Grundlage für ein erfolgreiches Biofilmmanagement ist neben der Interdentalraumreinigung und der Mundspülung in erster Linie die mechanische Reinigung der Zähne. Seit vielen Jahren ist hier die hohe Effizienz von elektrischen Zahnbürsten mit oszillierend-rotierender Technik wissenschaftlich belegt.
Die Vorteile oszillierend-rotierender Zahnbürsten, wie zum Beispiel der Oral-B Genius, wurde nun auf dem Deutschen Zahnärztetag 2018 erneut bestätigt. Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) stellte in Frankfurt am Main nach jahrelanger Kommissionsarbeit gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Fachgesellschaften die neuen S3-Leitlinien vor, die unter anderem Empfehlungen für das häusliche mechanische Biofilmmanagement in der Prävention parodontaler Erkrankungen geben.
Elektrische Zahnbürsten besser als Handzahnbürsten
In einer der Leitlinien steht: „Elektrische Zahnbürsten (vor allem mit oszillierend-rotierender Bewegungscharakteristik) führen zu einer statistisch signifikanten aber geringfügig größeren Reduktion von Gingivitis gegenüber Handzahnbürsten. Die Verwendung elektrischer Zahnbürsten kann empfohlen werden.“
Aber nicht erst die neuen Leitlinien der DG PARO heben die Effizienz der oszillierend-rotierenden Bewegungstechnik hervor. Bereits 2014 veröffentlichte die Cochrane Collaboration die Ergebnisse einer Meta-Studie über elektrische Zahnbürsten. Diese betrachtete 432 internationale Studien, in denen die Überlegenheit elektrischer Zahnbürsten mit der oszillierend-rotierenden Technologie gegenüber dem Zähneputzen mit herkömmlichen Handzahnbürsten bestätigt wurde. Demnach vermindern oszillierend-rotierende Zahnbürsten Plaque und Gingivitis nachweislich auf kurze und lange Sicht stärker als Handzahnbürsten.1
Schallzahnbürste oder oszillierend-rotierende Bürste?
Nicht nur im Vergleich zur Handzahnbürste schneiden elektrische Zahnbürsten mit oszillierend-rotierender Technologie gut ab – auch im Vergleich mit Schallzahnbürsten sind die Ergebnisse positiv: Verschiedene klinische Studien verglichen bereits die Wirksamkeit der beiden Bewegungstechniken auf die Reduzierung von Plaque und Gingivitis. Es konnte festgestellt werden, dass die oszillierend-rotierende Zahnbürste zu einer größeren Verbesserung der Mundgesundheit beiträgt. Zum einen konnte nach zwölf Wochen der Gingiva-Index im Vergleich zur Schallzahnbürste um 32,3 Prozent stärker gesenkt werden. 2,3 Zum anderen war auch deutlich weniger Plaque im gesamten Mundraum, vor allem im gingivalen und approximalen Bereich zu finden.
Zahnfleischbluten durch elektrische Zahnbürste?
Noch immer hält sich der Irrglaube, dass die Anwendung elektrischer Zahnbürsten zur Traumatisierung des Weichgewebes führt. Hier gibt es wissenschaftlich allerdings keine Anhaltspunkte. Das heißt, das bloße Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste verletzt nicht das Zahnfleisch. In der Regel entsteht Zahnfleischbluten durch eine Entzündung der Gingiva (Gingivitis). Das entzündete Zahnfleisch wird besonders stark durchblutet. Wird es dann mechanischen Reizen ausgesetzt, reagiert es darauf schneller mit einer Verletzung als nichtentzündetes Gewebe. Aber auch andere Krankheiten oder Mangelerscheinungen können Ursachen für Zahnfleischbluten sein. Praxismitarbeiter sollten ihre Patienten über die Bedeutung von Zahnfleischbluten aufklären und sie ermutigen, das Thema offen anzusprechen.
Quellen:
1 Yaacob M, Worthington HV, Deacon SA, Deery C, Walmsley A, Robinson PG, Glenny A. Powered versus manua toothbrushing for oral health. Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 6. Art. No.: CD002281. DOI: 10.1002/14651858.CD002281. pub3
2 Klukowska M et al., Am J Dent, 2012; 25: 287-292.
3 Ccahuana-Vasquez RA, Conde E, Grender JM, Cunningham P, Qaqish J, Goyal CR. J Clin Dent 2015; 26:80–85.
* besser als herkömmliche Handzahnbürsten
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