Die gute Nachricht zu Beginn: Die Fortbildungsinstitute sind vorbereitet und werden auch weiterhin Kurse anbieten – natürlich angepasst an die neue Situation mit den hohen Coronazahlen. Vom Fortbildungsinstitut der Zahnärztekammer Bremen heißt es beispielsweise: „Es wird weiterhin Präsenzkurse geben.“ Melanie Weiner von der ZÄK Bremen erklärt: „Dabei wird auf eine strenge Einhaltung der Hygieneregeln geachtet.“ In der Hansestadt seien auch ausreichend große Räumlichkeiten vorhanden, um Seminare mit bis zu höchstens 40 Personen mit 1,5 Meter Abstand zu veranstalten.
In den vergangenen Monaten hat sich in Bremen gezeigt, dass nicht alle Teilnehmer die Angebote für Online-Seminare annehmen. Insbesondere bei Einzelkursen seien die Zahlen nicht optimal, so Weidner. Anders sieht es innerhalb der Aufstiegsfortbildungen aus. Dort seien die Online-Kurse sehr beliebt.
Dienstreiseverbot der Universitäten
Aufgrund der gestiegenen Corona-Zahlen erteilen viele Universitäten in Deutschland aktuell ihren Mitarbeitern ein Dienstreiseverbot. Das hat dann auch Auswirkungen auf Fortbildungsveranstaltungen. Das Mitte November geplante PAR-Curriculum der ZÄK Bremen musste aus diesem Grund bereits abgesagt werden.
Auch in Berlin ist man auf die neue Situation vorbereitet. Das Philipp-Pfaff-Institut möchte gerade jetzt zusätzliche Fortbildungen anbieten und so die Möglichkeit eröffnen, bis Ende des Jahres noch Fortbildungspunkte zu erhalten. Wo möglich, werden wie gewohnt, natürlich unter strengen Hygienebestimmungen, Kurse in Präsenzform durchgeführt. Gleichzeitig, da wo es nicht möglich ist, werden für die Kursteilnehmer die Teilnahme per online-live Übertragung ermöglicht.
Angeboten werden bei den neuen Online-Live-Seminaren auch die Themen Praxisführung und Prophylaxe. Ab dem 7. Dezember wird das Pfaff-Institut zudem die Live-Möglichkeiten des Internets ausprobieren. Eine Woche lang werde live aus dem Prophylaxe-Saal des Pfaff-Institutes gestreamt und die Referenten direkt am Behandlungsstuhl in Aktion zu sehen sein. Dazu gibt es aktuelle Background-Informationen, unter anderem zu den Themen Kariesinfiltration, Bleaching, Luftpulverwasserstrahlgeräte und Zungenreinigung.
Knallharte Hygieneregeln
In der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe gibt es aktuell vor allem Präsenztermine. Dabei werde streng darauf geachtet, die Hygieneregeln einzuhalten: Maske, Abstand und verminderte Teilnehmerzahl beispielsweise. Dazu gehört auch, dass es in den Pausen. für jede einzelne Teilnehmerin einen extra Stehtisch gibt.
Prof. Dr. Johannes Einwag, Leiter des ZFZ Stuttgart sagt: „Alles was möglich ist, läuft online – wir sind seit Jahren diesbezüglich technisch vorbereitet.“ Wenn in Stuttgart Präsenz erforderlich ist, z.B. bei praktischen Kursteilen – wird mit einer reduzierten Teilnehmerzahl und entsprechender Schutzausrüstung gearbeitet.
Geringere Anmeldezahlen wegen Corona
Generell gilt für viele Anbieter im Fortbildungsbereich: Die Anmeldezahlen sind geringer. Das ist aber auch verständlich: Zum gibt es die „Angst“ potentieller Kursteilnehmer, sich – und sei es nur auf dem Weg zum Institut in den öffentlichen Verkehrsmitteln – zu infizieren; zum anderen wollen viele Praxisinhaber ihre Mitarbeiter keiner Gefahr aussetzen, die letztlich zu einem Schließend der Praxis und einem weiteren Verlust an Einnahmen führen könnte. In Kombination mit dem Dienstreiseverbot vieler Universitäten führt dies zu einer aktuellen Absagewelle von Veranstaltungen – egal ob bei Fachgesellschaften, Dentalindustrie oder Fortbildungsinstitute.
Auch die Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) der Zahnärzte hat bereits reagiert. Auf deren Website wird an prominenter Stelle darauf hingewiesen, dass es „im Zusammenhang mit dem grassierenden Coronavirus in den nächsten Monaten immer wieder zu Verschiebungen von geplanten APW-Veranstaltungen kommen kann“.
Für alle an Fortbildung interessierte Praxisteams gilt deshalb: Immer auf die Internetseiten der Anbieter schauen, ob die Fortbildung wie geplant stattfindet oder telefonisch vor Ort diese Auskunft einholen!
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