Anzeige
So ist das Arbeiten während der Corona-Krise möglich

Empfehlungen für die Zahnarztpraxis

Während der Corona-Pademie sollten sich keine Gruppen von Patienten im Wartezimmer aufhalten.

Copyright © Getty Images/iStockphoto

Im Moment gibt es kein anderes Thema außer dem Coronavirus. Wo es möglich ist, arbeiten die Menschen im Home Office, das soziale Leben ist stark eingeschränkt. Aber was ist mit Dir in der Zahnarztpraxis? Die Tübinger DentalSchool hat eine Arbeitskarte entwickelt, die Empfehlungen für die Zahnarztpraxis während der Corona-Krise enthält.

Das neuartige Coronavirus (Covid-19) ruft bekanntermaßen eine schwere Erkrankung der Atemwege hervor. Die Infektion erfolgt hauptsächlich über die Tröpfcheninfektion, aber auch eine Schmierinfektion durch kontaminierte Oberflächen ist möglich. Aber was solltest Du in der Praxis tun, wenn Deine Patienten zur Behandlung kommen? Zahnarztpraxen haben ein besonders großes Corona-Risiko. Den empfohlenen zwei-Meter-Abstand einzuhalten, ist bei der Behandlung nicht möglich.



Welche Patienten gehören zur Risikogruppe?

Zunächst einmal solltest Du wissen, welche Patienten zu der Gruppe mit hohem Risiko und einem schweren Krankheitsverlauf gehören. Sofern eine Behandlung dieser Patienten nicht zwingend erforderlich ist, sollten ihre Termine auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Das gilt auch für Vorsorgebehandlungen wie PZR oder UPT. Risikopatienten sind:

  • Ältere Personen ab 50-60 Jahren
  • Raucher
  • Personen mit Vorerkrankungen wie:
    – koronare Herzerkrankungen
    – Asthma, chronische Bronchitis
    – chronische Lebererkrankungen
    – Diabetes mellitus
    – Krebserkrankungen
    – geschwächtes Immunsystem

Vermehrt auf Hygiene in der Zahnarztpraxis achten

Natürlich ist Hygiene einer der wichtigsten Aspekte, wenn es um Corona in der Zahnarztpraxis geht. Deswegen ist die Verwendung von Desinfektionsmittel mit nachgewiesener begrenzt viruzider Wirksamkeit nötig. Auch wenn es zurzeit teilweise schwierig ist, an Händedesinfektion zu kommen.

Diese weiteren elf Empfehlungen helfen Dir und Deinen Kollegen, den Hygienestandard in der Praxis zu erhöhen:

  • Händedesinfektion bereits vor dem Betreten der Praxisräume und auch beim Verlassen
  • Kein Händeschütteln oder Körperkontakt
  • Nach Möglichkeit einen Abstand von mindestens 1,5 Metern einhalten
  • Oberflächen reduzieren, die viele berühren (keine Zeitschriften im Wartezimmer)
  • Patienten einzeln in die Praxis bitten, keine Warteschlangen an der Rezeption, nicht mehrere Patienten im Wartezimmer
  • Termine reduzieren
  • Tastaturen, Telefon usw. nicht mit mehreren Personen nutzen und häufig desinfizieren
  • Praxispersonal wenn möglich in Gruppen separieren
  • Praxispersonal schulen: häusliches Verhalten, Reisetätigkeit, keine Gruppenversammlungen
  • Quarantäne für Praxispersonal empfehlen, wenn sich dieses in einem Risikogebiet aufgehalten oder Kontakt zu einer infizierten Person hatte
  • Unbedingt Schutzausrüstung verwenden (Brille, Mundschutz/Nasenschutz, Einmalhandschuhe, Arbeitskleidung

Wie solltest Du gesunde Patienten behandeln?

Natürlich sollten unnötige Termine wie kosmetische Behandlungen oder solche, die nicht dringend sind, möglichst verschoben werden. Trotzdem muss die Behandlung von Schmerzpatienten weiterhin gewährleistet sein. Auch hier gibt es Handlungsempfehlungen:

  • Behandlung mit Bedacht und unter Minimierung von Spraynebel
  • Vor der Behandlung: 30 Sekunden Spülung mit CHX
  • Schutzkleidung verwenden
  • Hygieneplan einhalten
  • Lange Behandlungen minimieren
  • Praxisräume weitgehend von Gegenständen und Geräten räumen
  • Sprechabstand bei Beratungen einhalten
  • Delegation an andere Mitarbeiter einschränken
  • Desinfektion aller zahntechnischen Arbeiten vor Verlassen des Behandlungszimmers
  • Regelmäßig Einmalhandschuhe wechseln, auch bei langen Behandlungen am selben Patienten

Wie solltest Du Notfallpatienten mit Verdacht auf Corona behandeln?

Zu den Notfall- und Schmerzpatienten können natürlich auch diejenigen gehören, bei denen der Verdacht auf Corona besteht. Für diese Fälle empfiehlt die DentalSchool Folgendes:

  • Behandlung nur zu Randterminen, wenn kein anderer Patient in der Praxis ist
  • Auf notwendiges Personal beschränken und sich an Hygieneplan und Arbeitsschutzrichtlinien bei Infektionspatienten halten
  • Behandlungszimmer weitgehend leerräumen
  • Patienten anweisen, vor dem Betreten der Praxis die Hände zu desinfizieren und bis zur Behandlung und danach einen Mundschutz zu tragen
  • Bei mehreren Patienten mit Verdacht auf Corona, diese nur einzeln in die Praxis bitten
  • Patienten am besten ohne Rezeption und Wartezimmer direkt ins Behandlungszimmer bitten
  • Vor der Behandlung: 30 Sekunden Spülung mit CHX
  • Schutzkleidung tragen: Einmal-OP-Kleidung mit langem Arm, Einmalhandschuhe, Einmalkopfbedeckung, Atemschutzmaske FFP2, Schutzbrille mit Seitenschutz und Gesichtsvisier
  • Behandlung auf Schmerztherapie beschränken, möglichst ohne Aerosol arbeiten
  • Schutzkleidung nach der Behandlung kontaminationsfrei ablegen und entsorgen

 

Quelle: DentalSchool



Ähnliche Artikel

KZBV drängt Lauterbach mit offenem Brief zum Handeln
Zeit für Patienten läuft ab

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme den Allgemeinen Nutzungsbedingungen sowie Datenschutzbestimmungen zu, die ich hier eingesehen habe. *