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Barrieren in der Beratung zur Dentinhypersensibilität

Obwohl Dentinhypersensibilität (DHS) erhebliche Schmerzen verursachen und die Lebensqualität beeinträchtigen kann, wird der pathologische Schmerzzustand in der Prophylaxe nicht routinemäßig besprochen. Hintergründe für die Barrieren zur Besprechung von Dentinhypersensibilität seitens zahnmedizinischen Fachpersonals untersuchte eine 2023 veröffentlichte Studie der Universität Oxford, England. Fokusgruppen aus insgesamt 40 Teilnehmer:innen von erfahrenen Zahnärzt:innen und zahnmedizinischen Fachkräften bis hin zu Auszubildenden der zahnmedizinischen Fakultät wurden hierzu befragt.

In den Berichten der zahnärztlichen Teams wurde eine Diskrepanz zwischen der Einstellung und dem Verhalten der Befragten festgestellt. Sie sahen zwar ihre Aufgabe auch in der Besprechung von Dentinhypersensibilität und glaubten, dass solche Gespräche “ein Selbstläufer” seien, erlebten aber in der Praxis mehrere Barrieren, die die Durchführung dieser Gespräche verhinderten [1]. Es wurden mehrere Hindernisse und Erleichterungen für DHS-Gespräche identifiziert.

Typische Barrieren waren:

1. die fehlende Wahrnehmung für die Relevanz von DHS, auch im Kontrast zu “echten”, defektbedingten Zahnschmerzen.
2. Schwierigkeiten bei der Diagnose und fehlende Kenntnisse zur Behandlung der Dentinhypersensibilität.
3. Vermeidung von Gesprächen mit Patient:innen, die als wenig compliant in der Umsetzung von Handlungsempfehlungen eingeschätzt werden.
4. die Berufskultur am Arbeitsplatz: Die Art und Weise, wie das zahnärztliche Team zusammenarbeitet, und der Raum, den die einzelnen Teammitglieder für die Interaktion mit den Patienten haben, können einen wesentlichen Einfluss darauf haben, wer im Team sich berechtigt und verantwortlich fühlt, die Gespräche zu Dentinhypersensibilität zu initiieren.

Als begünstigende Faktoren für Gespräche wurden standardisierte Checklisten, Verfügbarkeit von Zahnpasta-Proben und das tatsächliche Auftreten von Dentinhypersensibilität während der zahnmedizinischen Behandlung angeführt. Die Analyse kam zu dem Schluss, dass die psychosozialen Hindernisse für die Diskussion über Dentinhypersensibilität beseitigt und die begünstigenden Faktoren verstärkt werden müssen, wenn Gesundheitsthemengespräche routinemäßig stattfinden sollen. Die zahnärztlichen Teams sollten evidenzbasiert unterstützt werden, diese Verhaltensbarrieren abzubauen, damit sie in der Lage sind, bessere Gespräche zu Gesundheitsthemen zu führen [1].

Behandlung der Beschwerden mit Zinnfluorid
Die Beseitigung praktischer, psychosozialer und verhaltensbedingter Hindernisse für Gespräche über Hypersensibilität bietet einen Weg, um diese Gespräche zu initiieren.
Eine Möglichkeit, Patient:innen mit DHS zu unterstützen, ist die Empfehlung einer zinnfluoridhaltigen Zahnpasta für die tägliche Zahnpflege. In zwei klinischen Studien an 232 Patient:innen mit DHS wurde eine signifikante Reduktion der Schmerzempfindlichkeit durch die zweimal tägliche Verwendung der Zahnpasta Sensodyne Repair & Protect belegt [2,3].

[1] Asimakopoulou K et al. Why don’t dental teams routinely discuss dentine hypersensitivity during consultations? A qualitative study informed by the Theoretical Domains Framework. J Clin Periodontol. 2023 Oct 10.
[2] Parkinson CR et al. The efficacy of an experimental dentifrice containing 0.454 % w/w stannous fluoride in providing relief from the pain of dentin hypersensitivity: an 8-week clinical study. Am J Dent 2013; 26 (Spec Issue A): 25A-31A.
[3] Parkinson CR et al. Confirmation of efficacy in providing relief from the pain of dentin hypersensitivity of an anhydrous dentifrice containing 0.454 % with or without stannous fluoride in an 8-week randomized clinical trial. Am J Dent 2015; 28(4): 190-196.

 

Bild: Adobe Stock, etoileark



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