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Zahngesund essen – 
wie geht das?

Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis unterstreichen die Bedeutung einer gesunden Ernährung für die Zahngesundheit. Eine angepasste Ernährung kann einerseits als wichtige begleitende Behandlungsmethode dienen und dazu beitragen, bestehende Zahnerkrankungen zu lindern, andererseits kann eine gesunde Ernährung präventiv wirken und die Entstehung von Zahnkrankheiten verhindern. DH Désirée Voglau schildert, welche Vitamine und Nährstoffe sich positiv auf die Zahngesundheit auswirken und in welchen Nahrungsmitteln diese stecken.

Zahngesund zu essen bedeutet nicht, nur die richtigen Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe auszuwählen, sondern auch die passenden Essgewohnheiten zu pflegen. Die Ernährung beeinflusst nicht nur die äußere Beschaffenheit der Zähne, sondern auch ihre Gesundheit. Eine ausgewogene Aufnahme wichtiger Nährstoffe wie z. B. Kalzium ist entscheidend, um die Zähne von innen heraus stark und gesund zu erhalten. Dadurch werden sie widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse wie Säure oder Zucker. Die positiven Auswirkungen der Ernährung auf die Zahngesundheit sind vielfältig und zeigen, dass eine gesunde Ernährung auf mehreren Ebenen förderlich sein kann. Hier ein paar Beispiele: Gemüse ist immer eine ausgezeichnete Wahl und sollte mehrmals täglich in verschiedenen Sorten verzehrt werden. Rohes Gemüse wirkt wie eine natürliche Zahnbürste und ist daher besonders vorteilhaft für die Zahngesundheit, zum Beispiel rohe Karotten, Paprika oder Kohlrabi. Durch das Kauen von rohem Gemüse wird zudem die Speichelproduktion angeregt, was ebenfalls zur Erhaltung der Zahngesundheit beiträgt. Wie bereits erwähnt, ist Kalzium ein essenzieller Nährstoff für die (Zahn-)Gesundheit. Es fördert die Stärkung des Zahnschmelzes, eine gesündere Mundflora, reduziert das Risiko von Essensrückständen und unterstützt die Wundheilung, was die Abwehr von Infektionen stärkt. Zu kalziumreichen Lebensmitteln zählen unter anderem Milchprodukte, Fleisch, Eier, Brokkoli, Grünkohl, Nüsse und Samen. Sehr wichtig ist außerdem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Ansammlung von Essensresten in den Zahnzwischenräumen zu minimieren. Wasser ist dabei die beste Wahl, da es den Speichelfluss anregt. Gute Alternativen sind zuckerfreie Getränke wie Tee. Empfehlenswert sind insbesondere grüner und schwarzer Tee. Sie sind förderlich für die Zahngesundheit, da sie reich an Fluorid sind und den Zahnschmelz stärken. Darüber hinaus enthalten sie Catechine, die die Säurebildung durch Kariesbakterien hemmen. Kleiner kosmetischer Nachteil: durch den regelmäßigen Teekonsum können Verfärbungen auf den Zähne entstehen, die aber durch eine PZR leicht entfernt werden können. Neben Fluorid (stärkt und schützt die Zähne vor Karies) und Kalzium sind auch bestimmte Vitamine wichtig für die Zahngesundheit. Dazu zählt insbesondere Vitamin A, das die Mundflora verbessert und entzündungshemmende Eigenschaften aufweist. Lebensmittel wie Leber, Spinat, Grünkohl, Karotten, Tomaten und Feldsalat sind reich an Vitamin A und daher empfehlenswert für gesunde Zähne. Auch Vitamin C spielt eine wichtige Rolle, da es die Funktion des Immunsystems unterstützt und den Körper dabei hilft, sich gegen Bakterien und Viren zu verteidigen. Allerdings ist Vitamin C oft in sehr säurehaltigen Lebensmitteln enthalten, die nur in Maßen genossen oder – je nach Zahnerkrankung – sogar vermieden werden sollten. Gute Vitamin-C-Quellen sind Paprika und Kohl, da sie das Vitamin ohne die negativen Auswirkungen von säurehaltigen Lebensmitteln liefern. Auch Vitamin D ist von entscheidender Bedeutung für die Zahngesundheit. Ein Großteil dieses Vitamins wird durch Sonneneinstrahlung im Körper gebildet. Dennoch kann eine ausgewogene Ernährung durch den Verzehr von fettem Fisch, Speisepilzen, Eiern und Leber dazu beitragen, den Vitamin-D-Spiegel zu unterstützen. Vitamin D stärkt die Zähne, macht sie widerstandsfähiger und trägt zur Erhaltung gesunder Kieferknochen bei. Zusätzlich stärkt es das Immunsystem, reduziert Entzündungen im Mundraum und fördert die Aufnahme anderer wichtiger Nährstoffe wie Kalzium im Körper.

Zucker und Säuren
Zucker und säurehaltige Lebensmittel und Getränke sind nach wie vor die Hauptverursacher von Karies. Zucker dient als Nährstoff für kariesverursachende Bakterien im Mund, während Säuren den Zahnschmelz angreifen und zu Erosionen führen können. Die Bakterien wandeln den Zucker in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen können. Um die (Zahn-)Gesundheit zu fördern, ist es wichtig, den Konsum von zuckerhaltigen Snacks und Getränken auf ein Minimum zu reduzieren. Besser als ständig zwischendurch, sollte nur gelegentlich, idealerweise zu den Hauptmahlzeiten, ge­nascht werden. Mehrere Stunden Pause sind für die Remineralisation durch den Speichel nötig. Neben den vielen Nahrungsmitteln, die zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Zahngesundheit beitragen, gibt es auch einige, die den Zähnen schaden können. Vor allem zucker- und säurehaltige Lebensmittel. Bei einigen ist der hohe Säure- oder Zuckergehalt offensichtlich, wie bei Süßigkeiten oder Zitrusfrüchten. Allerdings gibt es auch vermeintlich gesunde Lebensmittel, die versteckte Zucker oder Säuren enthalten und daher ebenfalls vermieden werden sollten, oder zumindest nur in Maßen genossen werden sollten – wie zum Beispiel Zitronen. Als zahnschädlich gelten unter anderem auch Energy-Drinks, Kombucha, salzige Snacks, Trockenfrüchte, zuckerfreie Limonaden etc. Im Endeffekt sind vor allem Lebensmittel mit hohem Säure-, Zucker- und Klebrigkeitsgehalt schädlich für die Zähne und sollten deshalb möglichst vermieden werden.

Die Rolle der Mundhygiene
Weiterhin sind die Verhaltensweisen vor, während und nach dem Essen entscheidend für die Zahngesundheit. Es ist wichtig, folgende Verhaltensregeln als Gewohnheit zu etablieren, um die Gesundheit der Zähne zu schützen und zu fördern: Eine gute Mundhygiene ist entscheidend für unsere Zahngesundheit. Durch regelmäßiges Zähneputzen, die Anwendung von Zahnseide (ID-Bürsten etc.) und Mundspülungen wird Plaque entfernt und der Entstehung von Karies vorgebeugt. Dabei ist es wichtig, die richtige Putztechnik zu verwenden, da falsches Putzen mehr schaden als nützen kann. Hier empfiehlt es sich regelmäßig Prophylaxetermine wahrzunehmen, bei denen das Prophylaxeteam individuelle Mundhygieneanleitungen für den Patienten erstellt. Gründliches Kauen ist ebenfalls wichtig, da es die Speichelproduktion anregt und der Speichel den pH-Wert ausgleicht. Durch bewusstes Kauen kann Karies vorgebeugt und Verdauungsstörungen können reduziert werden. Für Zwischendurch empfehlen sich zuckerfreie Kaugummis, die den Speichel anregen können. Wie bereits erwähnt, sind Ruhepausen für die Zähne entscheidend, da sie Zeit benötigen, um den pH-Wert im Mund nach dem Essen zu neutralisieren. Wenn diese Zeit durch kontinuierliches Naschen fehlt, steigt das Risiko für Karies. Nach dem Verzehr von sauren Lebensmitteln sollte das Konsumieren von Süßem vermieden werden, da säurehaltige Lebensmittel den Zahnschmelz angreifen und die Zähne empfindlicher machen. Der Konsum von Zuckerhaltigem im Anschluss bietet daher mehr Angriffsflächen für Bakterien.
Nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln sollte auf das Zähneputzen verzichtet werden, da die Zähne nach dem Genuss von Säure angegriffen sind und das sofortige Zähneputzen zu dauerhaften Schäden am Zahnschmelz führen kann. Es ist ratsam, einige Stunden zu warten, bis sich die Zähne regeneriert haben. Indem man sich diese Verhaltensweisen zur Gewohnheit macht, kann man der Entstehung einiger Zahnerkrankungen vorbeugen oder zumindest ihr Fortschreiten verlangsamen. Die Einhaltung dieser Maßnahmen ermöglicht es, viele Zahnprobleme präventiv zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, was zur langfristigen Zahngesundheit beiträgt. Letztendlich trägt jeder Einzelne die Verantwortung für seine Zahngesundheit, wobei eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten unterstützend wirken und zur allgemeinen Gesundheit beitragen kann.

Fazit
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für gesunde Zähne. Durch bewusste Ernährungsentscheidungen und die Reduzierung von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln können wir zur Vorbeugung von Karies und anderen (Zahn-)Erkrankungen beitragen. Eine ausgewogene Ernährung in Verbindung mit guter Mundhygiene bildet die Basis für langfristige Zahngesundheit und ein strahlendes Lächeln. Bei einer Ernährungsumstellung sollten Patienten mit Erkrankungen, die Medikamente einnehmen, ihren Arzt konsultieren. Orale Erkrankungen sind oft frühzeitige Anzeichen einer Fehlernährung, lange bevor sich Übergewicht oder Diabetes manifestieren. Regelmäßige Zahnarztbesuche sind ebenfalls wichtig, um Karies frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Empfehlungen zur Ernährung können je nach individuellem Fall variieren, aber eine zahnfreundliche Ernährung entspricht im Allgemeinen einer gesundheitsfördernden Ernährung. Es wäre sinnvoll, wenn Zahnarztpraxen vermehrt Wert auf Ernährungsberatung legen würden. Der Fokus sollte nicht allein auf der mechanischen und chemischen Reinigung liegen, sondern auch auf einer ausgewogenen Ernährung. Dies würde sowohl den Zähnen als auch der allgemeinen Gesundheit zugutekommen. Abschließend möchte ich ein bekanntes Sprichwort einfügen: „Du bist, was du isst.“ Es unterstreicht die Bedeutung einer gesunden Ernährung für die allgemeine Gesundheit und betont, welchen direkten Einfluss diese auf unseren Körper hat.

DH Désirée Voglau

 

Bild 1: Adobe Stock, photka; Bild 2: Adobe Stock, bit24



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