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Dentalhygienikerinnen über ihre Erfahrungen

DH-Fortbildung? “Immer wieder!”

Die Fortbildung zur DH vermittelt nicht nur spannendes Wissen, sondern verändert zumeist auch das berufliche Aufgabenfeld.

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Der erste bundesweite Fortbildungskurs zur Dentalhygienikerin startete vor 25 Jahren am ZFZ Stuttgart. Drei Dentalhygienikerinnen, die ihre Fortbildung dort absolviert haben, berichten Euch von ihren Erfahrungen. Wie haben sie die Aufstiegsfortbildung erlebt und was hat sich dadurch für sie verändert?

Wie haben Sie damals von der Möglichkeit einer DH-Aufstiegsfortbildung erfahren?

Litzenberg: In der Berufsschule wurden die verschiedenen Aspekte der ZFA gelehrt, neben den ausbildungsrelevanten Inhalten informierten unsere Lehrer auch über Fortbildungsmöglichkeiten für ZFA, so auch über die zur DH.

Heering: Nach meiner Ausbildung 1998 habe ich in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg angefangen zu arbeiten. Der Abteilungsleiter, Prof. Dr. Dr. Staehle, fördert die Aufstiegsfortbildung und informiert in der Poliklinik darüber.

Kremer: Bereits während des Kurses zur ZMF 1993 wurde auf berufpolitischer Ebene über die DH gesprochen und entschieden.

Was führte zu dem Entschluss, die DH-Aufstiegsfortbildung zu absolvieren und warum fiel die Wahl auf Stuttgart?

Litzenberg: Ich habe 2012 meine Prüfung zur ZMP und 2014 die zur ZMV in Hannover bei der Zahnärztekammer Niedersachsen absolviert. Nach einigen Jahren Berufserfahrung als ZMP war aufgrund des parodontologischen Konzepts meiner Praxis der Schritt zur DH nur folgerichtig. Meine Wahl fiel auf Stuttgart, weil mit der Erweiterung der Lehrerschaft auch andere, vielleicht bisher unterschwellig bekannte Lehrinhalte in den Fokus rückten.

Heering: Meine Kolleginnen, mit denen ich die ZMF-Fortbildung absolvierte, motivierten mich, mit ihnen weiterzumachen. Prof. Staehle war sehr angetan und unterstützte das Ganze. Da ich meine ZMF-Fortbildung in Stuttgart absolvierte, lag es natürlich nahe, auch die DH-Aufstiegsfortbildung dort durchzuführen. Außerdem kannte ich schon einige Referenten, was zusätzlich Sicherheit gab.

Kremer: Als Angestellte des ZFZ war ich damals bereits als Referentin tätig und da fiel die Entscheidung leicht.

Wie haben Sie die Fortbildung und die Anstellung in der Praxis unter einen Hut bekommen?

Litzenberg: Dies ging nur mit viel Unterstützung von Kollegen und vom Chef. Nötig waren darüber hinaus viel Fleiß und Disziplin.

Heering: Ich bekam von allen Seiten Unterstützung, besonders von der Abteilung. Stressig war es schon, aber wenn man gut organisiert ist, ist es kein Problem.

Kremer: Das war für mich eine Herausforderung, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt.

Wie ging es nach dem Abschluss der DH-Fortbildung für Sie weiter? Welche beruflichen Veränderungen haben sich für Sie ergeben?

Litzenberg: Nach der Rückkehr in meine Praxis habe ich meine gewohnten Aufgaben erneut übernommen, darüber hinaus unterstütze ich nun meinen Chef wesentlich intensiver in der Parodontaltherapie. Für die Zukunft kann ich mir auch im Bereich Fortbildung für Kolleginnen ein größeres Engagement vorstellen.

Kremer: Mein Aufgabenbereich hat sich total verändert. Ich bin nicht mehr in der Assistenz und der Praxisverwaltung tätig. Ich betreue meine Patienten in Zusammenarbeit mit meinen Behandlern und bin als Referentin tätig.

Heering: Mein Berufsleben hat sich deutlich geändert. Das selbstständige Arbeiten und die Möglichkeit, mein Wissen dem Patienten weiterzugeben, haben mich motiviert und bereichert. Da ich das Glück hatte, in einem Lehrinstitut zu arbeiten, hat sich die Möglichkeit geboten, in der Lehre tätig zu sein. Zudem unterstütze ich in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde den Prophylaxekurs zur Weiterbildung der ZFA, der einmal jährlich stattfindet. Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg hat mich zudem in den Prüfungsausschuss zur ZMP-/DH-Weiterbildung berufen.

Im Rückblick: War die Entscheidung für die DH-Fortbildung richtig?

Kremer: Ja, es ist ein toller Beruf und ich möchte das Wissen, das ich erworben habe, nicht missen. Außerdem ist es sehr schön, junge Kolleginnen auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten.

Litzenberg: Ja. Durch die Fortbildung wurden nicht nur Zusammenhänge im therapeutischen Kontext klarer, man reift auch persönlich. Gerade den Austausch mit meinen Kolleginnen und das sich daraus ergebende Netzwerken möchte ich nicht missen.

Heering: Auf jeden Fall. Ich würde es definitiv immer wieder machen. Die Fortbildung hat viel Spaß gemacht, ich konnte neues Wissen erlernen und anschließend umsetzen. Auch der ständige Austausch mit den Kolleginnen ist enorm wichtig, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

Welchen Kolleginnen würden Sie diesen Schritt empfehlen?

Litzenberg: Neben Fachwissen und Empathie ist der Wille wichtig, sich im Bereich des parodontologischen Zahnerhalts stetig zu verbessern, um als DH tätig zu sein. Allen, die diese Voraussetzungen erfüllen, sei diese Fortbildung wärmstens ans Herz gelegt.

Heering: Jeder, der das Interesse hat, sich weiterzubilden, und die nötige Motivation mitbringt, sollte die Weiterbildungsmöglichkeit nutzen. Es lohnt sich.

Kremer: Ich würde es Kolleginnen empfehlen, die in einer präventiv/parodontologisch orientierten Praxis arbeiten, wo Behandler fortbildungswillig sind und einen unterstützen. Die Kolleginnen sollten bereit sein, sich ständig weiterzubilden, da sich unsere Arbeit ständig verändert und neue Erkenntnisse umgesetzt werden müssen. Man muss bereit sein, Verantwortung zu übernehmen, Freude an dem Beruf haben und gerne mit Menschen in unterschiedlichen Altersklassen und mit unterschiedlichen Erkrankungen zusammenarbeiten.



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