Gegenüber dem Magazin National Geographic erklärte Benjamin Titus vom American Museum of Natural History in New York, dass Taucher häufiger ihre Zähne von den Garnelen reinigen lassen. Hintergrund: Die tüchtigen Krabben haben schlechte Augen und sehen nicht, ob es sich bei der Kundschaft tatsächlich um einen Fisch handelt – oder um einen Menschen. Danach könnten die Tiere die Taucher einfach für große Fische halten.
Kosmetik- und Zahnpflegestudio für Fische
Die Biologin Eleanor Caves von der US-amerikanischen Duke University hat das Verhalten der Garnelen untersucht. Unter anderem hat sie ein Tablet an die Glasscheibe des Aquariums gehalten. Die Tiere versuchten daraufhin, die dunklen Stellen auf dem Bildschirm zu putzen. Das liegt daran, wie die tierische “Kundschaft” die Garnelen in der Natur beauftragt: Wenn ein Fisch eine Zahn- und Hautreinigung möchte, signalisiert er das, indem er seine Farbe abdunkelt. Während des Putzens halten die Fische still. Die Forscher beobachteten sogar, dass einige Fische sich vor der Partnersuche gründlich säubern lassen. Sie versuchen auch nicht, die Krabben zu fressen, obwohl diese normalerweise beliebte Beutetiere für größere Fische sind. So haben die Putzergarnelen unter Wasser eine Art tierischen Kosmetik- und Zahnpflegeservice etabliert.
Titus rät Tauchern allerdings davon ab, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Das menschliche Eingreifen störe das natürliche Gleichgewicht. So könne es passieren, dass die Fische die Putzplätze der Garnelen meiden, wenn Menschen vor Ort seien. Außerdem sei es eine Grundregel des Tauchens, niemals die Luft anzuhalten. Das erhöhe das Risiko für Dekompressionskrankheit. Wer allerdings fleißige kleine Garnelen im Mund hat, kann dabei wohl kaum ganz normal weiteratmen.
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