Für DH Meral Schnatterer ist klar: Pulverwasserstrahl als Behandlungsoption ist aus der Prophylaxe nicht mehr wegzudenken. Für die Dentalhygienikerin, psychologische Beraterin und Praxistrainerin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung sollte das Pulverwasserstrahlgerät in den Prophylaxeablauf unbedingt eingebaut werden. „Natürlich immer in Kombination mit weiteren maschinellen und manuellen Verfahren.“
Den großen Vorteil beim Pulverwasserstrahlgerät sieht DH Schnatterer darin, dass die Methode bei allen Patienten zum Einsatz kommen könne, es praktisch keine Kontraindikationen gebe – insbesondere wenn man bestimmte Pulversorten verwende, wie etwa Glycinpulver.
Ein Gerät ist hygienischer und effizienter
Grundsätzlich arbeitet DH Schnatterer gerne mit einem Pulverwasserstrahlgerät, das für beide Einsatzgebiete infrage kommt: supra- und subgingival. „Wenn ich mit einem Gerät arbeite, ist es einfacher, die Hygienekette aufrechtzuerhalten.“ Außerdem sieht die Expertin auch einige Vorteile hinsichtlich der Effizienz während der Behandlung. Man müsse nicht ständig umstecken, während man den Patienten behandele, und verliere daher keine Behandlungszeit. Beim Starjet Pulverwasserstrahlgerät von mectron beispielsweise wird an einem Drehring die Leistungseinstellung verändert und so vom supra- auf den subgingivalen Einsatz gewechselt. „So kann ich mich auf das konzentrieren, was in der Behandlung wichtig ist“, sagt Schnatterer.
Arbeitet man aber sowohl supra- als auch subgingival, ist auch die Wahl des richtigen Pulvers wichtig. Das Pulver der Wahl für Schnatterer ist aus ihrer Erfahrung ein Glycinpulver. Dieses sei für den Einsatz in allen Bereichen geeignet. „Glycinpulver ist deutlich weniger abrasiv und verfügt über eine geringere Partikelgröße“, erklärt Schnatterer. Glycinpulver sei außerdem dank der guten Wasserlöslichkeit für den Patienten in der Anwendung unbedenklich. Selbst wenn Pulverrückstände in einer parodontalen Tasche verblieben, könnten diese mit Wasser ausgespült werden. Das sanftere Glycinpulver sei zudem weniger schädlich für das Weichgewebe.
Düsenabstand und Winkel richtig einstellen
Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung mit dem Pulver ist natürlich die richtige Handhabung. „Für die supragingivale Bearbeitung empfehle ich generell einen Düsenabstand von drei bis fünf Millimetern“. Beim subgingivalen Einsatz ohne entsprechende Perio-Spitze rät Schnatterer sogar zu einem Abstand von vier bis fünf Millimetern. „Muss man tiefer in die parodontalen Taschen, empfehle ich eine spezielle Perio-Spitze. Sogar die Bearbeitung von implantatgetragenem Zahnersatz kann mit Pulverwasserstrahlgeräten und Glycinpulver erfolgen.“
Wichtig sei es außerdem, auf die richtige Bestrahlungszeit zu achten: eine bis drei Sekunden pro Stelle empfiehlt Schnatterer. Hält man sich nicht an diese Vorgaben, könnte es bei zu langer Bestrahlungszeit zu Defekten kommen.
Auch auf den richtigen Arbeitswinkel mit der Spitze des Pulverwasserstrahlgeräts achtet Schnatterer. Beim Natriumbicarbonatpulver rät sie dazu, die Düse eher nach koronal auszurichten, also von der Gingiva weg. Beim Glycinpulver spiele das keine Rolle.
Mectron bietet für sein Gerät zudem Sprayköpfe in zwei Längen und unterschiedlichen Winkeln (90 und 120 Grad) an. Durch die unterschiedlichen Längen und Winkel sieht Schnatterer bis Zahn 7 oder 8 Vorteile bei der distalen Reinigung. Den stark abgewinkelten Kopf mit der kürzeren Länge würde sie auch im Furkationsbereich, im Frontzahnbereich oder bei der Behandlung von Kindern einsetzen.
Pulver-Wasser-Vehältnis beachten
Empfehlenswert sei außerdem das richtige Verhältnis von Pulver und Wasser während der Behandlung. Von Vorteil sei dabei eine große Öffnung zum Befüllen des Pulverwasserstrahlgeräts mit Pulver, wie es beim Starjet der Fall ist. „So kann beim Befüllen nichts daneben gehen und man kann dank der transparenten Kammer die Pulvermenge genau dosieren“, erklärt Schnatterer.
Aus ihrer Erfahrung weiß sie, dass sie bei einem Patienten mit etwa 20 Gramm Glycinpulver für eine Behandlung auskommt.
Übung macht den Meister – das gilt natürlich auch für das Pulverwasserstrahlgerät. Praxismitarbeiterinnen ohne Erfahrung empfiehlt sie eine entsprechende Fortbildung. Schnatterer hat allerdings gute Erfahrungen in ihren Kursen gemacht – insbesondere mit solchen leicht in der Hand liegenden Geräten wie dem Starjet. „Bereits nach 10 bis 15 Minuten hatten die Teilnehmer den Dreh meist raus.“
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