Kinder zu einer vernünftigen Mundgesundheit zu bewegen, kann manchmal ganz schön schwer sein. Sie haben schlicht keine Lust und da kann es auch mal zu Tränen oder Wutanfällen kommen. Viele Kinder dürfen deswegen sogar ohne Zähneputzen ins Bett. Eine amerikanische Studie hat nun getestet, wie Kinder durch interaktive SMS beim Putzen besser motiviert werden können.
Trotz effektiver Vorsorgemöglichkeiten ist Karies bei Kindern immer noch ein großes Problem. Doch gerade für kleine Kinder ist die Prophylaxe besonders wichtig, um das Risiko von Karies zu reduzieren. Forscher der Boston University Henry M Goldman School of Dental Medicine haben das zum Anlass genommen, um eine Methode für eine bessere Mundgesundheit bei Kindern zu entwickeln. Dafür nutzen sie regelmäßige SMS.
Aufmerksamkeit für Mundgesundheit wecken
Bereits in früheren Studien, beispielsweise bei der Rauchentwöhnung oder Gewichtsreduktion, konnte der positive Effekt von SMS-Maßnahmen bestätigt werden. Die Forscher entwickelten dementsprechend ein SMS-Programm, das nicht nur als Erinnerung für das Zähneputzen dienen, sondern die Einstellung der Teilnehmer zu diesem Thema grundlegend verbessern sollte. Dabei wollten sie besonders einkommensschwache Familien erreichen.
In die Studie wurden insgesamt 55 Eltern mit einem Kind unter sieben Jahren aufgenommen. Davon leben mehr als drei Viertel unter der Armutsgrenze. Die Teilnehmer wurden weiter in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt regelmäßige SMS zum Thema Mundgesundheit (Zähneputzen, Besuche beim Zahnarzt, zahngesunde Ernährung, Fluorid). Die andere Gruppe SMS zum allgemeinen Wohlbefinden der Kinder (Lesen, Sicherheit, sportliche Aktivitäten und Entwicklung, Passivrauchen, Stress).
Interaktivität
Über einen Zeitraum von vier Wochen erhielten die Teilnehmer der Gruppen jeweils zwei SMS pro Tag. In den darauffolgenden vier Wochen jeweils eine. Außerdem gab es interaktive Möglichkeiten: Fun-Fact-Rätsel, Nachrichten zum Geburtstag, wöchentliche Challenges, animierte Abzeichen für erreichte Ziele oder das Freischalten von weiteren Charakteren durch einen Levelaufstieg. Die Teilnehmer konnten zudem via Textnachricht auf die Inhalte antworten. Ziel für die SMS-Gruppe der Mundgesundheit war es, täglich zweimal Zähne zu putzen. In der Kontrollgruppe hingegen sollten täglich die Nachrichten gelesen werden.
Positive Ergebnisse
Zu Beginn der Studie und nach den zwei Monaten wurden die Teilnehmer und die Kinder im Hinblick auf ihre Mundgesundheit befragt. Das spannende Ergebnis: Die Zufriedenheit mit dem Programm war durchweg hoch. 84 Prozent der Teilnehmer würden es weiterempfehlen. Des Weiteren waren viele Eltern durch das Programm motivierter, sich mit der Mundgesundheit ihrer Kinder auseinanderzusetzen. Ihr Wissen habe sich erweitert und Untersuchungen der Kinder zeigten, dass diese mit hoher Wahrscheinlichkeit zweimal täglich ihre Zähne geputzt haben im Vergleich zum Studienbeginn.
Quelle: JMIR Publications
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