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Schlechte Mundhygiene fördert metabolisches Syndro...

Risikofaktor Parodontalerkrankung

Schlechte Mundhygiene fördert metabolisches Syndrom

Die Wechselbeziehung zwischen Parodontitis und Krankheiten, die zum metabolischen Syndrom zählen, macht eine Vorsorge noch wichtiger.

Copyright © Tefi - shutterstock

Dass Diabetes-Patienten ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Parodontitis haben, ist bereits bekannt. Doch Parodontitis ist auch ein großer Risikofaktor für das metabolische Syndrom. In einer neuen Studie kamen Forscher dabei einem Mechanismus auf die Spur, bei dem ein Parodontitis verursachendes Bakterium eine zentrale Rolle spielt.

Das metabolische Syndrom bezeichnet nicht nur Diabetes allein. Es ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen und Risikofaktoren für Herz-/Kreislauferkrankungen, z.B. Adipositas, Bluthochdruck sowie ein gestörter Blutzuckerspiegel und Fettstoffwechsel. Forscher der Tokyo Medical and Dental University (TMDU) fanden nun heraus, dass sich das Bakterium Porphyromonas gingivalis – was Parodontitis verursacht – negativ auf das metabolische Syndrom auswirkt.

Veränderungen am Skelettmuskel

Denn eine Infektion mit dem Bakterium führe zu einer metabolischen Dysfunktion der Skelettmuskulatur. Mit ihrer Studie wollten die Wissenschaftler herausfinden, wie eine bakterielle Parodontalerkrankung metabolische Veränderungen im Skelettmuskel verursache und somit zur Entwicklung des metabolischen Syndroms führe.

Dazu untersuchten sie das Blut von Probanden, die am metabolischen Syndrom litten, hinsichtlich der Antikörpertiter gegen Porphyromonas gingivalis. Sie stellten fest, dass diese Patienten mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Bakterium zuvor infiziert waren. Daher zeigten sie eine Immunantwort darauf.

Metabolisches Syndrom und Parodontitis

Im nächsten Schritt folgte ein Tiermodell an Mäusen, die fettreich ernährt und oral mit dem Bakterium infiziert wurden. Die Kontrollgruppe wurde nicht infiziert. Die Ergebnisse zeigten, dass die infizierten Mäuse eine erhöhte Insulinresistenz sowie Fettinfiltration entwickelten und darüber hinaus die Glukoseaufnahme im Skelettmuskel geringer ausfiel als in der Kontrollgruppe. Außerdem hatte sich bei den infizierten Mäusen das Darm-Mikrobiom signifikant verändert.

Daraus schlussfolgerten die Forscher, dass die Infektion mit dem Parodontalbakterium stark mit der Entwicklung des metabolischen Syndroms und der metabolischen Dysfunktion im Skelettmuskel zusammenhänge. Die Ergebnisse zeigen erneut, dass die Mundhygiene nicht nur für die Zahngesundheit von großer Bedeutung ist, sondern auch den ganzen Körper betrifft.

Quelle: sciencedaily.com



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