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Kältesensor auf Odontoblasten

Hilfe für kälteempfindliche Zähne

Schuld am Schmerz bei Kontakt mit Kälte ist der Kältesensor TRPC5 auf den Odontoblasten.

Copyright © GlobalStock/istockphoto

Viele Patienten leiden unter einer Dentinhypersensibilität. Dabei ist der Kältesensor TRPC5 für kälteempfindliche Zähne verantwortlich und liegt direkt auf den Odontoblasten. In einer neuen Studie fanden Forscher nun heraus, dass diese auch als Kälterezeptoren funktionieren.

Ein leckeres Eis und plötzlich ein Gefühl wie ein Blitz in den Zähnen – dieser Mechanismus, den wir in Form von Schmerz bei Kälte an den Zähnen empfinden, soll diese eigentlich schützen. Für die kälteempfindliche Reaktion ist der Kältesensor TRPC5 verantwortlich, der auf den Odontoblasten liegt. Das stellte ein Forscherteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) fest. Eine neue Entdeckung hingegen ist, dass die Odontoblasten selbst auch als Kältesensoren funktionieren.

Kariöse Zähne besonders betroffen

Das wies das Forscherteam an Mäusezähnen nach. Als Kälterezeptor dient der Ionenkanal TRPC5, der direkt auf deren Frontzähnen liegt. Einmal gebrochene Zähne heilten bekannterweise nicht, sodass der empfundene Schmerz eine Schutzreaktion darstellt. Dieser soll das Zahnmark und die empfindlichen Zellen des Zahngewebes, die Odontoblasen, schützen.

„Der Zellkörper der Odontoblasten und ihre Nervenendigungen liegen am äußeren Rand des Zahnmarks. Sie besitzen einen Fortsatz, der in einem feinen Kanälchen im Zahnbein verläuft, wo er die Temperaturänderungen misst und sie elektrisch an das Gehirn weitergibt und so die schmerzhafte Reaktion auslöst“, erklärt Prof. Dr. Katharina Zimmermann von der FAU. Kariöse Zähne wiesen laut Forscherteam besonders viele TRPC5-Rezeptoren auf.

Neue Mittel für kälteempfindliche Zähne

Für kälteempfindliche Zähne könnte es anhand dieser Entdeckung neue Ansatzpunkte und zukünftige Mittel geben. Weil der Rezeptor im Zahn auf den spezialisierten Sinneszellen und weniger auf Nerven vorkommt, vermuten die Forscher, dass die üblichen Nebenwirkungen einer Leitungsanästhesie, wie Taubheit und Lähmung im Kieferbereich, ausbleiben werden. Außerdem fanden sie heraus, warum eines der ältesten Hausmittel gegen Zahnschmerzen, Nelkenöl, so gut funktioniert: Der Hauptbestandteil ist nämlich Eugenol, das die TRPC5-Rezeptoren blockieren könne.

 

Quelle: Bernal, L. et al: „Odontoblast TRPC5 channels signal cold pain in teeth“ pulished in Science Advances on 26 March 2021: DOI: 10.1126/sciadv.abf5567 



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