Immer mehr Behandler arbeiten mit einer Lupenbrille oder einem Dental-Mikroskop. Diese Sehhilfen ermöglichen auch bei 40 cm Arbeitsabstand eine optimale Sicht. Dadurch ist eine ergonomische aufrechte Haltung ohne Drehung und Armhebung möglich. Das Arbeiten mit Sehhilfen empfinden viele Behandler dennoch als ermüdend. Sobald man den Blick abwendet, um beispielsweise nach einem Instrument zu greifen, müssen sich die Augen erst wieder an die Vergrößerung gewöhnen. Das strengt an und kostet Zeit.
Besser wäre es, würde das Behandlungsteam „blind“ zusammenarbeiten – also ein optimaler Arbeitsfluss, bei dem der Zahnarzt und seine Mitarbeiterin zum Beispiel den Instrumentenwechsel ohne Worte und ohne Augenkontakt durchführen.
Die Vorteile: Der Zahnarzt kann sich besser auf die Behandlung konzentrieren. Außerdem arbeitet er ergonomischer, da er seine Behandlungsposition nicht verlassen muss. Auch auf die Patienten wirkt ein derart eingespieltes Team professioneller. Und letztlich spart es Zeit.
Zahnarzt und Mitarbeiterin sollten optimal zueinander positioniert sein.
Ein Einheitsrezept für den Grundsatz „Das richtige Instrument muss an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen.“ (aus „Arbeitssystematik und Infektionsprävention in der Zahnmedizin“ von Dr. Richard Hilger) gibt es allerdings nicht. Jeder Behandler arbeitet anders, verwendet andere Instrumente. Einige Grundsätze sollte man aber beachten: Zahnarzt und Mitarbeiterin sollten optimal zueinander positioniert sein. Dazu gehört auch, dass die Arztstühle entsprechend der Körpergröße eingestellt sind und die Beinposition während der Behandlung optimal ist.
Auch der Arbeitsplatz sollte optimal organisiert sein: die Trays mit allen nötigen Instrumenten für die Behandlung ausgestattet sein, die Instrumente auf dem Tray gut zum Greifen und in der richtigen Reihenfolge liegen. Alles, was während der Behandlung direkt benötigt wird, sollte im kleinen Greifraum (etwa 25 cm Abstand) liegen. Alle anderen Instrumente und Materialien liegen im großen Greifraum (etwa 50 cm Abstand).
Die Techniken zur Übergabe und Abnahme der Instrumente sollten geübt werden. Erlernen kann man das optimalerweise in einer Ergonomieschulung in der eigenen Praxis, wie sie etwa Dürr Dental anbietet. Teilnehmen sollte immer das gesamte Team. Denn nur wenn das Behandlungsteam optimal zusammenarbeitet, verbessert eine Sehhilfe die Arbeitsergonomie des Behandlers.
Dieser Praxis-Tipp wird präsentiert von DÜRR DENTAL
(Autor: Dr. Martin Koch, Leiter der Technischen Akademie bei DÜRR DENTAL)
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