Bereits Sonntag startete mit den dental 6 days ein neues digitales Kongressformat. An sechs Tagen werden Referenten um 18 und 19:30 Uhr jeweils 45-minütige Vorträge halten. Die ersten Reaktionen: „Ganz großes Kino“.
Prof. Dr. Johannes Einwag, Direktor des ZFZ Stuttgart, ist die Erleichterung anzumerken. Er stand vor der Herausforderung eine Alternative für die jährliche ZFZ Sommerakademie, die weit über die Grenzen Baden-Württembergs bekannt ist, zu finden. Also auch eine Alternative für die rund 1.000 Teilnehmer, die für die Sommerakademie regelmäßig nach Ludwigsburg fuhren. Auch für diese Veranstaltung sorgte die COVID-19-Pandemie in diesem Jahr für eine Absage.
dental 6 days als vollwertiger Kongress
Die Herausforderung für Einwag war groß: die Qualität der Vorträge sollte stimmen, Kontakt zur Dentalindustrie ermöglicht werden und ein „Mehrwert“ für die Teilnehmer geschaffen werden im Vergleich zu einem klassischen Kongress. Die Lösung: Eine zahnmedizinische Online-Fortbildung über sechs Tage, eingebettet in eine Live-Sendung aus einem „Studio“, mit einer Mischung aus Interviews,vorgefertigten Beiträgen, Studiogästen aus der Zahnmedizin, aus Sport und Unterhaltung sowie externen Live-Schalten in Zahnarztpraxen.
Und das Konzept funktioniert. Es gelang bereits an den ersten beiden Abenden, etwas von der Atmosphäre einer Präsenzveranstaltung in die „Wohn- und Arbeitszimmer“ der Teilnehmer zu bringen.
Mehr als 700 Personen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum haben sich für die dental 6 days bislang registrieren lassen. Selbst diejenigen, die sich bislang nicht beteiligen konnten, haben nichts verpasst, denn die Vorträge (12 imHauptprogramms, 18 über die dentale Fachmesse) sind bis zu zwei Wochen nach den Live-Terminen abrufbar.
Neue Paro-Klassifikation und S3-Leitlinie
Montagabend gab es das erste inhaltliche Highlight. Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen erläuterte zunächst die neue Paro-Klassifikation und sprach anschließend in seinem zweiten Vortrag über eine neue Therapieleitlinie für die Parodontitis. Auf europäischer Ebene entstand bereits im vorigen Jahr eine S3-Leitlinie für die Behandlung der Parodontitis mit insgesamt 62 Therapieempfehlungen. Diese europäische Leitlinie wurde federführend durch die DG PARO nun für die deutsche Zahnmedizin übertragen. Dafür war erneut ein Leitlinien-Prozess nötig, der während der Corona-Pandemie komplett digital ablief. Das Ergebnis ist eine S3-Leitlinie für die komplette Behandlungsstrecke der Parodontitis.
Jepsen zeigte, dass die Behandlung dafür in 4 Stufen eingeteilt ist. Die ersten 3 Stufen sind die aktive Parodontaltherapie. UPT und Recall bilden die 4. Stufe. Endpunkt der aktiven Therapie und damit das Ziel der Therapieleitlinie ist eine Sondierungstiefe kleiner oder gleich 4 Millimeter sowie fehlendes Bluten auf Sondierung.
Weiter spannende Themen, die in dieser Woche im Hauptprogramm behandelt werden: Periimplantitis, Ernährungslenkung in der Prophylaxe, die UPT sowie der Umgang mit Risikopatienten.
Registrierung unter www.dental6days.de
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