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Bodenseetagung 2019

Schrubben, Flossen und Kratzen

Die Bodenseetagung war mal wieder ein voller Erfolg - hier ehrt Dr. Bernd Stoll die notenbesten Kollegen und Kolleginnen

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Die Bodenseetagung in Lindau sorgt alljährlich für ein spannendes und abwechslungsreiches Vortragsprogramm. Außerdem bietet die zweitägige Veranstaltung viele Möglichkeiten zum kollegialen Austausch. Auch in diesem Jahr gab es für das Praxisteam wieder einiges mit nach Hause zu nehmen.

Dr. Bernd Stoll (BZÄK Tübingen) eröffnete am Freitag (20. September) die Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmerinnen, die aus der ganzen Republik angereist waren: „Dank Ihrer so zahlreichen Teilnahme hat sich unsere Tagung inzwischen zu einer der größten ihrer Art in Deutschland entwickelt und stellt ein „Muss“ für viele Teams dar.“

„Individuelle und professionelle Vorsorge“ lautete das Thema in diesem Jahr. Dies versprach natürlich ein breit gefächertes Vortragsangebot – und die Teilnehmerinnen wurden nicht enttäuscht. Ob Vorbeugung, Therapie oder Ergonomie, im Lindauer Stadttheater wurde ein wirklich abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt.

Es wird gelacht

Prof. Dr. Axel Spahr kam extra aus Australien angereist © Teichert

Den Anfang machte Prof. Dr. Axel Spahr, der extra aus Sydney anreiste mit seinem dreiteiligen Vortrag zum Oberthema „Prävention und Therapie Parodontaler Erkrankungen – Schrubben, Flossen und Kratzen bis zum bitteren Ende?“. Dabei rückte er insbesondere die Effizienz häuslicher Zahnreinigungsmethoden und -materialien in den Fokus. Dabei kam er zum Beispiel zum Schluss, dass es bis heute keine Evidenz dazu gibt, dass eine bestimmte Zahnputztechnik einer anderen überlegen ist und, dass Zahnseide wenig bis keine Wirkung in der häuslichen Mundpflege hat.

Es folgte ein Vortrag von Katrin Hansmeier (Leipzig) vom Deutschen Institut für Humor – ja, das gibt es tatsächlich! Hansmeier beleuchtete in ihrem Impuls-Vortrag die kreativen und wertschätzenden Seiten des Humors. Dabei nahm sie vor allem Bezug auf den Arbeitsalltag der medizinischen Berufe und konnte somit einigen Teilnehmerinnen mit Sicherheit gute Tipps für einen entspannten Arbeitsalltag mit auf den Weg geben.

Risiko kennt kein Alter!

Der Samstag startete mit Dr. med. Catherine Kempf (Pullach) und ihrem Vortrag zum Thema „Ob Jung oder Alt – der Mund kommt nie allein!“. Die Hauptaussage ihres Vortrags lautete: Der Risikopatient kennt keine Altersbeschränkung! Dabei sprach Kempf vor allem von der enormen Wichtigkeit der Anamnese und zeigte auf, welche Krankheitsbilder sich in verschiedenen Altersgruppen wie darstellen und welche Konsequenzen das Praxisteam aus verschiedenen Erkrankungen und Medikamenten für die zahnmedizinische Behandlung ziehen muss.

Es folgte Jens-Christian Katzschner, selbst Zahnarzt aus Hamburg, mit dem Thema „Vorbeugen ohne sich vorzubeugen“. Hierbei ging es um die gelebte Ergonomie als Prävention für das ganze Praxisteam. Dabei lieferte Katzschner verschiedene Ansätze, über die gegenwärtigen Arbeitsweisen nachzudenken und gegebenenfalls die ersten Änderungen umsetzen zu können.

Udo Pollmer sprach auf der Bodenseetagung über Ernährungsempfehlungen © Teichert

Zum Abschluss der Tagung begrüßte Dr. Stoll noch einen ganz besonderen Gast auf der Bühne. Lebensmittelchemiker und Autor Udo Pollmer widmete sich dem Thema Ernährungsempfehlungen und regte mit seinen Anführungen zum Nachdenken an. So fand er zum Beispiel kritische Worte zur hohen Verbreitung von Soja-Produkten sowie spannende Aspekte zu Süßungsmitteln wie Stevia, die oftmals zum Beispiel in zuckerfreien Getränken zum Süßen verwendet werden.

Als Teil der Bodenseetagung fand die Tagung für Zahnmedizinische Mitarbeiter/innen der BZÄK Tübingen bereits zum 48. Mal statt.



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