Dentale Redensarten und woher sie kommen: Es gibt viele Redewendungen und Sprichwörter, in denen Zähne eine Rolle spielen. Hier eine Übersicht der Bekanntesten.
„Einen Zahn zulegen“
Wie so oft, ist man sich hier über den Ursprung der Redensart nicht ganz im Klaren. Eine sehr häufig zu findende Deutung ist aber diese: Im Mittelalter hat man auf offenen Herdstellen gekocht. Der Kessel hing an einer Metallleiste mit vielen Zacken, die auch “Zähne” genannt wurden, mithilfe derer die Höhe, in der ein Topf über dem Feuer hing, verstellt werden konnte. Wurde nun ein Zahn zugelegt, pendelte der Topf näher über dem Feuer, den Kochvorgang wurde beschleunigt. Wer heute einen Zahn zulegen will, möchte sich bei etwas beeilen.
„Jemandem auf den Zahn fühlen“
Bis ins 18. Jahrhundert gehörte die Zahnmedizin nicht zu den Künsten gelehrter Doktoren, sondern wurde “Handwerkern” wie Barbieren oder Hufschmieden überlassen. Um zu ermitteln, welche Zähne gesund und welche durchlöchert sind, befühlten sie die Zähne und klopften dagegen. Löste das Schmerzen beim Patienten aus, wurde der Zahn gezogen. Wenn wir heute jemandem auf den Zahn fühlen, wollen wir herausbekommen, was er wirklich meint beziehungsweise was für Absichten er hat.
„Der Zahn der Zeit nagt an jemandem“
Den Ursprung dieses Ausdruckes kann mehreren Quellen zugeordnet werden. Der Ausdruck der “scharfzahnigen Zeit” findet sich schon bei dem griechischen Dichter Simonides, der etwa um 500 v. Chr. gelebt haben soll. Berühmt wurde der Ausdruck allerdings erst durch Shakespeares Schauspiel “Maß für Maß”, wo der Ausdruck “tooth of time” vorkommt.
„Da tropft der Zahn!“
Dieser Ausspruch wird umgangssprachlich verwendet. Jemandem „tropft der Zahn“, wenn er in Erwartung ist, etwas Leckeres zu essen und es dadurch zu vermehrten Speichelfluss in seinem Mund kommt.
„Einen Affenzahn draufhaben“
Der etwa 1930 entstandene Ausdruck “Affenzahn” soll eine Verbindung des Begriffes “Affentempo” und der Redensart „einen Zahn zulegen“ sein. Affen gelten bei Sprichwörtern häufig als triebhafte Karikatur des Menschen. Der Begriff Affe hat sich deswegen sogar zu einer Art Vorsilbe mit der Bedeutung einer negativ zu bewertenden Steigerung entwickelt. Beispiele sind: Affentempo, Affentheater oder auch Affenzahn, also eine übertrieben hohe Geschwindigkeit.
KEINE KOMMENTARE