Bisher sind zahnmedizinische Früherkennungsmaßnahmen in der Gesetzlichen Krankenversicherung erst ab dem 30. Lebensmonat vorgesehen. “Das ist eindeutig zu spät”, meinen die Initiatoren einer Initiative gegen frühkindliche Karies.
Das neue Konzept “Frühkindliche Karies vermeiden” wurde heute in Berlin vorgestellt. BZÄK und KZBV haben es gemeinsam mit dem Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ), dem Deutschen Hebammenverband (DHV) und unter wissenschaftlicher Begleitung der Universität Greifswald entwickelt.
Frühere Betreuung, mehr Aufklärung
In Zukunft soll das Konzept eine dental-präventive Betreuung durch den Zahnarzt vom ersten Milchzahn an sicherstellen. Die Forderungen: Für Kleinkinder zwischen dem 6. und 30. Lebensmonat soll es drei systematische zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen geben, die im ‚gelben Heft‘ für ärztliche Kinder-Untersuchungen dokumentiert werden.
Die Früherkennung soll außerdem gesundheitserzieherische Maßnahmen umfassen. Damit Karies frühzeitig erkannt, schmerzfrei behandelt und im Anfangsstadium sogar ausgeheilt werden kann, sollen Eltern über richtige Mundhygiene und zahngesunde Ernährung aufgeklärt werden.
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK: „Wir haben ein ambitioniertes Ziel. Im Jahr 2020 sollen 80 Prozent der 6-Jährigen kariesfrei sein. Daher setzen wir getreu unserem Motto ´Prophylaxe ein Leben lang´ mit diesem Konzept einen Schwerpunkt bei der Zielgruppe der Kleinkinder. Gleichzeitig bieten wir Gesundheitspolitik und Krankenkassen mögliche Lösungswege für das bestehende Versorgungsproblem.”
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