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Kariesschutz durch Fissuren-Versiegelung

Prävention

Kariesschutz durch Fissuren-Versiegelung

Von einer Fissurenversiegelung profitieren vor allem Kinder und Jugendliche mit hohem Kariesrisiko. proDente e.V./Kierzkowski

Eine Versiegelung der Fissuren und Grübchen von Zähnen kann Kinder und Jugendliche vor Karies schützen. Entsprechende Hinweise haben Wissenschaftler gefunden, die diese Versiegelungen bewerteten. Konkret betrachteten sie dabei die Behandlung der Molaren. Sie vermuten, dass diese Prävention darüber hinaus langfristige Versorgungskosten einsparen kann.

Eine Versiegelung der Fissuren und Grübchen kann insbesondere Kinder und Jugendliche mit hohem Kariesrisiko davor schützen, Karies zu entwickeln. Zudem könnten sich bei Kindern und Jugendlichen mit hohem Kariesrisiko auf längere Sicht Kosteneinsparungen ergeben.

Fissuren- und Grübchenversiegelung dient der Prävention

Sie soll Kariesschäden an der Zahnhartsubstanz vorbeugen beziehungsweise helfen, Initialkaries im Zahnschmelz zu stoppen. Seit 1993 ist diese Versiegelung mit aushärtenden Kunststoffen in Deutschland Teil der Individualprophylaxe und Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Davon können Kinder und Jugendliche vom sechsten bis Ende des 17. Lebensjahres profitieren.

Die vergleichende Literaturstudie hat herausgefunden, dass Kinder und Jugendliche mit einem hohem Kariesrisiko von den protektiven Effekte der Fissuren -und Grübchenversiegelung profitieren. In nahezu allen einbezogenen Studien finden sich schützende Effekte einer Fissuren- und Grübchenversiegelung auf Kunststoff- oder Zementbasis. Das gilt sowohl verglichen mit unversiegelt belassenen Zähnen als auch verglichen mit einer Fluoridlack-Behandlung.

In Modellanalysen spart die Versiegelung zudem Kosten ein. Dieses Ergebnis tritt jedoch erst nach einem längeren Zeitraum und bei Gruppen mit hohem Kariesrisiko auf. Ökonomische Studien zeichnen bezüglich einer Kosteneinsparung eher ein uneinheitliches Bild.

Fissuren-Versiegelung: Hintergrund zur Studie

Basis für die Studie war eine systematische Literaturrecherche nach dem verfügbaren Wissen. Ihre Ergebnisse fassen die Autoren in einem HTA-Bericht zusammen (Health Technology Assessment, wissenschaftliche Bewertung gesundheitsrelevanter Verfahren und Technologien). Er ist kostenfrei auf den Webseiten des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) erhältlich.

Trotz der Hinweise auf schützende Effekte und einzusparende Kosten weisen die Autoren darauf hin, dass durch mögliche systematische Fehler (zum Beispiel bei der Auswahl der Studienteilnehmer) der Schutzeffekt überbewertet sein könnte, auch seien die Ergebnisse nur eingeschränkt auf Deutschland übertragbar. Sie fordern daher, die Fissuren- und Grübchenversiegelung bei Kindern und Jugendlichen über eine größere, methodisch hochwertige Studie zu bewerten.



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