfiehlt sich eine spezielle Zungenreiningungsbürste oder ein Zungenschaber mit einer kleinen Menge eines medizinischen Stomaticums (Ajona), das zahlreiche ätherische Öle wie Eucalyptol, Citronellol und Menthol enthält und so idealerweise für einen langanhaltenden frischen Atem sorgt.“
Ein weiteres Hilfsmittel sind Mundspülungen.

„Es sind in letzter Zeit neue Anwenderprodukte auf den Markt gekommen. Allen gemeinsam ist die sehr niedrige Konzentration von Chlorhexidin in Kombination mit Zinkacetat, die etwa in der patentierten Mundspülung CB 12 enthalten sind. Damit soll eine Reduzierung der flüchtigen Schwefelstoffe für mindestens zwölf Stunden erreicht werden.“



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