„Change your mind – Veränderung beginnt im Kopf” lautete das Motto des 6. Oral-B Symposiums in Bonn. Im World Conference Center versuchte das Unternehmen den rund 450 teilnehmenden Prophylaxeexperten Argumente an die Hand zu geben, um bei ihren Patienten ein Umdenken im Mundhygieneverhalten, speziell beim Zähne putzen, zu erreichen.
Dazu passend stellte Oral-B die ab August im Handel erhältliche, neueste Version der elektrischen Zahnbürste, das Zahnputzsystem Oral-B Genius vor. Auch die Fachpresse erfuhr in der vor Kongressbeginn stattfindenden Pressekonferenz erste Details über das neue Produkt. „Wir wollen dem Patienten dabei helfen, richtig zu putzen – auch zu Hause“, erklärte Barbara Blanke, Country Managerin D/A/CH für Procter & Gamble Professional Oral Health, bei der Begrüßung.
Mit der Smart Series von Oral-B konnte, neben einer Andruckkontrolle, auch schon die Putzdauer positiv beeinflusst werden. „Jetzt gehen wir den nächsten Schritt. Von Smart zu intelligent“, betonte Frank Kressmann, Section Head Research & Development Global Devices bei Procter & Gamble.
Erreicht wird dies in der Oral-B Genius mit einer Positionserkennungs-Technologie, an der bereits seit 2013 Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts zusammen mit dem Oral-B und blend-a-med-Forschungsteam arbeiten. Dank Sensoren im Handstück der Zahnbürste, die jede Putzbewegung erkennen, und einer Bildanalysefunktion des Smartphones in Kombination mit der Oral-B App 4.1, kann in Echtzeit verfolgt werden, wo bereits geputzt wurde.
Mehr Akkulaufzeit
Weitere Features sind ein individuell einstellbarer 360 Grad Farbring für die Andruckkontrolle mit zwölf wählbaren Farben, ein neuer Lithium-Ionen-Akku, der eine längere Akkulaufzeit hat, sowie ein neues Reiseetui mit Ladefunktion und USB-Ausgang.
Auch im Programm des Symposiums spielte die neue Zahnbürste eine Rolle. Schon in seiner Einleitung verwies Moderator Prof. Dr. Ralf Rößler, Professor für interdisziplinäre Parodontologie und Prävention an der praxisHochschule Köln, auf aktuelle Zahlen: Durchschnittlich 1,4 Aufsteckbürsten verwenden deutsche Patienten pro Jahr für ihre elektrischen Zahnbürsten. Gerade hier wäre ein „Change of mind“ laut Rößler angebracht.
Mukositis therapieren
Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets sprach über die Periimplantitis-Therapie und musste die Symposiumsteilnehmer enttäuschen: „Es gibt kein funktionierendes Konzept. Dafür fehlen einfach die Daten.“ Für ihn ist aber das Weichgewebe bei der Periimplantitis ausschlaggebend, quais der Schlüssel zum Erfolg. Und: „Therapieren Sie die Mukositis!“ Denn diese sei reversibel. Periimplantitis hingegen sei irreversibel und führt zu Knochenabbau. Zum Thema Compliance führt er keine Diskussionen mit seinen Patienten mehr. Sein Argument: Sie lackieren doch auch kein rostiges Auto.“ Die Zahlen sind für ihn ausschlaggebend. Implantatpatienten hätten 25 Prozent weniger Periimplantitis, sobald sie im Recall seien.
Apropos Compliance. Für PD Dr. Alexander Welk aus Greifswald ist das schwächste Glied in der Kette beim Biofilmmanagement der Patient. Es würden auch manchmal die Argumente fehlen, um den Patienten für eine Erhöhung der Compliance zu überzeugen oder eine Verhaltensänderung zu erwirken. Vor allem, da die Selbstwahrnehmung der Patienten im Bereich Mundhygiene teilweise völlig realitätsfremd sei.
Deshalb sieht Welk, auch bei einer Primär Prävention, den Einsatz von technischen Hilfsmitteln sehr positiv. „Die elektrische Zahnbürste ist besser als die Handzahnbürste. Aber auch hier ist die Anwendung entscheiden.“ Ein System, welches den Patienten führe, führt auch zu mehr Putzdauer, weniger Putzdefekte (durch die Andruckkontrolle) und eine Putzsystematik. „Die Zusatzfunktionen der elektrischen Zahnbürste können die Compliance erhöhen“, sagt Welk. Vor allem durch Feedback an den Patienten, wie es durch die neue Oral-B Genius in Verbindung mit der App möglich sei.
Trotzdem, dass betonte Welk, müssen die Prophylaxe-Fachkräfte weiter instruieren und motivieren. Nur so könne die Compliance aufrecht erhalten werden.
Mehr Bilder von der Veranstaltung gibt es bei facebook.
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