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Studie zum Umgang mit Geld

Ständig pleite: Bist Du zu nett?

Seit dem 1. August gibt es 5 Prozent mehr Geld für Azubis mit Anspruch auf BAB.

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Wer nett ist, hat häufiger Geldprobleme – das hat ein internationales Forscherteam jetzt herausgefunden. Der Grund: Geld ist Menschen, die von anderen als besonders angenehm empfunden werden, weniger wichtig.

Für ihre Studie haben die US-amerikanische Psychologin Sandra Matz (Columbia Business School, New York) und der britische Verhaltensforscher Joe Gladstone (University College, London) untersucht, welchen Einfluss der Charakter auf den Umgang mit Geld und letztlich auf den Kontostand hat. Für ihre Studie haben die Wissenschaftler die Daten von mehr als drei Millionen Teilnehmern herangezogen – unter anderem haben sie dafür Onlinebefragungen durchgeführt und Kontodaten analysiert. Das Ergebnis wurde jetzt im “Journal of Personality and Social Psychology” der American Psychological Association (APA) unter dem Titel “Nice guys finish last” (frei übersetzt: “Nett sein macht sich nicht bezahlt”) veröffentlicht.

Warum nett sein sich (finanziell) nicht lohnt

Die Forscher fanden heraus, dass besonders empathische Menschen beispielsweise in Gehaltsverhandlungen schneller nachgeben. Daher verdienen sie oft weniger als unsympathischere Zeitgenossen. Das zeigt sich auch beim Autokauf oder bei Kreditverhandlungen mit einer Bank. Außerdem legen sympathische Menschen ihr Geld seltener gewinnbringend an und gehen schneller finanzielle Risiken ein. So verleihen sie ihr Geld zum Beispiel, um anderen zu helfen – auch unter dem Risiko, dass sie ihr Geld vielleicht nie zurück bekommen. In extremen Fällen führt das auch dazu, dass sie selbst in eine finanzielle Schieflage geraten. In ihrer Studie beziehen sich die Wissenschaftler auf frühere Untersuchungen, die schon einen Zusammenhang zwischen einem freundlichen Charakter und niedrigerem Einkommen, höheren Kreditraten und schlechteren Karriere-Perspektiven herstellen konnten.

Offenbar werden die Grundlagen dafür schon in der Kindheit gelegt: In Langzeitstudien wurden Probanden 25 Jahre lang begleitet. Dabei zeigte sich, dass nette Kinder später häufiger Geldprobleme hatten als weniger empathische und freundliche Gleichaltrige.

Geld verdirbt den Charakter – oder andersherum?

Dass Geld den Charakter verdirbt, ist ein bekanntes Sprichwort. Die Studienergebnisse deuten allerdings darauf hin, dass es eher andersherum ist. Aber: So einfach ist es dann doch nicht – denn nicht alle netten Menschen sind auch knapp bei Kasse. Besonders schlimm treffe es nette und zuvorkommende Geringverdiener, so die Studienautoren. Wer sich vorrangig um andere kümmere, aber selbst kein gutes Einkommen habe, bekomme schneller grundlegende finanzielle Probleme. Außerdem fehle diesen Menschen das finanzielle Sicherheitsnetz, um ihren schlechten Umgang mit Geld ausgleichen zu können.



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