Die Kariesdiagnostik hat in den vergangenen Jahren durch technische Entwicklungen einen großen Sprung gemacht. Dazu gehörte beispielsweise die Erweiterung der intraoralen Aufnahme um die Fluoreszenz-Funktion. Dank der Weiterentwicklung des Fluoreszenz-Prinzips konnte die Diagnostik erweitert und der Anwendungsbereich in der Prophylaxe vergrößert werden.
Karies- und Plaque-Detektion gehören seit jeher zu den Grundaufgaben einer Praxis. In der Regel reicht eine visuelle Kontrolle ohne Hilfsmittel aus, dekompensierte Mundhygiene zu erkennen, den Patienten aufzuklären und anzuleiten. Doch erreichte man durch die einfache Untersuchung in der Regel nur eine oberflächliche Übersicht, welche eben auch nur für eine oberflächliche Behandlung ausreichte. Bereits die Vergrößerung einer intraoralen Kamera gegenüber der einfachen Inspektion mit Mundspiegeln zeigte große Vorteile bei der Früherkennung und Vermeidung von Karies und Parodontitis.
Das Erweitern der intraoralen Aufnahme um die Fluoreszenz-Funktion revolutionierte bereits vor einigen Jahren die Diagnostik. Zunächst beschränkt auf die Karies-Detektion (SoproLife, Vistaproof, Diagnodent), erhielt der Behandler erstmals die Möglichkeit, Verfärbungen der Fissuren von einer Fissuren-Karies zu unterscheiden und beim Exkavieren mit einem Blick den Umfang der Läsion zu erkennen und das Ergebnis zu kontrollieren (SoproLife). Ganz ohne säurehaltige Detektoren oder ähnliche Hilfsmittel.
Plaque-Detektion
Mit der SoproCare erschien in der Folge eine Weiterentwicklung zur Plaque-Detektion. Insbesondere im Approximalbereich der Molaren werden Anlagerungen sichtbar, die bisher verborgen blieben. Auch hier bietet sich eine hervorragende Möglichkeit, das Behandlungsergebnis nachzuvollziehen und zudem zu dokumentieren. Bei der Arbeit mit der SoproCare ergibt sich zudem ein nicht zu unterschätzender Vorteil: Die Aufklärung des Patienten über die Notwendigkeit einer professionellen Zahnreinigung erforderte bisher eine sehr zeitaufwändige und ausführliche Erklärung durch den Behandler. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Plaque und Bakterienbesiedelung ist für den Laien nicht unbedingt einfach zu verstehen. Junge Nicht-Raucher, Nicht-Rotwein/-Kaffee/-Tee-Trinker können dabei schon zu einer enormen Herausforderung werden. Durch die Visualisierung der Bakterienbesiedelung der Plaque, die auch in ihrer Farbgebung leicht zu verstehen ist, spart die Aufklärung mit der SoproCare dem Behandler somit wertvolle Zeit.
Um die Umsetzung des Gesehenen zu erleichtern, bot sich eine Erweiterung des Fluoreszenz-Gedankens in der Prophylaxe an. So integrierte Acteon Satelec beim Newtron P5XS, der aktuellen Generation an Ultraschall-Generatoren, die B.LED-Technologie. Da Fluoreszenz-Phänomene nicht vollumfänglich für das menschliche Auge erkennbar sind und bei der direkten Ausleuchtung eine elektronische Verstärkung, wie z.B. bei der Darstellung über eine Kamera, nicht möglich ist, entwickelte man ein Hilfsmittel in Form eines Plaque-Indikators namens FLAG. Trägt man die Flüssigkeit auf Plaque und Zahnstein auf, werden diese bei direkter Beleuchtung mit blauem Licht gelblich leuchtend deutlich sichtbar. Neben einer außerordentlichen Erleichterung für den Behandler steht ein hervorragendes Werkzeug zur Kontrolle des Behandlungsergebnisses zur Verfügung.
Der ausgesprochen sanft agierende Ultraschall des Newtron P5XS ergänzt den komfortablen Behandlungsverlauf enorm. Der Einsatz des Ultraschalls wird aufgrund seiner im Gegensatz zum Mitbewerber niedrigeren Amplitude der schwingenden Spitze bei gleichzeitig höherer Frequenz als deutlich angenehmer empfunden. Unterschiedliche Spitzen unterstützen diesen Effekt. So steht mit der ZEG-Spitze 1S ein sehr dünnes Instrument zur Verfügung, welches – bei geringgradigem bis mittlerem Plaquebesatz eingesetzt – besonders von sehr sensiblen Patienten in höchsten Tönen gelobt wird.
Größtmögliche Sicherheit und Effizienz bietet zudem das Cruise-Control-System im Newtron P5XS. Das sogenannte Push-Pull-System gewährleistet eine konstante Beherrschung der Oszillations-Amplitude, um Schäden an Weichgewebe und Zahnsubstanz, aber auch an der Spitze selber, zu vermeiden. Der Schlüssel dazu ist die automatische Echtzeitregulierung der Schwingungsfrequenz durch akustische Resonanz. Je nach gebotenem Widerstand und akustischem Signal passt der Generator selbsttätig den Leistungsbedarf an. Dies verhindert, dass Schmelzprismen ausgeschlagen werden, die Zahnoberfläche zu stark angeraut wird und Plaque sich schnell erneut anlagern kann.
Hartnäckige Rückstände entfernen
Für ein perfektes Ergebnis sorgt dann die finale Reinigung und Politur der Zähne mit dem Airpolishing-System Air´n´Go. Hartnäckige Rückstände und Verfärbungen, wie sie etwa Tee, Kaffee und Zigaretten, aber auch alle anderen färbenden Lebensmittel, hinterlassen, lassen sich so schonend entfernen. Schwer zugängliche Stellen – wie Zahnzwischenräume, aber auch Retainer nach kieferorthopädischer Behandlung – lassen sich effizient reinigen. Vor allem aber die Desintegration des nur schwer entfernbaren Biofilms sorgt für eine deutliche Bakterienreduktion und damit für einen wirksamen Schutz vor Gingivitis und Parodontitis. Erreicht wird das durch ein wirkungsvolles Luft-Wasser-Pulver-Gemisch. Wenig abrasiv wirkende Pulver, wie Natriumbikarbonat und vor allem Glycin, werden mit Wasser angereichert und mit Druckluft beschleunigt. Die freigesetzte kinetische Energie bewirkt ein sehr effizientes Reinigungsverfahren an der Zahnoberfläche, welche gleichzeitig noch geglättet, also poliert, wird.
Der Bogen des Fluoreszenzprinzips schließt sich durch die anschließende Möglichkeit, das Behandlungsergebnis zu kontrollieren. Hierfür stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Ein erneutes Anfärben mit FLAG zeigt gnadenlos Defizite auf. Ebenso natürlich eine Kontrolle mit der SoproCare. Das Resultat der in der Regel ja kostenpflichtigen Prophylaxe lässt sich so auch für den Patienten einfach greifen und verstehen, dem Behandler spart es in der Zukunft weitere Aufklärungsarbeit und gibt das gute Gefühl, die bestmögliche Behandlung zur Verfügung zu stellen. (Dr. Henrik-Christian Hollay, München)
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