Ihre erfolgreiche Zusammenarbeit setzen CP GABA und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) auch in diesem Jahr mit der im vergangenen Jahr gestarteten „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“ fort. Das Schwerpunktthema 2016 ist die Mundgesundheit in der Pflege.
Im vergangenen Jahr startete die Initiative mit dem Fokus auf der Prävention frühkindlicher Karieserkrankungen (dieses Projekt wird parallel fortgeführt). Ziel der Initiatoren in diesem Jahr ist es, Mundgesundheit und Prävention bei Senioren und Menschen mit Behinderung zu verbessern. Im Fokus steht die disziplinübergreifende Zusammenarbeit.
Es gibt noch viel zu tun
„Mit der Initiative wollen wir das Thema Mundgesundheit weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Gerade pflegebedürftige Menschen, zum Beispiel im Alter oder mit Behinderung, partizipieren noch zu wenig am Fortschritt der Zahnmedizin und vor allem an umfassender Prävention. Es gibt bei der Verbesserung der Mundgesundheit von Pflegebedürftigen noch viel zu tun. Diese wachsende Herausforderung wollen wir gemeinsam publik machen und existierende Lösungsansätze fördern“, sagte Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK.
Die Fortsetzung der Initiative mit dem neuen Thema liegt auch der Leiterin Scientific Affairs bei CP GABA, Dr. Marianne Gräfin von Schmettow, sehr am Herzen. „Wir freuen uns, dass wir die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der BZÄK weiter ausbauen können“, so von Schmettow. „Gerne stellen wir uns gemeinsam zukünftigen Veränderungen und der Aufgabe, die Mundgesundheit in Deutschland weiter zu verbessern, indem wir Präventionslücken aufdecken und helfen, sie zu schließen.“
Verschiedene Experten unterstützten die Pressekonferenz der Initiative und führten wissenschaftlich in das Thema ein. Prof. Dr. Ulrich Schiffner, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, berichtete, dass die Zahl fehlender Zähne bei Senioren stark zurückgegangen ist. „Jedoch bringen die verbleibenden Zähne auch Herausforderungen bei den 65- bis 74-Jährigen mit sich. Diese Zähne können Karies an den Kronen sowie den Zahnwurzeln bekommen.“
Hoher Betreuungsbedarf
Laut Schiffner ist der Anteil der Patienten mit Wurzelkaries von knapp 30 Prozent im Jahr 1997 auf 45 Prozent im Jahr 2005 gestiegen. „Zudem leiden knapp 40 Prozent der Senioren unter einer schweren Parodontitis – der zahnärztliche Betreuungsbedarf in dieser Patientengruppe ist entsprechend hoch.“ Neue Daten werden mit der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie Mitte August vorgestellt.
Prof. Dr. Ina Nitschke, Zentrum für Zahnmedizin, Leiterin der Abteilung Alters- und Behindertenzahnmedizin an der Universität Zürich, hob die Besonderheiten der Mundgesundheit bei Senioren hervor: Aufgrund ihres hohen Alters und einer geriatrietypischen Multimorbidität sollten Therapiefähigkeit, Mundhygienefähigkeit und Eigenverantwortlichkeit stärker berücksichtigt werden.
Barrieren überwinden
„Die Barrieren bei Wurzelkanalbehandlungen und bei der Füllungstherapie müssen überwunden werden“, sagte Prof. Dr. Andreas Schulte, Lehrstuhl für Behindertenorientierte Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. Eine bessere Ausbildung der Zahnmedizinstudenten, spezifische Weiterbildungsprogramme für Zahnärzte und ihre Teams wie eine erweiterte Forschung sind für ihn mögliche Beispiele, um die Mundgesundheit bei Menschen mit (geistiger) Behinderung verbessern zu können. Schulte zeigte, dass es zudem an flächendeckenden Daten zur Karies‧prävalenz sowie generell an Daten zur Paroprävalenz bei dieser Patientengruppe fehle.
So hätten auch Betreuer aus Wohneinrichtungen oft unzureichende Kapazitäten, mit den betreuten Personen regelmäßig in die Zahnarztpraxis zu kommen. Hinzu komme, dass Angehörige oder Betreuer in der Regel unzureichend in Bezug auf die Durchführung von Mundhygienemaßnahmen geschult seien. Dabei könnte beispielsweise ein Trainingsangebot für Angehörige oder Betreuer unterstützen.
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