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Können schlechte Zähne unfruchtbar machen?

Studie zu Parodontitis

Können schlechte Zähne unfruchtbar machen?

Die Forscher befragten für ihre Studie knapp 3.000 Frauen mit Kinderwunsch.

Copyright © Werner Fellner - stock.adobe.com

Seit längerem ist bekannt, dass schlechte Zähne negative Auswirkungen auf eine Schwangerschaft haben können. Eine neue Studie hat nun ergeben, dass sich der Zahnstatus auch auf die Fruchtbarkeit auswirkt – und schlechte Zähne sogar unfruchtbar machen könnten.

In einer amerikanischen Studie untersuchten die Forscher den Einfluss von Parodontitis auf die Schwangerschaft. Dazu untersuchten sie knapp 3.000 Frauen mit Kinderwunsch, die seit mehr als sechs Zyklen versuchten, ein Kind zu bekommen. Die Forscher stellten Fragen zur Mundgesundheit und dazu, ob jemals eine Parodontitis vorlag oder die Frauen jemals deswegen in Behandlung gewesen sind.

Fruchtbarkeit reduzierte sich durch Parodontitis

„Durch eine chronische Entzündung im Mundbereich erleiden Frauen häufiger Blasensprünge, Frühgeburten und andere Schwangerschaftskomplikationen,“ erklärtPD. DDr. Michael Feichtinger, Leiter des Wunschbaby Institut Feichtinger in Wien. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass sich die natürliche Fruchtbarkeit nachweislich um durchschnittlich 20% reduzierte, wenn eine chronische Entzündung im Mundraum vorhanden war.

Im Vergleich zu Frauen ohne Parodontitis-Erfahrung reduzierte sich die Fruchtbarkeit bei Frauen mit vorheriger Parodontitis um 19 Prozent. Laut Studie hatten Frauen mit vorheriger parodontaler Behandlung eine um 21 Prozent reduzierte Fruchtbarkeit und Frauen mit einem durch Parodontitis verursachten Zahnverlust eine um 29 Prozent reduzierte Fruchtbarkeit.

Schlechte Zähne könnten unfruchtbar machen

„Der Mund als Eintrittspforte in den Körper und als Anfang des Verdauungstraktes kann Ausgangspunkt von Herdinfektionen sein und – wie wir zunehmend erkennen – bei Vorliegen parodontaler Infekte auch die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen,“ bestätigt Prof. DDr. Gabor Tepper, Zahnmediziner aus Wien. Den Forschern zufolge sei zwar ein Zusammenhang erkennbar, doch klinische Studien fehlen diesbezüglich noch, welche die Ergebnisse sichern könnten.

Quelle: J C Bond, L A Wise, S K Willis, J J Yland, E E Hatch, K J Rothman, B Heaton, Self-reported periodontitis and fecundability in a population of pregnancy planners, Human Reproduction, 2021;, deab058, https://doi.org/10.1093/humrep/deab058



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