Der Kölner Gürzenich, die „gute Stube Kölns“, war bereits am ersten Tag des alljährlichen Fortbildungskongress der Zahnärztekammer Nordrhein gut besucht. Der Karl-Häupl-Kongress bietet ein umfangreiches Programm für Praxisteams und ihre Chefs.
Nachdem Dr. Curtis Goho die Rolle der Zahnmedizinischen Fachangestellten in der pädiatrischen Zahnheilkunde erläutert hatte, stellte DH Ulrike Wiedenmann im ZFA-Programm das „ABC der praktischen Umsetzung von Prophylaxe-Sitzungen“ vor. Dabei fokussierte sie sich auf das technische Verständnis und die Umsetzung, die für sie neben der kommunikativen und psychologischen Kompetenz zu den Hauptbestandteilen der Prophylaxe gehören.
Während des Vortrages gab es zahlreiche praktische Tipps für den Praxisalltag und auch Hinweise von Wiedenmann auf die häufigsten Fehler in der Prophylaxe. Durch ihre Arbeit als deutschlandweite Praxistrainerin bekommt sie oft hautnah mit, welche Fehler in den Praxen passieren. Im Bereich des Infektionsschutzes lautet ihr Credo deshalb: Denkt an den Selbstschutz. Wiedenmann würde niemals in einer Praxis arbeiten, in der der Chef verlangen würde, Schutz-Handschuhe zweimal zu verwenden und nach dem ersten Mal einfach umzudrehen.
Startschuss noch in diesem Jahr
Ein Highlight der Fortbildung war die Infoveranstaltung zum neuen DH-Konzept der Kammer Nordrhein. Noch in diesem Jahr soll am Karl-Häupl-Institut laut Dr. Jürgen Weller, Mitglied des Vorstandes und Referent für die Fortbildung der Zahnmedizinischen Fachangestellten, die erste DH-Fortbildung starten. Diese ergänzt die „Offene Baustein Fortbildung“ der Kammer. Zu diesem Zweck wurden einige der Bausteine angepasst und ergänzt.
Die berufsbegleitende DH-Fortbildung kann in 1,5 Jahren abgeschlossen werden, umfasst 430 Präsenz-Stunden und kostet rund 7000 Euro. Zugangsvoraussetzung ist eine vorherige Aufstiegsfortbildung zur ZMP oder ZMF auf Grundlage der Muster-Fortbildungsordnung der BZÄK.
Für den praktischen Teil der DH-Fortbildung konnte bereits das Universitätsklinikum Aachen gewonnen werden. Laut Weller werden aktuell Gespräche mit einer weiteren nordrheinischen Universität geführt, an der die Kenntnisse und Fertigkeiten der Patientenbehandlung vermittelt werden sollen.
Kapazitätenfrage
„Es gibt bereits 70 ernsthafte Anfragen für die DH-Fortbildung“, erklärte Weller. Die Kammer plant bis zu 100 Plätze für die jährlich startende DH-Fortbildung anzubieten. Dies sei laut Weller auch von den Kapazitäten des Karl-Häupl-Instituts abhängig. „In diesem Jahr planen wir dort noch einige umfangreiche Fortbildungsprojekte, wie etwa die Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz“, sagte Weller.
Wer mehr Informationen zum Thema Aufstiegsfortbildung, DH-Fortbildung oder dem Karl-Häupl-Kongress haben möchte, findet diese in der kommenden Ausgabe 3/2016 von DENTAL team, die am 1. April erscheint.
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