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Dieser Scanner erkennt verdorbene Lebensmittel

Ist das noch gut?

Dieser Scanner erkennt verdorbene Lebensmittel

Copyright © shootingankauf - stock.adobe.com

Etwa zehn Millionen Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Deutschland weggeworfen – das geht aus einer Studie der Umweltorganisation WWF hervor. Und dabei wäre ein großer Teil davon eigentlich noch gut essbar. Mobile Food-Scanner sollen künftig dabei helfen zu erkennen, was verdorben ist und was nicht.

Kann man den Joghurt noch essen, obwohl er schon abgelaufen ist? Und ist der Apfel noch genießbar, obwohl er an der Seite ein bisschen braun ist? Viele Lebensmittel werden weggeworfen, weil sie nicht mehr ganz so schön sind oder weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Mit dem Bündnis “Wir retten Lebensmittel” will das Bayerische Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit insgesamt 17 Maßnahmen der Verschwendung entgegenwirken. Eines der Projekte ist ein Food-Scanner für die Hosentasche, mit dem man erkennen kann, ob etwas noch frisch ist.

Genutzt werden soll das Gerät einerseits von Verbrauchern beim Einkaufen, andererseits aber auch vom Handel selbst. Das besondere: Der Scanner funktioniert sowohl bei verpackten, als auch bei offenen Lebensmitteln. Derzeit wird das Gerät noch entwickelt – einen Prototyp gibt es aber schon, heißt es vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Karlsruhe, das an dem Projekt beteiligt ist. Unter anderem soll der Scanner auch abschätzen können, wie lange etwas noch haltbar ist.

Und wie funktioniert der Food-Scanner?

Viele Nahrungsmittel landen im Abfall, obwohl sie noch verzehrbar sind. Ein kleiner Food-Scanner soll in Zukunft dabei helfen, unnötige Lebensmittelverluste zu vermeiden. © Fraunhofer IOSB

In dem Scanner steckt ein sogenannter Nah-Infrarot (NIR)-Sensor, der den Reifegrad des Nahrungsmittels bestimmt und ermittelt, wie viele und welche Inhaltsstoffe es enthält. “Infrarotlicht wird punktgenau auf das zu untersuchende Produkt geschickt, anschließend misst man das Spektrum des reflektierten Lichts. Die absorbierten Wellenlängen lassen Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung der Ware zu”, erklärt Dr. Robin Gruna, Projektleiter und Wissenschaftler am Fraunhofer IOSB. Im Labor ist das schon lange möglich – handliche Scanner für unterwegs gibt es bisher aber noch nicht. Und das ist nicht nur nützlich, um zu beurteilen, wie frisch etwas ist: So erkennt das Gerät auch, ob beispielsweise Olivenöl gepanscht wurde oder Lachsforelle als Lachs verkauft wird.

Allerdings klappt das nicht bei allen Lebensmitteln. Wenn etwas aus mehreren Zutaten besteht, funktioniert der Scanner nicht: beispielsweise bei Pizza. Dafür werden noch weitergehende Technologien erforscht. In Tests wurden aber schon Tomaten und Hackfleisch mit Hilfe von intelligenten Algorithmen untersucht – und zwar mit guten Ergebnissen. Die von dem Gerät errechnete Haltbarkeit war mit der tatsächlichen Haltbarkeit der Lebensmittel vergleichbar.

Auswertung per App

Künftig soll es eine App fürs Smartphone geben, die die Auswertung übernimmt. Dann könntest Du unterwegs die Lebensmittel scannen, die Dich interessieren; die Daten werden an eine Cloud-Datenbank geschickt, dort ausgewertet und die Ergebnisse werden dann direkt aufs Handy übertragen. So erfährst Du unterwegs, wie lange etwas noch haltbar ist, ob es eventuell schon verdorben ist und was Du alternativ verwenden kannst. Für die nächsten Monate ist eine Testphase in Supermärkten geplant, um auszuprobieren, wie die Verbraucher das Gerät annehmen. Aber der Scanner soll nicht nur direkt im Handel zum Einsatz kommen, sondern auch schon viel früher in der Produktion: So können Lebensmittel und Rohstoffe, die nicht mehr so lange haltbar sind, eventuell anders verwendet werden, bevor sie verderben – und landen gar nicht mehr im Müll.

Wir meinen: Eine gute Idee, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden!



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