Eine schlechte Mundgesundheit und unregelmäßige Zahnarztbesuche spielen eine Rolle bei der Krebsentstehung. Außerdem gibt es Hinweise, dass der exzessive Gebrauch von Mundwasser möglicherweise eine weitere Ursache für diese bestimmte Krebsform ist. Das hat eine Untersuchung an Patienten mit Krebs der oberen Luft-und Speisewege gezeigt.
In der Studie konnte gezeigt werden, dass exzessiver Gebrauch von Mundwasser – mehr als dreimal pro Tag – mit einem erhöhten Risiko für Mundhöhlen- und Kehlkopfkrebs verbunden war. Es konnte allerdings nicht ermittelt werden, ob eine bestimmte Sorte von Mundwasser für die Risikoerhöhung verantwortlich ist. Die Forscher empfehlen, Mundwasser nicht täglich zu benutzen. Das wichtigste sei das regelmäßige Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide in Kombination mit regelmäßigen Zahnarztbesuchen.
Risikofaktoren für Krebs
Erstmals sei es durch die methodische Vorgehensweise und die große Teilnehmerzahl gelungen, den Einfluss der einzelnen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und niedrigem sozioökonomischen Status voneinander zu trennen. Und obwohl mehrere Risikofaktoren in Kombination natürlich die Wahrscheinlichkeit für die Krebsentstehung erhöhen, fanden die Forscher heraus, dass schlechte Mundgesundheit und unregelmäßige Zahnpflege als unabhängige Einflussfaktoren zu betrachten sind.
Als Anzeichen für schlechte Mundgesundheit wurden in der Studie unter anderem häufiges Zahnfleischbluten und das Tragen von Zahnersatz angesehen. Als Anzeichen für eine schlechte Zahnpflege wurden insbesondere seltenes Zähneputzen und seltene Zahnarztbesuche bewertet.
Die Studie
Die Studie umfasste 1.962 Patienten mit Mundhöhlen- und Kehlkopfkrebs und weitere 1.993 gesunde Vergleichspersonen, sie wurde in 13 Zentren in neun Ländern durchgeführt und durch Mittel der Europäischen Union (EU) finanziert. Die europaweiten Verbundstudie hat das Internationale Institut für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordiniert, das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) an der Universität Bremen hat daran mitgearbeitet.
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